Würde der Papst behaupten "Jesus ist mir erschienen und hat mir XX gesagt", wie würden die Katholiken reagieren?

11 Antworten

Nunja, da sind drei Kinder gekommen und haben gesagt Maia ist ihnen erschienen und hat Sachen vorausgesagt. Da wo das passiert ist, dort ist heute ein Walfahrtsort. Also, wenn die schon den Kindern glauben, dann glauben die dem Papst erstrecht

Der Papst wäre nicht so dumm, das öffentlich zu verkünden, er würde es erst mit seinem engsten Stab, den Kardinälen und anderen Würdenträgern, durchgehen und absprechen, was davon öffentlichkeitstauglich wäre und was nicht. Mit solchen Aussagen würde sogar er nämlich erst mal in der Öffentlichkeit als ein Psycho dastehen. Mit Panikmache per Ankündigung eines Weltuntergangs scherzt man nicht, seine angebliche Heiligkeit müßte er erst mal beweisen (auch bei der Papstwahl spielt Politik eine wichtige Rolle, nicht die Frömmigkeit des Kandidaten), und mit der Aussage, in X steckt der Satan, würde er zweifellos auch Ärger bekommen.

Wir stecken nun mal nicht mehr im Mittelalter, wo fast alle Mitglieder dieser Kirche alles blind geglaubt haben, was vom Papst kam. Heute denken die meisten Menschen selber, die hohen Austrittszahlen aus den Kirchen sprechen für sich.

Es wäre eine von unzähligen anderen Lügen, die die Kirche lehrt. Ob Gläubige sowas glauben, stellt jedem Einzelnen frei. Der Masse wäre es wahrscheinlich egal, weil es für sie keinen persönlichen Nutzen bringt.

Nein, müssten wir nicht, weil er das nicht allgemein für verbindlich erklären würde. Seine privaten Dinge und Meinungen darf er gerne äußern, aber keiner muss sie annehmen, wenn sie nicht mit der katholischen Lehre korrespondieren.

Katholiken müssen dem Papst nicht alles glauben, so ist Unfehlbarkeit nicht gemeint. Die Aussagen des Papstes sind nur unfehlbar, wenn sie folgende Bedingungen erfüllen:

Wenn der Römische Papst in höchster Lehrgewalt (ex cathedra) spricht, das heißt: wenn er seines Amtes als Hirt und Lehrer aller Christen waltend in höchster apostolischer Amtsgewalt endgültig entscheidet, eine Lehre über Glauben oder Sitten sei von der ganzen Kirche festzuhalten, so besitzt er [...] jene Unfehlbarkeit (Dogmatische Konstitution "Pastor Aeternus")

In deinem Beispiel ist das nicht der Fall, sondern der Papst äußert dort nur seine private Meinung. Katholiken müssten ihm also nicht zwingend glauben. Wie individuelle Gläubige diese Aussagen des Papstes beurteilen würden, kann ich nicht vorhersagen, aber ich kann mir vorstellen, dass viele das erstmal hinterfragen und sich Sorgen um den psychischen Zustand des Papstes machen würden.