Wollen Obdachlose nur Geld, kein essen?
Ich war vor einiger Zeit in der Stadt mit den Eltern. Sie haben Hunger bekommen und haben ein paar belegte Brötchen gekauft, auch für mich obwohl ich nicht wirklich hungrig war.
Beim laufen habe ich einen Obdachlosen gesehen mit so einer Schale fürs Geld. Ich hatte kein Geld dabei wollte ihm aber was geben und habe ihm gesagt er kann mein Brötchen haben. Irgendwie war er genervt? Er sagte nein den kann ich selber behalten. 🤷🏻♀️
Wollte ja nichts böses. Also lieber Geld geben wenn man was geben will?
14 Antworten
Es gibt vielleicht gerade an dem Tag mehrere, die ihm Essen geben und er hat gerade Durst.
Ich habe mal in einem Interview gesehen, dass die Obdachlosen gefragt werden wollen, was man für sie tun kann. Für sie kommt es erniedrigend rüber, wenn man von oben Brötchen gibt ( da sie ja auf dem Boden sitzen)
Das mache ich seitdem auch. Bisher bekam ich oft die Antwort, " danke ich brauche nix".
Ich finde es trotzdem gut, dass Du Deine Brötchen abgegeben hast, gar nix zu tun ist auch keine Alternative, wie ich finde.
in dem fall wohl schon.
obdachlose wissen selber, was sie brauchen und wollen.
man kann sich ja auch mal fragen, ob man selber ein brötchen nehmen würde, wo man nicht weiß, was drauf ist, wie alt das ist und wer das schon in den fingern hatte.
Essen bekommen Obdachlose in Deutschland in den entsprechenden Einrichtungen wie Wärmestuben/Suppenküchen und dergleichen schon genug.
Und kein Mensch braucht nur Essen. Und schon garnicht einfach irgendwas... Lebensmittelallergien verschwinden ja nicht nur weil man auf der Strasse lebt.
Manche Obdachlose haben zwar ein Drogenproblem, aber wenn sie sich ihre Sucht nicht leisten können verschwindet die Sucht nicht einfach. Wenn das Geld fehlt wird es eben irgendwie besorgt. Zur Not halt mit Einbruch und Diebstahl... Das sollten all jene dekadenten Menschen mal bedenken die sich großkotzig als Erzieher aufspielen wollen. Suchtkranke haben eben andere Bedürfnisse als gesunde Menschen.
Und nicht jeder Obdachlose ist drogenabhängig. Es braucht also auch nicht jeder Obdachlose nur Essen und Drogen. Es gibt auch noch Prepaidhandys. Und in den Kleiderkammern der Caritas sind passende Klamotten nicht immer zu finden. Dann muss man eben Neuware kaufen.
Manche Obdachlose mieten sich auch gelegentlich Pensionszimmer. Die kann man weder mit Brötchen noch mit Drogen bezahlen... Und das Sozialamt übernimmt entgegen der landläufigen Meinung nicht immer solche Kosten.
Am besten fragt man denjenigen mal, wofür er Geld sammelt. Manche werden dann zwar nicht ehrlich antworten weil sie es gewohnt sind, daß dekadente Leute meinen, sie hätten kein Recht derartige Bedürfnisse zu haben, aber wer etwas Menschenkenntnis besitzt erkennt das und kann entsprechend nachhaken.
Vielleicht kann man ja effektiver helfen als nur mit ein paar Cent/Euros. Dafür muss man halt nur wissen, was genau gebraucht wird. Und das erfährt man nur durch direkte Kommunikation.
Wer dafür keine Zeit hat sollte einfach etwas Geld geben und weitergehen.
warehouse14
Obdachlose sind zum großen Teil nicht aus Jux und Dollerei in dieser Situation. Krankheiten und Schicksalsschläge lassen viele Menschen eben mürrisch werden. 😉
Ich war selbst obdachlos und weiß, wie mies gelaunt man sein kann wenn man zum Teil wochenlang nur dumme Vorträge von Passanten gehalten bekommt, die nur ihr eigenes Ego aufpuschen wollen statt wirklich zu helfen. Es sind also die vielen schlechten Erfahrungen, die Obdachlose so machen, mitverantwortlich.
Die gerne bemühte Ansicht, daß man keine Drogensüchtigen unterstützen will und daher lieber Brötchen statt Geld gibt ist halt etwas realitätsfern. Auch das Leben von Obdachlosen dreht sich nicht nur ums Essen.
