Wo kann man soziale Fähigkeiten nachholen?
die man früher nicht gelernt hat, zum Beispiel, weil man nicht im Kindergarten war und direkt von Anfang der Schulzeit an immer ausgegrenzt und gemobbt wurde, da man niemanden kannte und nur mit den offenen „Übrigbleibern“ zu tun hatte
Meinst du du hast nicht die Fähigkeit ideen dafür zu haben sich mit andern zu unterhalten oder das du nicht die fähigkeit hast offen auf anderre zuzugehen?
Ich habe keine Umgangsstrategien, glaube ich. Ich habe zwar viele Ideen für abstrakte Gesprächsthemen und kann mich auch überwinden, einen Satz zu anderen zu sagen anzufangen,
5 Antworten
Ich kann es natürlich nicht wirklich einschätzen, aber ich würde denken deine sozialen Fähigkeiten sind nicht so gering, dass du an einem Kurs oder eine Therapie teilnehmen musst.
Denn du warst ja, trotz des Ausschlusses (der sicher nicht leicht war) wahrscheinlich verhältnismäßig oft unter Menschen z.B. in der Schule und vermutlich hast du auch ein gewisses Maß an Medien kosnumiert. Dardurch würde ich denken du hast die wichtigsten Konventionen und Gepflogenheiten schon mitbekommen.
Wenn du deine Fähigkeiten erweitern möchtest, wäre es vielleicht ratsam danach zu gehen, wie sehr du darunter leidest. Bei einem hohen Leidensdruck kannst du einen Therapeuten kontaktieren, der dir auch helfen könnte deine Lage etwas genauer einzuschätzen.
Wenn du aber zunächst mal andere Wege gehen möchtest, kannst du dich natürlich auch versuchen dich mehr in Gruppen zu begeben. Ein guter Startpunkt sind da sicherlich die eigenen Hobbies (Vereine, Clubs, Gilden, Parteien) das Spektrum ist da groß. Auch wenn man da etwas tapsig ist, wird man da oft mit offenen Armen empfangen. Wenn du dann öfter in solch einer Gruppe bist, lernst und immitierst du automatisch von anderen, das könnte dir helfen.
Ansonsten kannst du natürlich auch direkt auf die Suche nach Techniken oder Übungen gehen, die du machen kannst.
Denk aber bei all dem immer daran, dass du dich dafür nicht schämen brauchst und du trotz des Mobbings nicht weniger wert bist als die anderen. Auch wenn dir soziale Kontakte etwas schwerfallen bist du trotz allem so okay, wie du bist.
Die einfachste Methode zum finden, ist da sicher die Online-Suche. Genau kann ich dir da nicht allzu viel sagen, da es natürlich darauf ankommt, was genau dir schwer fällt.
Wenn du z.B. Schwierigkeiten hast auf Menschen zuzugehen kannst du gezielt danach gucken, wie du diese Fähigkeit ausbauen kannst. Wenn es dir schwerfällt Wünsche zu äußern könntest du nach Kommunikationsmethoden schauen die da helfen (z.B. die Gewaltfreie Kommunikation).
Und wenn du das Gefühl hast rund um Schwierigkeiten zu haben, vereinbare ruhig mal einen Termin mit einem Therapeuten und mach ein Erstgespräch. Da kann man oft gute Impulse bekommen.
Verliere auf jeden Fall nicht den Mut, glaub an dich und versuch nett zu den Menschen um dich zu sein, dann hast du schon einen guten Startpunkt :)
Hallo Acera,
die sensible Entwicklungsphase kann nach der Kindergartenzeit (0-6) nicht mehr nachgeholt werden, deshalb ist es unwahrscheinlich, dass sich dein Sozialverhalten zu diesem späten Zeitpunkt grundlegend ändern lässt.
Der Kindergarten ist wichtig für die sozial-emotionale Entwicklung der Kinder.
Ich würde mich an deiner Stelle an einen Verhaltenstherapeuten wenden, die können dir helfen kommunikative Techniken zu erlernen, die die verpassten Lernerfahrungen zumindest teilweise kompensieren können.
