Wird heutzutage zu wenig über den Tod nachgedacht?

27 Antworten

Nö, eher zu viel.

"Der Tod geht mich eigentlich nichts an. Denn wenn er ist, bin ich nicht mehr, und solange ich bin, ist er nicht." (Epikur)

Wobei ich nun durchaus einsehe, dass es Sinn macht, z.B. ein Testament zu erstellen.

Übrigens gab es eben wieder eine Frage zur Sterbehilfe. Und es gibt (leider) viele junge Menschen, die depressiv sind und keinen Ausweg wissen. Und denen sollte man helfen (aber der Ausweg sollte möglichst nicht der Suizid sein, da muss es etwas Besseres geben). Manchmal wird zu leichtfertig mit dem Tod umgegangen.

Man kann auch mitunter Menschen helfen, die selber keinen Ausweg mehr sehen. Ist das vielleicht auch ein Tabuthema?

Ich finde nicht, das zu wenig darüber nachgedacht wird. Ich denke, wir sollten uns erst einmal konzentrieren, unser Leben zu leben. Das heißt ja nicht, dass wir nie darüber nachdenken sollten/dürften, was uns danach erwartet, aber ich glaube, für manche ist viel Reden darüber auch nicht so gut, da so Menschen leider noch mehr auf Suizidgedanken kommen könnten und Menschen, die bisher nie darüber nachgedacht haben, vielleicht aber leider damit dann anfangen oder gar einen konkreten Anreiz dadurch erhalten könnten. Ich finde daher muss man immer auch aufpassen.

Der Tod ist eben im hohen Maße aus dem Leben verschwunden. Die Großeltern von einem sterben ja oft erst im Erwachsenenalter bzw. wirklich nahe stehende Personen zum Glück nur in seltenen Fällen oder meist erst später im Leben.

Dann braucht es manchmal professionelle Unterstützung wie etwa in einer Trauergruppe. Trauerbewältigung ist individuell und bedeutet viel Arbeit. Sie lässt sich nicht so einfach allgemein abhandeln, weil die Ansprüche ans eigene Leben höher, differenzierter und komplexer geworden sind.

In dieser Hinsicht gibt es gesellschaftlich durchaus eine Wiederannäherung an das Thema, was etwa auch in der Popularität von Halloween zum Ausdruck kommt, wo der Tod ja in seiner makabren, unterhaltsamen Facette thematisiert wird, ebenso Ängste, Furcht etc.

Trotzdem ist das Thema einfach tabuisiert, und wenn jemand mitten aus dem Leben gerissen wird, betrifft das durchschnittlich etwa einhundert Personen unmittelbar. Nicht zuletzt geht es u.a. auch um Fälle von Selbsttötung.

Der Tod an sich ist dabei aber auch nur schwer greifbar, weil er etwas nicht mehr existierendes, unvorstellbares betrifft, wir selbst nur das Leben kennen. Wenn man stirbt, ist es eben vorbei. Eher spielen Tod und Endlichkeit indirekt eine große Rolle, etwa bei Jugend, Alter, Zielen im Leben und dessen Abschnitte, Erfahrungen usw.

Nicht ständig den eigenen Tod irgendwann vor Augen haben zu wollen, ist nicht nur verständlich, sondern wohl normal und sinnvoll. Denn das Thema ist entsprechend tief, unangenehm, schwierig und stößt ebenso an Grenzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Was passiert, wenn eine Person stirbt und was ist der Tod?

Das Thema geht natürlich einem sehr nahe, denn wer hat nicht schon liebe Verwandte und Freunde verloren?

Der Tod ist das Ende aller Lebensfunktionen. Wenn die Atmung, der Herzschlag und die Gehirntätigkeit aufhören, lässt die Lebenskraft in den Körperzellen allmählich nach und der Tod tritt ein.

Der Tod ist das Gegenteil von Leben, oder auch Nichtexistenz. Lebte Adam bevor er erschaffen wurde? Offensichtlich nicht, er kam ins Dasein. Beim Tod kehrte er in dieselbe Nichtexistenz zurück, aus der er gekommen war. Tote sind ohne Bewusstsein.

Woher ist das weiß? Recherche und eigene Erfahrung


verreisterNutzer  15.07.2023, 19:26

Viele sagen ich habe Angst vor dem Tod.

Aber was sie wirklich meinen und im Sinn haben, ist der lange Weg bis zum Sterben bzw. Tod. Der ist bei vielen mit langwierigen Krankheiten, Schmerzen und Leiden verbunden. Arztbesuche, Medikamente und OP`s ohne Ende und es kostet Zeit und viel Geld dazu.

Und davor haben alle Angst.

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Weil er für viele Menschen das Ende des Lebens bedeutet - sie "glauben" nicht, dass es danach weitergeht...

So schiebt man den Gedanken an Sterben und Tod weit von sich - bis "es" dann nahe Verwandte oder Freunde trifft !

Der Tod ist aber nicht das Ende - im Gegenteil...