Wofür gibt es Physiker, wenn wir Mathematiker haben?
Ich meine Physik besteht doch größtenteils aus Mathematik , also könnten doch genau so gut Mathematiker die Position der Physiker ersetzen...?
9 Antworten
Nicht verwechseln:
- Mathematik ist die Sprache der absoluten Logik. In ihr können basierend auf Axiomen abschließende Beweise geführt werden!
- Rechnen ist nicht Mathematik.
- Formeln beschreiben Zusammenhänge, nicht Rechenvorschriften.
- Naturgesetzte werden durch die Physik beobachtet und von ihr möglichst allgemein formuliert. Dazu werden auch Formeln verwendet.
- Physik beobachtet Naturgesetze "beobachtet" oder leitet sie ab, Physik führt keine Beweise sondern erklärt Zusammenhänge.
Damit besteht zwischen Physik und Mathematik ein Zusammenhang, aber noch nicht einmal eine Gleichheit.
Ich meine Physik besteht doch größtenteils aus Mathematik
Mit dieser teils über hundert Jahre alten Mathematik, die die Physiker anwenden, hat man im Mathematikstudium nicht viel zu tun und erst recht nicht mit deren korrekten Anwendung in verschiedenen Fällen.
Mathematiker können wunderbar Beweise führen, die Physiker überhaupt nicht interessieren und neue Methoden und Algorithmen erfinden, die nur die allerwenigsten Physiker brauchen.
Einer meiner Lieblingswitze geht so:
Was ist der Unterschied zwischen einem Handwerker, einem Physiker, einem Mathematiker und einem Philosophen?
Den kriegt man raus, wenn man sie fragt: "Was ist 2 mal 2?"
Der Handwerker: "Das ist 4, was sonst?"
Der Physiker tippt das in seinen Taschenrechner ein und stellt fest: "Im Rahmen der Rechengenauigkeit meines Taschenrechners ist das in guter Näherung vier."
Der Mathematiker zieht sich in seine Kammer zurück, beschreibt Unmengen von Blättern Papier mit kryptischen Zeichen, kommt nach 3 Tagen aus seiner Kammer ungewaschen, unrasiert, ungekämmt und total übermüdet wieder raus und verkündet voller Stolz: "Es gibt eine Lösung!"
Der Philosoph wiegt seinen Kopf, überlegt gründlich und sagt dann: "Ich würde mal vermuten, dass die meisten mit vier antworten. Selber bin ich mir da aber nicht sicher."
Physik besteht doch größtenteils aus Mathematik
Physik benutzt Mathematik als beschreibendes Paradigma, ist aber selbst nicht Mathematik. Nicht alles, was man ausrechnen kann, ist auch in der Natur möglich.
Physiker erforschen die Natur, Mathematiker erforschen letztlich ihr eigenes Gehirn.
Die Frage ist in etwa so, als wolltest du wissen wofür wir für Songwriter, Dichter und Journalisten brauchen, wenn wir doch Sprachwissenschaftler haben, die den Duden mit Rechtschreibung und Grammatik füllen.
Mathematik ist lediglich die "Sprache" für die Naturwissenschaften. Deswegen gehört Mathematik selbst nicht zu eben diesen, die Physik bedient sich nur dieser um die "Realität" zu formulieren.
Nein, da täuschst du dich!
Die Inhalte des Physik-Studiums gehen weit über die Inhalte des Mathe-Studiums hinaus.
Alle Physik-Themen, z.B.
- Atomphysik
- Teilchenphysik
- Quantenphysik
- Festkörperphysik
- ...
Damit haben Mathematiker normalerweise nichts zu tun - weder im Studium, noch im Job.
Mag sein, aber im Mathe-Studium und in der Praxis eines Mathematikers kommen diese Themen nicht vor.
Warum? Was z.B.?