Wo genau ist Gott?

So ungefähr. Die Dualität ist Teil der Illusion dieser Welt. Also nicht existent.

Zu dieser Erkenntnis bin ich auch gekommen, alles ist ein Bewusstsein und wir sind lokalisiertes Bewusstsein innerhalb dieses Bewusstseins. Darf ich fragen ob du eine bestimmte spirituelle Tradition praktiziert bzw. wie du zu dieser Erkenntnis gekommen bist?:)

Ich bin im Laufe meines Lebens durch die verschiedensten Erlebnisse und durch meine Intuition zu diesem Wissen gekommen. Das ist auch super komplex, um das kurz zusammen zu fassen. Ich finde auch, dass Worte dieses Gefühl, diese geistigen Erfahrungen, die ich machen durfte, nur schwer erklären können, denn Worte sind die Sprache des menschlichen Erbsenverstandes, wohingegen die Intuition die Sprache der Seele ist.

(Ich glaube auch, dass jeder von uns (Seelen) diese Wahrheir auch ganz tief im Herzen kennt. Ganz intuitiv)

Ich befasse mich allgemein aber auch viel mit Spiritualität, dem Okkulten, Astrologie und der Lehre der Reinkarnation und Karma. Auch lese ich viel zum Thema Nahtoderfahrungen, in denen Betroffene genau davon berichten.

Ich hatte auch einige überdimensionale seelischr Erfahrungen (und ich weiß, wie verrückt das klingen mag) , in denen ich auf ganz...ja man kann sagen "magische" Weise, diese göttliche Gnade bekommen habe, deutlich hinter die "Kulissen" schauen zu dürfen. Ich wurde sehr oft an diese Wahrheit erinnert, dass Gott in allem steckt, dass alles Gott ist, dass Gott Liebe ist und wir alle für immer miteinander und mit der Quelle verbunden sind.

Was genau meinst du mit spirituellen Traditionen ? :)

Also ich folge keiner bestimmten Religion (auch wenn ich christlich orthodox getauft bin), aber ich glaube, dass Religionen wie z.B. der Buddhismus oder der Hinduismus, schon viel von der universellen Wahrheit korrekt erkannt haben.

Wie bist du zu der Erkenntnis gekommen ?

Auf jeden Fall ein interessanter Weg. Diese überdimensionalen Erfahrungen, hat du sie bei Meditation erlangt?

Ich bin zum ersten Mal durch Eckart Tolle in Kontakt mit der Idee gekommen, dass wir nicht unser "Selbst" sind, das einen Namen, eine Geschichte usw. hat. Aber ich war zu dieser Zeit christlicher Fundamentalist und konnte mir keinen Reim darauf machen. Dank Tolle hatte ich aber zum ersten Mal kurze Einblicke in diesen überzeitlichen Zustand von reinem Sein.

Dann später, als ich mich zum Fundamentalismus etwas distanziert hatte, habe ich verschiedene christliche Mystiker gelesen, die sagen, dass man Gott nicht intellektuell erfassen, sondern nur erfahren kann. Dass wir in uns etwas göttliches haben (Meister Eckart nennt es den "Seelengrund") und die Welt ein Abbild Gottes ist und Gott durch uns sich selbst anschaut, wir also in letzter Instanz Gott sind. Da hat meine Intuition geschrien dass das irgendwie wahr sein muss, aber ich konnte mir noch immer keinen Reim drauf machen, wie das alles sein kann und was das bedeutet.

"Den Rest" haben mir dann Bernardo Kastrup und Rupert Spira gegeben. Vor allem Kastrup hat den Nondualismus (er nennt seine Ontologie analytic idealism) nach allen Regeln der Logik und Philosophie ausformuliert und dargelegt. Das war der letzte Stoß der mir gefehlt hatte. Ich bin ein sehr verstandeslstiger Mensch und deswegen hat es mir extrem geholfen, das ganze in einer logisch Kohärenten System ausformuliert zu sehen. Dann ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Es ist so offensichtlich vor unserer Nase, aber unsere Kultur hämmert uns den Materialismus so tief rein, dass wir vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen.

Ich sehe in allen großen Religionen diese nondualistischen Intutionen, ich habe erst neulich mit großer Begeisterung einige Upanishaden gelesen und habe noch eine ganze Reihe von Büchern in meinem Schrank, die darauf warten gelesen zu werden. Als ehemaliger christlicher Fundamentalist folge ich sozusagen jetzt dem christlichen Mystischen Weg. Nicht weil ich denke, dass es der einzig wahre ist, sondern weil er aufgrund meiner Vergangenheit am besten mit mir resoniert. Er gibt mit sozusagen eine Landkarte die mir hilft, diese Realitäten immer weiter zu erforschen. Ich dachte vielleicht bist du auch innerhalb einer bestimmten Tradition unterwegs. Rupert Spira hat das schön formuliert: Am Anfang des Berges gehen alle von verschiedenen Seiten hoch und nehmen ihn anders war, aber je näher man zur Spitze kommt, desto mehr gleichen sich die "Erfahrungsberichte" an. Das finde ich sehr schön.

❤️