Aber da sie wissen, daß die Passanten ihnen keine anderen Bedürfnisse als Essen zugestehen fragen sie halt lieber nach Geld für Essen statt für das, was sie wirklich brauchen. Dadurch entsteht dann dieser Teufelskreis daß Passanten eben meinen, Obdachlose haben nix zum essen.
Das habe ich versucht, in meiner Antwort deutlich zu machen. Weil viele hier auf GF eben einfach nicht genug Empathie mitbringen bei solchen Fragen.
warehouse14
verstehe. Okay danke. Muss ja nachfragen um es besser zu verstehen.
wenn du direkt betroffen warst, kannst du natürlich am besten mitreden und bin froh, dass du da rausgekommen bist. Ist sicher alles andere als einfach.
👋🏻
Nichts im Leben ist wirklich einfach. Dazu ist das Leben zu vielschichtig. 😉
Ich bin auch froh, diese Zeit hinter mir zu haben. 👍
Und das Sozialamt übernimmt entgegen der landläufigen Meinung nicht immer solche Kosten.
Nun ja, auf Grund der geltenden Gesetze in D. und der EU hat auch nicht jeder jeden Anspruch. Das heißt das Sozialamt und andere Leistungsträger müssen dann auch nix zahlen. Leistungen werden in D. nur auf Antrag gezahlt. Und wer einmal in den Fängen der öffentlichen Verwaltung ist wird fast schon gedrängt auch Folgeanträge zu stellen damit er/sie auch weiterhin seine Leistungen bekommt.
Und in den Kleiderkammern der Caritas sind passende Klamotten nicht immer zu finden. Dann muss man eben Neuware kaufen.
Echt? Die quellen über.
Ja, die quellen über vor lauter hässlichen Klamotten die niemand wirklich anziehen will. Die guten Sachen gehen weg wie warme Brötchen.
Und passen tut nunmal nicht jedem alles.
Und auch bei den Kleiderkammern bekommt man nicht alles kostenlos.
Und die Suppenküchen verlangen durchaus auch mal Geld für das Essen. Kostenlose Mahlzeiten sind gelegentlich limitiert. Ist also nicht so daß Obdachlose kein Geld brauchen würden...
Ich habe nichts von kostenlos geschrieben. Und auch nicht das die kein Geld benötigen. Der "Preis" für eine Mahlzeit liegt bei den Einrichtungen und Organisationen bei uns zwischen 0,50 bis 1 Euro. Und ganz nebenbei: Ich habe täglich beruflich mit wohnsitzlosen und/oder drogenabhängigen Menschen zu tun. Ich bin mal so frech und behaupte das ich ein Stück mehr über diese Menschen und deren Problem weiß als mancher der hier behauptet sich auszukennen.
In der Regel echt lieber Geld. Das kann man dann für das Verwenden, was man gerade braucht.
Mit einem Obdachlosen war ich mal näher bekannt. mit einem Brötchen hättest Du den irgendwann jagen können. Aber er kam immer gerne zu mir wegen meiner Bratkartoffeln, die ich immer genauso machte, wie er sie mochte, Die konnte er sich auf der Straße nicht machen.
Ja, Obdachlose möchten lieber Geld haben. Damit können sich dann das kaufen, was sie vertragen und worauf sie Hunger haben. Diese Wahlfreiheit gibt ihnen etwas Würde.
Viele Obdachlose haben sehr schlechte Erfahrungen mit offenen Lebensmitteln gemacht.
Manche Leute tun extra direkt auf die Brote oder spucken drauf und lachen sich tot.
Es werden auch Leute so vergiftet.
Okay, wusste ich nicht. Meins war noch original verpackt und hatte keine bösen Absichten.
Ja danke, aber solche Details kenne ich ja noch nicht und eigenes Geld verdiene ich auch nicht. Ob es hier in der Schweiz auch so ist weiss ich auch nicht, aber es gibt bestimmt auch Suppenküchen.
vielleicht war ich zu naiv zu glauben etwas gutes damit zu tun.
nicht böse gemeint, aber irgendwie drehen die Leute es so, als wäre ich jetzt die Schuldige und hätte nicht genug mitgedacht oder müsste solche Dinge wissen.
vielleicht würde man direkt mehr lernen können, wenn sie netter antworten würden und vor allem genauer, wie zB „nein danke, brauche ich gerade nicht“ anstatt „kannst es selbst behalten“
nur so als Idee