LG
Verzeihung aber der Fragesteller hat doch gesagt, dass er dennoch einen gewissen Kontakt zu anderen hatte und vermutlich war die Person auch nicht familiär vollkommen abgeschottet. Daher würde zumindest ich nicht die Annahme treffen, dass sich keinerlei soziale Fähigkeiten beim Fragesteller entwickelt haben und er die kritische Phase "verpasst" hat.
Ich würde daher eher vermuten, dass es eher darum geht gewisse Feinheiten auszubilden oder zu vertiefen anstatt solch eine tiefgreifende "Diagnose" zu treffen.
Aber in jedem Fall gebe ich dir Recht, dass man bei einem hohen Leidensdruck einen Therapeuten hinzuziehen könnte.
direkt von Anfang der Schulzeit an immer ausgegrenzt und gemobbt wurde, da man niemanden kannte und nur mit den offenen „Übrigbleibern“ zu tun hatte
Von regelmäßigen Spielkontakten während des Kindergartenalters stand da nichts.
(sonst hätte ich eine andere Antwort formuliert)
Der FS war in keinem Kindergarten und hat somit den geregelten und regelmäßigen Umgang mit anderen Kindern verpasst.
In der Grundschule wurde der FS gemobbt, ausgegrenzt und hing mit anderen Aussenseitern ab.
Damit ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich an diesen charakteristischen Verzahnungen nichts mehr ändern lässt.
Die Möglichkeit besteht sicher aber so eine Aussage aufgrund eines so kurzen Textes halte ich ehrlich gesagt für etwas problematisch. Insbesondere da die Gefahr besteht den Fragesteller womöglich unbegründet das Gefühl zu vermitteln etwas stimme nicht mit ihm, ihn zu entmutigen oder gar Angst zu machen.
Ich bin sicher du meinst es nur gut, aber ich persönlich denke man muss da ein wenig vorsichtig sein. Einfach da die Beschreibungen nicht allzu ausführlich sind und es ja anscheinend dennoch Kontakte gab.
Vermutlich hast du Recht, das mehr und regelmäßigerer Kontakt besser gewesen wäre. aber immerhin sprechen wir ja hier, wie fast überall von einem Spektrum.
Und da würde zumindest ich nicht den Teufel an die Wand malen wollen und gleich von einer Entwicklungsstörung sprechen.
Ich hätte vor meiner Antwort nochmal nachfragen müssen, dass stimmt.
Wenn mir der FS auf meine konkrete Nachfrage nach Spielpartnern im Kindergartenalter antwortet und meine Annahme falsch war, würde ich nochmal eine andere Antwort formulieren.
In der Hinsicht irre ich mich liebend gerne.
Hobbys in Vereinen können sehr hilfreich sein.
Gerade in der jetzigen Situation kannst du da leider nicht viel in Real machen, aber es spricht doch nichts gegen Austausch im Netz, oder?
Ich würde auch einen Verhaltenstherapeuten vorschlagen. Aber ansonsten kannst du einfach probieren Vereinen beizutreten, und zu üben. Vereine für Erwachsene (da fallen Chöre darunter, aber auch Tanzen, Fechten, generell Sport und halt alles, wo man danach was trinken geht. Wobei du wohl warten musst, bis der Lockdown zumindest gelockert ist. Aber generell hast du bei sowas die Gelegenheit, zu üben. Damit wird man generell besser.
Grundlegend gilt: Interesse zeigen, wenn du beim gemeinsamen Trinken (kann auch nicht-alkoholisch sein) bist, kannst du eine der Personen neben dir etwas ausfragen. Also wirklich Interesse zeigen, und fragen ob die Person das schon lange macht, was sie arbeitet/studiert, solche Sachen. Einfach viel Fragen, dabei kannst du lernen.
Hol sie JZ nach!!! Fang da an, wo du dich gerade befindest! :)
Danke! Was wären das denn zum Beispiel für Übungen und wo fände man diese? Auch die anderen Tipps sind sicher hilfreich!