Wünschen sich tatsächlich ein Fünftel der Deutschen einen neuen Faschismus?

14 Antworten

Ich bin überzeugt davon, dass es noch viel mehr sind.

Ich wundere mich ohnehin, dass sich Leute heutzutage überhaupt darüber wundern, dass rechte Parolen "wieder" gesellschaftsfähig sind. Bitteschön, waren sie es denn jemals nicht? Geht doch mal in die Eckkneipen, in die zahllosen Bierstübl - nicht nur auf dem Land und in der Provinz.

Mit rechtem (sehr rechtem) Gedankengut ist man immer gut aufgehoben. Antisemitismus, Rechtsradikalismus, Tyrannei und Hass gegenüber Fremden waren hier schon immer salonfähig.

Das liegt meiner Meinung daran, dass nach der Gründung der Bundesrepublik die gesamte Phase des Nationalsozialismus in keiner Weise aufgearbeitet, sondern phrenetisch totgeschwiegen wurde. In den 90er Jahren wurden die Inhalte dann witzig (Z.B. all die Hitler-Jokes in der Comedy - aka Harald Schmidt) und nun, da all die Mahnenden so langsam aber sicher altersbedingt aussterben, bleiben nur noch die als hohl empfundenen Phrasen zurück.

Alakdan  03.09.2023, 19:27

Nur hat es vor der AfD keine Partei gegeben, die diese Stammtischparolen aufgegriffen hat.

Solche Menschen hat es schon immer gegeben, nur früher haben die die beiden großen Volksparteien gewählt, auch wenn sie antisemitisch, ausländerfeindlich, ... gedacht haben. Der Arbeiter hat SPD und der Kirchgänger Union gewählt. Die entsprechenden Milieus lösen sich seit einiger Zeit auf.

Dass die Phase der NS-Zeit nicht aufgearbeitet wurde, kann ich nicht bestätigen. Ich bin bis 1987 in NRW zur Schule gegangen und weiß, dass diese Phase einen sehr breiten Raum im Geschichtsunterricht einnahm.

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Nein... aber in etwa die Hälfte einen Kurswechsel der "bunten" Ampel-Regierung... die hohen AfD-Umfragewerte sind ein Indikator für die Unzufriedenheit (Stichwort: Protest). Welche anderen Möglichkeiten bieten sich sonst noch an, um diese medienwirksam aufzuzeigen, ohne unmittelbar/mittelbar als "schlechter Mensch" abgestempelt zu werden?

Was mit den Corona-Demos passiert ist, konnte man eindrucksvoll sehen... eine Protestbewegung die von links kam... von rechts mitgenommen... und von einigen Rechtsextremen unterwandert wurde... bis pauschal der Stempel aufgedrückt wurde.

Gruß, JB

Eindeutig ja - darauf verweisen viele Studien, wie die "Leipziger Autoritarismus" Studien der letzten Jahre.

withoutscratch  10.08.2023, 11:24

Die Heinrich-Böll-Stiftung e. V. (hbs) ist die parteinahe Stiftung von Bündnis 90/Die Grünen.

Also eine unabhängige objektive Studie.

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withoutscratch  10.08.2023, 11:35
@IlanRoman

Für mich sind nicht nur die Ergebnisse interessant, sondern auch, wer sie bezahlt hat.

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Das 20 Prozent sich den Faschismus wünschen bezweifle ich.

Aber das von den 20 Prozent viele, ziemlich dämlich aus der Wäsche gucken, wenn sie ihn dann dochbekommen, was ich nicht wirklich glaube, finde ich fast schon lustig.

Die AfD bekommt bei Umfragen zwar 20%, aber nicht alle derer, die die AfD angeben, wünschen sich ein faschistisches System. Zumindest ist nicht davon auszugehen.

Die AfD wird vor allem als eine Protestpartei, eine "dagegen" Partei wahrgenommen.

Allerdings ist die Partei in Teilen gesichert rechtsextrem. Höcke ist Faschist.

Insofern nehmen die potenziellen Wähler der AfD den Faschismus in Kauf.