Woher einen Hund holen?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Tierheim 50%
Züchter 33%
Tierschutz 8%
Privat 8%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kommt darauf an, was du mit dem Hund vor hast und was du dir vorstellst und leisten kannst.

Bei uns im Tierheim sitzen zu 90% Listenhunde, oder Tiere, die irgendwelche schwerwiegenden Probleme haben, die nur ein erfahrener Halter oder Trainer in den Griff bekommt. So einen Hund möchte ich nicht.

Bei einem Züchter, weißt du, was du bekommst. Rassehunde benehmen sich so, wie es der Rassestandard vorsieht. Ideal, wenn du einen Hund mit bestimmten Eigenschaften suchst. Ein Züchter steht auch nach dem Verkauf beratend zur Seite und kann auf rassespezifische Fragen hervorragend eingehen. Meine Wahl, wenn ich mir mal irgendwann einen Welpen zulegen möchte.

Privat? Schwierig. Wenn ich die Leute und den Hund schon länger kenne, würde ich das Tier unter Umständen nehmen. Aber von völlig Fremden? Kommt sehr darauf an WARUM der Hund abgegeben wird und ob die Geschichte glaubhaft ist.

Tierschutz ist nicht gleich Tierschutz. Viele Tierschutzvereine haben sich auf bestimmte Rassen festgelegt und arbeiten mit Züchtern und Liebhabern gleichermaßen zusammen. Immer einen Blick wert, wenn man einen Hund mit bestimmten Merkmalen sucht, ohne einen Welpen zu wollen. Mein Hund kommt von so einem Verein. Ich habe einen Greyhound aus einer guten Zucht, der für die Rennen nicht geeignet war. Viele dieser berenteten Greys werden im Ausland vermittelt.

Der Auslandstierschutz ist eine andere Nummer. Ein Straßenhund frisch aus dem Shelter ist meistens nichts für unerfahrene Halter. Extreme Angst oder Aggressionen sind nicht selten. Diese Hunde müssen oft erstmal lernen, was es bedeutet ein Haustier zu sein.

Und wie bei allen Käufen gilt: Trau.Schau. Wem. Es gibt überall Schwarze Schafe, welche nur möglichst viele Hunde unters Volk bringen wollen, weil es Geld dafür gibt. Das kann der VDH Züchter genauso gut, wie der Tierschutzverein oder die Privatperson. Sieh dir die Quelle und die Tiere an, hole Zweit- und Drittmeinungen ein und treffe keine Bauchentscheidungen in letzter Minute. Ein Hund ist eine Verantwortung für viele Jahre.

Jekanadar  15.02.2024, 20:41

Danke für den Stern

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Tierheim

Nicht alle Tiere im Tierheim haben eine schlimme Vergangenheit, viele werden abgegeben weil die Besitzer keine Lust mehr haben oder nicht mehr können, weil die Lebensumständen sich verändert haben.

Außerdem wird man in Tierheim auch gut beraten und man hat Zeit, den Hund kennen zu lernen und sich mit ihm zu beschäftigen.

Bei vielen Tierheime kann man sogar eine "Probezeit" vereinbaren.

Dafür muss man nicht im Voraus wie beim Züchter eine dicke Vorauszahlung leisten, die dann verloren geht, falls es doch nicht passt.

Tierheime legen viel Wert darauf, dass der Hund wirklich ein gutes Zuhause bekommt und nehmen sich entsprechend auch mehr Zeit als Züchter, um die Interessenten kennen zu lernen.

Tierschutz

Es kommt darauf an was du von deinem Hund erwartest und welche Pläne du hast.

Wenn du bestimmte Charaktereigenschaften erwartest oder eine konkrete Beschäftigung mit dem Hund planst ist es sinnvoll bei einem Züchter einen Hund zu kaufen.

Bei Privatvermittlungen sollte man immer vorsichtig sein denn Welpen, die privat vermittelt werden sind manchmal von einem Welpenhändler und die „plötzliche“ Allergie des Kindes ist ausgedacht. Oder es werden Charaktereigenschaft verschwiegen weil der Hund schnell weg muss.

Ein Tierheim kennt die Hunde, die dort leben. Allerdings nur wie sich der Hund im Zwinger oder beim Gassigehen zeigt.

Beim Tierschutz sollte man darauf achten, dass der Hund sich bereits in Deutschland auf einer Pflegestelle befindet denn eine Pflegestelle kann den Hund am Besten einschätzen, denn diese erlebt den Hund im Alltag, beim Gassigehen und wie er sich gegenüber eventuell anderen Hunden auf der Pflegestelle verhält.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hund aus dem Auslandstierschutz ängstlicher ist als ein Hund vom Züchter ist höher weil ein Tierschutzhund nicht wie ein Hund bei einem guten (!) Züchter auf das Leben vorbereitet wurde. Es sind aber nicht alle Hunde in einem Tierheim verhaltensauffällig aber manche werden dort abgegeben weil der Halter mit dem Hund überfordert ist. Krank kann aber jeder Hund werden, egal woher er kommt.

Ersthundehaltern würde ich einen erwachsenen Hund von einer Pflegestelle empfehlen, die bereits Erfahrung als Pflegestelle hat, also nicht den ersten Hund als Pflegehund aufgenommen hat.

Ich denke am besten ist es sich mit den verschiedenen Obtionen auseinanderzusetzen und für sich selbst zu entscheiden. Ein Tier aus dem Tierschutz oder - Heim zu holen ist sicherlich eine gute Sache. Aber ein potentiell stark traumatisiertes Tier muss man auch entsprechend lieben und pflegen können. Für mich käme nichts anderes in Frage.

Nun, erst einmal kommt es darauf an, wozu man den Hund braucht. Will man einen Jagd- oder Arbeitshund ausbilden, wird man in Tierheim und Tierschutz nur schlecht fündig werden.

Geht es um einen stinknormalen Familienhund, der keine besonderen Eigenschaften haben muss, würde ich mich erst einmal auf Tierschutz- und Tierheimseiten informieren, aber auch die Übernahme aus Privathand ("umständehalber") in Betracht ziehen. Es kommt bei der Beurteilung schon sehr darauf an, wieviel Hundeerfahrung man selbst hat. Ggf. kann es hilfreich sein, einen hundekundigen Bekannten mitzunehmen, der vielleicht Red Flags erkennt, die ein Laie nicht sieht.

Was gar nicht geht: Welpen aus dem Kofferraum, Rassehundewelpen auf Kleinanzeigenportalen etc.

Hilfreich sind Tierschutzvermittlungen, die sich auf bestimmte Rassen/Klassen von Hunden spezialisiert haben, also sowas wie Collies in Not, Herdenschutzhunde in Not etc. Die Vermittler dort sind normalerweise überdurchschnittlich interessiert, dass der Hund kein "Wanderpokal" wird und können kenntnisreich über Charakter und eventuelle Schwierigkeiten der jeweiligen Rasse/Klasse informieren.