3 Antworten

Manche Aussagen in dem Video sind schlichtweg falsch und die Ableitungen daraus ungültig.

Beispiel: "12m/s ist ein starker Wind." Das ist eher eine frische Brise und noch kein starker Wind.

Losscomm 
Fragesteller
 24.05.2023, 08:49

Beweise?

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xubjan  24.05.2023, 09:11

Laut Deutscher Wetterdienst - Windwarnskala (wettergefahren.de) wäre das durchaus als starker Wind zu werten. Aber ja: Da ist viel Unsinn in dem Video verpackt.

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TomRichter  24.05.2023, 19:37
@xubjan

> durchaus als starker Wind zu werten.

Ja . 12 m/s am Boden sind ein starker Wind (Windstärke 6). Aber 12 m/s in Höhe der Nabe entsprechen am Boden nur um die 7 m/s und Windstärke 4.

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Weil die Aussage Unsinn ist.

Nach wie vor ist Windkraft die günstigste Form der Leistungsgewinnung bei neuen Projekten, deswegen werden auch Energiekonzerne weiterhin Windparks bauen, wenn entsprechende Genehmigungen vorliegen.

Na ja, das ist alles nichts neues. Windräder an der Küste bringen mehr Leistung als im Binnenland. Offshore-Windparks sind am effizientesten.

Und dass Windkraft nicht grundlastfähig ist, ist auch bekannt. Das Speicherproblem und die fehlenden Nord-Südtrassen kommen noch hinzu. Deshalb benötigt man ein Gesamtkonzept, in das die Windkraft eingebunden wird.

Laut Olaf Scholz wollen wir 5-6 Windräder am Tag bauen. Tatsächlich sind es bis jetzt aber nur 0,8. Wir hinken dem Plan also schon wieder hinterher.

xubjan  24.05.2023, 09:14
Und dass Windkraft nicht grundlastfähig ist, ist auch bekannt.

Das mit der Grundlast ist ein längst wissenschaftlich widerlegter Mythos.

Das Speicherproblem

gibt es nicht. Die Technologien sind längst da.

und die fehlenden Nord-Südtrassen kommen noch hinzu

Das wiederum stimmt. Es wird alle naselang gegen den Bau neuer Trassen geklagt.

Wir hinken dem Plan also schon wieder hinterher.

Wobei das teilweise an den Landesfürsten liegt. Beispielsweise wurden vom grünen Landespapst, seiner Herrlichkeit Kretschmann, über 1000 Windräder versprochen, Passiert ist ziemlich genau 0 und das liegt ausschließlich an der schwarz-schwarzen Landesregierung und nicht am Bund.

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Nofear20  24.05.2023, 09:28
@xubjan
Das mit der Grundlast ist ein längst wissenschaftlich widerlegter Mythos.

Es ist wohl Definitionssache.

Auch die Windkraft zählt – obwohl nicht grundlastfähig – aufgrund ihrer spezifischen Kostenstruktur mit sehr geringen Grenzkosten zu den Grundlastenergien. Quelle: wikipedia

gibt es nicht. Die Technologien sind längst da.

Wie wird Windkraft denn im großen Stil gespeichert?

Das wiederum stimmt. Es wird alle naselang gegen den Bau neuer Trassen geklagt.

Das waren aber vor allem Grüne und Umweltschutzverbände. Da bräuchte es andere Planungs- und Genehmigungsstrukturen, ähnlich wie in der Schweiz.

Wobei das teilweise an den Landesfürsten liegt. Beispielsweise wurden vom grünen Landespapst, seiner Herrlichkeit Kretschmann, über 1000 Windräder versprochen, Passiert ist ziemlich genau 0 und das liegt ausschließlich an der schwarz-schwarzen Landesregierung und nicht am Bund.

Ähnlich wie in Bayern, wo die 10H Regel den Ausbau der Windkraft zum Erliegen gebracht hat.

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Bluemie  24.05.2023, 10:07
@Nofear20

Naja - wenn man eine einzelne WKA betrachtet, so ist diese sicherlich nicht grundlastfähig. Wenn man aber alle WKAs dezentral gesehen als Einheit betrachtet, so liefern die ständig Grundlast. Eine WKA schaltet sich schon bei etwa 3-4,5 m/s Windstärke ein. Das ist nicht viel und in größeren Höhen kein Problem.

https://www.windradar.org/

Ich verfolge die Windstärken in Deutschland schon seit September 2021. Und es gab praktisch nicht einen einzigen Tag, an dem in Deutschland überhaupt kein Wind geweht hatte. Einzelne kleine Regionen ohne Wind ja (meistens Bergtäler in Süddeutschland), aber Deutschland komplett ohne Wind - never. Und schließlich haben wir ja einen überregionalen Stromnetzverbund, der das ausgleicht, sogar einen europäischen.

Also die mangelnde Grundlast bei Windkraft ist zwar immer wieder von den Gegnern ein gern gebrachter Einwand, aber bei genauerer Betrauchtung überhaupt kein Argument.

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xubjan  24.05.2023, 10:49
@Bluemie

Es ist auch aus zweiter Sicht kein Argument: Die Windräder und PV-Anlagen sind für Netzbetreiber deutlich sympathischer. Denn sie sind dezentral und extrem flexibel einsetzbar. Sie sind praktisch ohne Anlaufzeit nutzbar und sofort abschaltbar. Die großen AKW und Kohlekraftwerke haben genau diese Flexibilität gerade nicht und man braucht dort permanent teure Regulierung und Pufferung.

Es steht und fällt mit dem von Nofear20 genannten Detail der Speicherung. Aber auch das ist eigentlich kein Problem mehr. Wir haben längst Technologien, die a) extrem billig und b) leicht zu produzieren sind in Masse. Ich rede beispielsweise von den längst in Serie gehenden Speichern auf biochemischer Basis. Solche Lösungen sind für sowas wie Autos nicht machbar, weil sie deutlich mehr Platz verbrauchen, aber in den Sockeln der großen Windräder haben wir genau diesen Platz problemlos. Da kann man locker die Mehrproduktion für aus zwei drei Tagen speichern und so die Windräder optimal nutzen und "grundlastfähig" machen im Sinne von, dass man nicht direkt und sofort auf Wind angewiesen ist.

Diese Speichersysteme bekommt man derzeit nur im Industriemaßstab, sonst hätte ich sie längst in meinen Immobilien eingebaut statt der herkömmlichen Batterien. Ich hätte mir für etwa das dreifache an Kosten ein Ding zulegen können, was einen Kellerraum groß ist und etwa 150kWh speichert. So habe ich derzeit 4 mal 6kWh (also je pro Mieter) an der Wand stehen. Reicht dicke, da wir gar nicht genug Dachfläche haben, um die im Winter alle stets voll zu bekommen.

Soll nur verdeutlichen, dass die Technologie da ist. Und zumindest bei EnBW haben sie das längst erkannt und investieren in Anlagen.

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Bluemie  24.05.2023, 11:10
@xubjan

Hier wird sicherlich schon in den nächsten zwei jahren jede Menge passieren.

Aber Du hast recht. Allein mit WKA und PV ist es nicht getan.

Wir müssen die Speicherlösungen aber auch massiv die Stromnetze ausbauen.

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xubjan  24.05.2023, 13:51
@Bluemie

Korrekt. Die Ideen zum sogenannten "intelligenten Stromnetz" entstanden übrigens schon Ende der 1990er/ Anfang der 2000er. Und schon damals entstand die Erkenntnis, dass wir neue Stromtrassen brauchten. Die sind wegen Klagewellen teils bis heute noch nicht gebaut.

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