Obdachlosen in Bahn Geld geben?
Sollte man obdachlosen in der Bahn Geld geben?
Ich habe dann immer Angst dass ich mit der Spende eine Alkoholsucht finanziere.
Was denkt ihr?
Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen
8 Antworten
Auch ich gehe nach bauchgefühl vor... es gibt Exemplare, denen würde ich NICHTS geben. Andere wiederum spreche ich auch schon mal an.
Ich rede auf Augenhöhe mit ihnen, gehe also in die Hocke, wenn sie am Boden sitzen. Und ich frage, ob ich ihnen was spendieren darf: ein heisses Getränk oder eine belegte Semmel oder so... die meisten sind dankbar für ein kurzes ehrliches Gespräch ohne Gemeinplätze.
Auf meinem Arbeitsweg verkauft einer den Donaustrudel, eine Obdachlosenzeitung. Ich kaufe ihm immer nach Erscheinen eine Zeitung ab und runde großzügig auf. Zu Weihnachten habe ich ihm ein aus meinen Wollbeständen gestricktes Set geschenkt: Schal, Fausthandschuhe mit Fingerlingen und Socken. Er hat sich riesig gefreut.
Einem anderen habe ich einen alten Daunen-Schlafsack aus meiner Campingausrüstung überlassen... seiner sah schon so furchtbar zerschlissen und löchrig aus.
Das ist weniger eine Frage des Sollens, sondern eine des persönlichen Abwägens. Schließlich sind nicht alle Obdachlosen Säufer.
Darüber hinaus sollte man aber, wenn man sich dazu entschließt, so einem Menschen etwas Geld zuzustecken, dies nicht vor allen Leuten in der Bahn tun, sondern bedenken, dass auch diesen Menschen immer noch ein Rest von Würde geblieben ist. Diese sollte man auf jeden Fall unangetastet lassen.
Soviel zu den., was man "sollte".
Weder im Zug noch in der Straßenbahn sollte man denen Geld geben.
Ich hatte letztes Jahr auch einen Bettler in der S-Bahn gehabt morgens um 7 Uhr 🤦♀️. Hab mich bei der Fahrerin beschwert, da mischten sich gleich Fahrgäste ein warum man ihn nicht lassen würde. Da musste man denen erst mal erklären, das es erst einer ist und dann irgendwann 20. Das spricht sich doch rum. Wenn man für seine Fahrkarte monatlich bezahlt, dann will man auch keine nervigen Bettler dort haben. Wenn ich was Spende dann anders, aber niemals so!
Nicht jeder Obdachloser ist ein Alkoholiker. Ausserdem wirst Du einen Alkoholiker nicht von seiner Krankheit heilen, indem Du ihm kein Geld gibst. Der muss sich den Alkohol dann durch Diebstahl besorgen.
Ich habe in der Kölner U-Bahn einen Spezi. Ich gebe ihm jedes Mal so etwa 5.-€ und wir quatschen einen Moment, z.B. über meinen Hund oder ganz alltägliche Sachen, bis ich wieder aussteigen muss. Für Ihn und für mich ist es ein guter Moment!
Auch wenn sie keine Wohnung haben können sie trotzdem vom Jobcenter den Regelsatz erhalten, was die meisten wohl auch tun werden.
Wenn du deinen Geldbeutel aufmachst musst du aufpassen dass sie dich nicht ablenken und nachher das Handy oder der Geldbeutel genommen wird und der Typ macht sich aus dem Staub.