Woran macht man die Nationalität fest?

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Hallo

Die Aussagen deiner Freunde ("Typisch Deutsch") sind doch leicht rassistisch, oder? Das würde man einem Karl Lauterbach oder einem Hans Meier wahrscheinlich nicht sagen.

Dein Freund ist Deutscher, da er einen deutschen Pass hat. Vielleicht könnte man sagen er ist Deutscher mit italienischen Wurzeln (bzw. Vorfahren). Und du wärst Deutsche mit lateinamerikanischen Wurzeln.

Die Nationalität spielt für bürokratische Angelegenheiten eine Rolle. Man weist dann seinen Pass vor und Ende der Geschichte.

Natürlich bist du Deutsche, wenn du in Deutschland aufgewachsen bist. Da hast du die ganzen Gepflogenheiten, die Kultur, die Sprache usw. von klein auf mitgemacht und mitgekriegt wie einer, dessen Eltern auch in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Bei deinen ist das nunmal nicht so, aber bei DIR ist es der Fall.

Deine Eltern fühlen sich vielleicht eher ihrem Herkunftsland verbunden, weil sie halt dort aufgewachsen sind und sozialisiert wurden. Bei dir ist es möglicherweise umgekehrt. Du kennst das Land deiner Eltern vielleicht aus Erzählungen oder nach dem, was du dir darüber angelesen hast. Aber das ist etwas ganz anderes, als wirklich dort gelebt und Land und Leute von innen her erfahren zu haben.

Ich kenne auch Eltern, denen es wichtig ist, ihren Kindern ihre Sprache und Kultur weiterzugeben. Das kann ich nachvollziehen. Aber dennoch ist es der Alltag, der uns prägt. Alles andere ist dann schön und gut; wenn wir nicht tagaus, tagein damit zu tun haben, bleibt es dennoch fern und ungreifbar.

Die Nationalität war nie etwas, das einen biologischen Hintergrund hätte. Sie ist ein soziales Konstrukt.

Für mich ist ganz klar: Deine Nationalität ist die, die in deinem Pass steht.

Manche andere allerdings reden sich ein, dass sie deutlich mehr wäre und empfinden eine Art "Nationalstolz", der allerdings völlig überflüssig ist und selten positiv endet.

Ein sehr komplexes Thema. Juristisch wird man Deutscher genetisch ("Blutrecht" - ein Elternteil Deutscher und Du hast Anrecht auf die Staatsangehörigkeit). Weitere Regelungen gibt es für Spätaussiedler und in Deutschland geborene.

Grundsätzlich ist eine Nation eine Fiktion. Beispiel: ist aus Optik eines Bayern ein Österreicher oder ein Hamburger kuturell näher? Hmmm....

Sobald Du keine "reiner Volksdeutscher" bist, was nun wirklich kein Privileg ist, trägst Du einen Mix aus mehreren Kulturen in Dir, denn Du wirst ja von der Kultur der Eltern UND der der Gesellschaft um Dich herum geprägt.

Ebenso grundsätzlich findet jedes Denken in Schubladen statt. Die Realität ist zu komplex, um alles total differnziert zu betrachten. Dies würde unseren Verstand völlig überfordern. Ja selbst mit einem so trivialen kulturellen Mix, scheinen die meisten schon überfordert zu sein.

Selbst innerhalb eines Staates/einer Nationalität gibt es regional große Mentalitätsunterschiede, sodass ich bestreiten würde, dass es den "typischen Deutschen" gibt.

Also entspann Dich: Du bist Deutscher PLUS, hast einfach einen "angereicherten kulturellen Hintergrund" und einen etwas stärker abweichenden Chromosomensatz, welcher statistisch gesehen Dir eher schöne und gesunde Kinder bescheren wird.

Rechtlich in welchem Land man geboren wurde. Deshalb gibt es auch einen gewissen Prozentsatz Geburtstourismus gen USA/CAN. Vom Gefühl her kriegt man selbst das von Familie/Umfeld vorgelebt imo. Dieses Integrationsding. Vom Temperament hängt es auch z.T. ab. Ist schon so das Deutsche oder Japaner z.B ruhiger als Südländer sind.

Letztlich entscheidet das jeder für sich selbst. Einige wissen es nicht bzw undoder suchen sich von beiden Kulturen das beste für sich raus. Bzw fragen sich das nicht mal. Das Thema kommt oft von anderen und derjenige wird dann unsicher was er dann darauf antworten soll. Ist auch oft das du deine Meinung dann sagst und die anderen dann "neeee weil.... Diskussionen" anfangen. Abkürzen direkt D oder X sagen anstatt "also eigentlich.. aber..."

Wird man aber anderswo auch gefragt. Nur hiiiier wird das immer sofort für alle interessant und schlimm. Finde nach dem Background fragen nicht schlimm, ist eig nett gemeint und Neugierde auf die andere Person. Hier kriegt man andersrum schon tw ein schlechtes Gefühl wenn man jmd fragt ob er aus Köln kommt da man den gerade in Köln trifft. Der köönnte ja meinen man will ihn nach einem Herkunftsland fragen und der sich evntl mal wieder angegriffen fühlen

Das hängt ganz davon ab von welcher Definition du ausgehst. Von der heute eher umgangssprachlichen und geläufigen: Dann deine Staatsangehörigkeit oder wo du geboren wurdest.

Wenn du von Nation im klassischen oder ursprünglichen Sinne ausgehst dann die Form von stärker staatlich oder territorial organisierten Volk oder ethnischer Gruppe zu der du gehörst bzw von der du abstammst.

Kommt eben darauf an ob du u.a von politsch oder kulturell bis ethnisch definierter Nation ausgehst.