Wozu die Haupterdungsschiene?

1 Antwort

Ein Stromkreis muss geschlossen sein. Der fällt nicht aus Metallteilen heraus wenn da "Strom anliegt".

Strom kann nicht anliegen, nur Spannung. Und der Job der Schiene ist, alle daran angeschlossenen Teile auf der selben Spannung zu halten und zwar die Spannung die der Erdboden auch hat.

Fasst man also was an, hat das die selbe Spannung wie man selber. Keine Spannungsdifferenz (Potentialunterschied) bedeutet dann, dass kein Strom fließen kann. Also kann man keinen Stromschlag bekommen.

Hat man einen Fehlerstrom, dann fließt der Strom von der Trafostation ins Haus, von da durch die Hausinstalation bis zum defekten Gerät. Von da dann in den Schutzleiter und der Strom fließt dann wieder zurück zur Trafostation.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
KenobiWanObi 
Fragesteller
 26.04.2024, 12:35

Okay und wenn der Stromkreis über die Trafostation geschlossen ist, dann würde doch die Sicherung auslösen? Es gibt ja dann nur den Widerstand des PE Leiters und den des Erdreiches oder verstehe ich da etwas falsch?

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Commodore64  26.04.2024, 12:42
@KenobiWanObi

Richtig, das ist die Idee des Schutzleiters. Kommt da die Phase dran, "knallt die Sicherung raus" und die Gefahr eines Stromschlages ist beseitigt.

Ist der Strom zu gering um die Sicherung aus zu lösen, hält der PE die Spannung der anfassbaren teile auf Erdpotential und man bekommt keinen Stromschlag durch anfassen. und dafür wieder um ist der RCD (früher FI genannt) da. Der erkennt das und schaltet dann ab auch ohne "fetten Erdschluss".

Und der Strom fließt nicht durch die Erde, ins Haus kommen ein oder drei Phasen und ein "NPE". Das ist N und PE in einem. Die Haupterdungsschiene ist damit verbunden, speist sozusagen den Fehlerstrom zurück in den N.

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Commodore64  26.04.2024, 12:49
@KenobiWanObi

Gefährlich ist natürlich, wenn der PE irgendwo unterbrochen ist. Dann kann ein defektes Gerät Phase durch den PE auf alle anderen Geräte übertragen.

Deswegen ist auch die "Klassiche Nullung" so extrem gefährlich. Hier benutzt man Zweidrahtleitung und legt den Schutzkontakt auf N.

Das macht natürlich erst einmal den gleichen Job wie der PE.

Geht aber der N irgendwo auf dem Weg zum Kasten kaputt, dann legt ein angeschlossenes gerät Phase durch sich selber auf N und von dort aus auf den Schutzkontakt, also auf seine eigenen Metallteile!

Geht also der N bei einer "genullten" Steckdose kaputt, dann steht das Gerät also garantiert unter Strom und man bekommt einen Stromschlag, auch wenn das Gerät selber völlig in Ordnung ist.

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Didi358  26.04.2024, 13:22
@KenobiWanObi

Wenn ein "direkter Kurzschluss" vorhanden ist, dann fliegt in der Tat die Sicherung raus.

Ist der Fehler jedoch "Hochohmiger", verrichtet, falls vorhanden, der FI-Schalter seinen Dienst.

Ist dieser nicht vorhanden, wird die Fehlerspannung über den PE abgeleitet und er entstehen keine gefährlichen Berührungsspannungen.

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