Woher haben Obdachlose ihr Hunde?
In letzter Zeit gibt es vermehrt Obdachlose in unserer Stadt. Viele besitzen einen Hund. Die können ja nicht alle rei rumgelaufen sein oder ausgesetzt. Woher haben die denn alle ihre Hunde? Von der Zeit "vor" der Straße?
6 Antworten
Genau wie andere Leute auch, sie haben sie gefunden, gekauft, geschenkt bekommen usw.
Es kann gut sein, das der Hund schon beim Menschen war, bevor dieser Obdachlos geworden ist. Oder man hat sich zusammengefunden - oder man hat den Hund von jemand anderem übernommen.
Es gibt vielfältige Möglichkeiten. Frag halt.
Ich habe letztens einen Mann mit einem kleinen Welpen am Bahnhof getroffen und mich lange mit ihm unterhalten, weil ich meinen Hund auch dabei hatte. Er war auch obdachlos. Der Welpe ist ausgesetzt worden, er hatte ihn an eine Laterne angebunden gefunden. Er hat dann wohl den Rest des Tages dort verbracht um zu gucken ob er wieder abgeholt wird und ihn dann schlussendlich mitgenommen. Er schien einer der Menschen zu sein, die sich freiwillig dazu entscheiden, auf der Straße zu leben.
Den Hunden geht es bei diesen Menschen oft nicht schlecht. Sie sind viel unterwegs, nie alleine, werden sehr geliebt und sind dadurch auch oft sehr zufrieden. Zumindest waren die Hunde, die ich kennen gelernt habe, oft sehr ausgeglichen und freundlich. Teures Spielzeug und eine Lammfelldecke machen einen Hund eben nicht glücklich, sondern soziale Bindungen.
Ich denke mal aus ihren früheren Leben wo sie vllt noch nicht obdachlos waren. Kann auch möglich sein das ein freund starb und die den hund ansich genommen haben um auf ihn weiterhin aufzupassen. Man kann es nicht genau sagen den jeder von denen hat ihre geschichte. Hoffe ich konnte helfen :) lg
Also entweder hatten sie die Hunde schon vor der Obdachlosigkeit oder sie haben sie irgendwo bekommen. Wenn man jemanden kennt, der einen Hund hat oder Welpen und die gerne vermitteln möchte (zum Beispiel vom Bauernhof oder so), bekommt schon irgendwie einen Hund. Außerdem kommt es vor, dass man Hunde findet, die ausgesetzt wurden oder streunen.
Keine Ahnung, ob Tierheime an Obdachlose vermitteln. Auf jeden Fall kann man dort aber Hunde zum Gassigehen bekommen. Das geht auch, wenn man auf der Straße lebt.
Tierheime prüfen idR schon genau, wer mit ihren Hunden spaziert, da bekommt nicht jeder einen "Leihhund". Man muss schon gewisse Kriterien erfüllen, um das Tier verantwortungsvoll führen zu können. Kommt natürlich immer auf den Verein an, aber ein seriöser Verein macht sowas nicht einfach so.
In der Regel sind Obdachlose in großen Netzwerken (man kennt sich halt untereinander) wo viele Leute Hunde haben. Dann gibt es immer mal wieder Welpen, die verschenkt werden. Ich kenne selbst Leute, die obdachlos waren und in der Zeit ihre Hunde bekommen haben. Gerade in so einer Phase ist das Tier für viele Menschen fast schon existenziell wichtig.
Dass jemand sich in der Szene herumtreibt bedeutet nicht, dass er auch wirklich obdachlos ist. Ich kenne einige "Obdachlose", die Hunde und Wohnungen haben (auch wenn das natürlich nicht die breite Masse ist).
An einen Hund kommst Du ja auch so ziemlich schnell, ohne dass Fragen gestellt werden. Ebay, UPS- Würfe, Markt in Polen und die Hunde vermehren sich auch untereinander, wenn nicht aufgepasst wird.