Wofür die ist die FOS?

4 Antworten

Man muss da etwas aufpassen, da es von Bundesland zu Bundesland verschieden ist.

Die FOS (Fachoberschule) ist eine Schulart, auf der man nach der mittleren Reife einen höheren Schulabschluss erlangen kann. Ob man da von einer Realschule, einer Berufsfachschule kommt oder mit mittlerem Schulabschluss vom Gymnasium abgeht, ist egal.

Die FOS fängt eben für alle neu an - das kann auch für "abgebrochene Gymnasiasten" eine neue Chance sein.

Die Schulen haben immer ein berufliches Profil und kombinieren, meist nur im ersten Jahr, die Praxis mit der Theorie.

Im Regelfall dauert der Besuch der FOS zwei Jahre, danach hat man die Fachhochschulreife.

In einigen Bundesländern (z.B. Bayern) gibt es auch die Möglichkeit, die FOS ein drittes Jahr zu besuchen. Dann erlangt man die allgemeine Hochschulreife (mit zweiter Fremdsprache) oder die fachgebundene Hochschulreife (ohne zweite Fremsprache).

Ist das abi mit der 13. Klasse der FOS dann gleichgütig mit dem gymnasium abi, wenn nein welches ist besser

0
@DerThunderLord

Es gibt kein "besser" oder "schlechter".
Wenn man die FOS13 mit zweiter Fremdsprache beendet, hat man ein absolut gleichwertiges Abitur und darf alle Fächer an allen Hochschulen studieren.

Es gibt natürlich inhaltliche Unterschiede, aber keine im Abschluss.

1

Die FOS hat sich historisch entwickelt!

Bevor es die FOS überhaupt gab, gab es nur das Abitur und die Mittlere Reife und sonst nichts. Das war so bis ca. zum Ende der 60er Jahre.

Die Vorängereinrichtungen der Fachhochschulen waren die Ingenieurschulen, Wirtschaftsschulen usw., die einer akademischen Weiterbildung von Berufserfahrenen dienten und auch schon akademische Grade verteilen konnten. Diese Schulen waren aber dem Höheren Schulwesen und nicht dem Hochschulwesen zugeordnet und Zugangsvoraussetzung war ganz allgemein eine Mittlere Reife + Berufsabschluss + mindestens ein Jahr Berufspraxis.

Nur von daher kommt auch der Ruf dieser Einrichtungen bezüglich der Praxisnähe.

Die Sozen haben das aber dann alles völlig umgebastelt. Diese Einrichtungen wurden dem neben den Universitäten dem Hochschulbereich zugeordnet und die dorten Lehrer plötzlich über Nacht zu Professoren. Dann musste natürlich auch noch eine Art neues, kleines Abitur für diese Einrichtungen geschaffen werden und die Sozen haben sich die Fachoberschulen ausgedacht. Statt einer Berufsausbildung + Praxis reichte dann plötzlich ein kleines Praktikum an 3 Tagen in der FOS11, welches 15/16 jährige ableisten sollten und statt der Mittleren Reife brauchte man dann eben zwingend diese besondere neue (Fach-)Hochschulreife als Zugang.

Das hätte man natürlich auch ganz anders gestalten können, z.B. durch ein allgemeines freiwilliges 11. Schuljahr etc., die Sozen haben das aber nun mal so gelöst.

Das hatte vielfach zur Folge, dass die Leute mit 16 keiner als Praktikanten haben wollte, vor allem im kaufmännischen Bereich und dass diese Absolventen vor allem Realschüler vom Ausbildungsmarkt verdrängten, so dass diese gezwungen waren, ebenfalls Fachhochschulreife zu machen.

Ausserdem war das Ganze zeitlich viel zu nah am regulären Abitur, so die fast die meisten der FHR Absolventen genau dieses noch anstreben, was aber von den Bildungs-Bürokraten bis heute mit allen Mittel versucht wird zu verhindern und sowas wie ein latentes Dauerstreitthema geworden ist.

Die FOS ist eine Fachoberschule. Man bekommt am Ende eine Art Abitur, dass ist aber nicht gleichzusetzen mit dem Abi am Gymnasium

also ist das FOS ABI besser oder das gymnasium Abi

0
@DerThunderLord

Das Abitur des Gymnasiums. Es gibt Ausbildungen die kannst du mit einem FOS Abi machen, aber es gibt eben auch welche die kannst du nur mit einem Abi des Gymnasiums machen

0
@Tsukino38

Das ist nicht richtig. Beendet man eine 13. Klasse an einer FOS, kann man - mit zweiter Fremdsprache - ebenfalls das Abitur erlangen. Das ist absolut gleichwertig.

0
@liavah

Da habe ich komplett andere Erfahrungen gemacht. Ich war damals auf einer FOS, aber mir wurde gesagt, dass ich das was ich Studieren möchte nur mit einem Abitur des Gymnasiums studieren kann

0
@Tsukino38

Es gibt Unterschiede zwischen den Bundesländern. Nach zwei Jahren hat man die Fachhochschulreife.

Eine FOS13 gibt es nicht in allen Bundesländern. Man kann auf der FOS eine zweite Fremdsprache belegen und hat dann eine gleichwertige Hochschulreife.

Das, was bei Wikipedia steht ist korrekt:

Der Abschluss der 13. Klasse führt bei einer zweiten Fremdsprache zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur), die zum Studium an allen deutschen Hochschulen (Universitäten und Fachhochschulen) berechtigt.
Ohne zweite Fremdsprache (in der Regel Französisch oder Spanisch, seltener Italienisch oder Latein, in Einzelfällen auch andere Sprachen wie Polnisch, Arabisch oder auch Russisch), erhält der Absolvent der FOS 13 die fachgebundene Hochschulreife, die zum Studium an Universitäten ausschließlich in der besuchten Fachrichtung (Technik, Wirtschaft usw.) berechtigt. So befähigt zum Beispiel ein Abschluss der FOS 13 in der Fachrichtung Wirtschaft (ohne zweite Fremdsprache) auch zu einem Lehramtsstudium mit der Fächerverbindung Informatik/Wirtschaftswissenschaften oder einem Universitätsstudium der Volks- und/oder Betriebswirtschaftslehre.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fachoberschule#Abschluss

Ansonsten hilft ein Blick nach Bayern, wo es eine FOS13 gibt:

http://www.br.de/fernsehen/br-alpha/sendungen/viele-wege/viele-wege-ein-ziel-bos-100.html

0
@liavah

Ich habe damals in Thüringen gelebt. Vielleicht lag es daran, wer weiß

0
@liavah

Ja, das liegt daran.

In Thüringen gibt es nur die zweijährige FOS. Und da erlangt man eine Fachhochschulreife, aber keine allgemeine Hochschulreife (Abitur).

1
@liavah

Dann danke ich für die Ausführliche Aufklärung :-)

1