Wieviel Zeit sollte ich mit meinem Pferd verbringen?

10 Antworten

Wer kann sich denn bitte 3-4 h/Tag Zeit für 1(!) Pferd nehmen? Das ist ja totaler Luxus. Als Schüler ok, aber sonst doch nicht wirklich... Die meisten müssen arbeiten, haben Familie oder beides. Außerdem braucht das Pferd nicht den halben Tag Bespaßung durch den Menschen, artgerechte Haltung mit viel Bewegungsfreiheit u. Pferdekumpel reicht ihm i.d.R. zum Glücklichsein. Ich kann Kaltblueterin nur zustimmen - die Qualität machts, nicht die Quantität.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Urlewas  07.03.2017, 18:58

In dem Stall, wenn ich es richtig verstehe, sind dann allerdings abwechseln auch die anderen Pferde mitzuversorgen.

Ich hatte so was mal als RB - das war ein derartiger Aufwand, dass eigentlich kaum mal jemand zum reiten kam,  und immer viel Streit herschte.

Es kommt darauf an, wie gut so was organisiert ist.

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Dahika  07.03.2017, 19:15
@Urlewas

das ist jetzt ein anderes Thema. Mein Pferd steht in so einem Stall. Ok, wir sind auch nur 6 Einsteller. Jeder Einsteller hat einen Tag in der Woche, wo  er abäppeln muss. Und zudem einen WEchseldienst am Samstag, also alle sechs Wochen. Das Abäppeln von Stall, Paddock und (in der Saison) Weide ist nicht wenig Arbeit. Anderthalb Stunden am Tag ist man mindestens damit beschäftigt. An meinem Stalltag reite ich daher auch nicht. Da habe ich keine Lust zu. Denn nach der Äppelei bin ich geschafft.
Das funktioniert alles ohne Probleme, aber die SB achtet auch wie ein Schießhund darauf, dass alles sorgfältig gemacht wird. Sonst kann man halt gehen. Unser Stall, Auslauf, Weide ist so sauber, dass man da am offenen Herzen operieren kann. ;-)  (Die SB ist eine Sauberkeitsfanatikerin.)

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eskadron1996  07.03.2017, 20:58

Ist doch auch richtig so 👍 Ist eine scheiß Arbeit 😒 aber man tut den Pferden damit was gutes und ich kann mich auch nie daran erinnern, daß meine Pferde jemals Würmer hatten. Wenn ich Feierabend habe bin ich meistens spät zu Hause, dann bin ich froh, wenn ich es schaffe die Wiese ab zu äppeln, Heu zu geben und zu tränken. Dann ist es aber auch schon 18 Uhr und es wird dunkel, so was habe ich in der Woche schon von meinen Pferden? So ziemlich gar nichts. Dafür versuche ich am Wochenende mehr mit den beiden zu machen.

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Du reitest seit 20 Jahren?

Wenn du zu wenig Zeit investieren kann, nimm noch eine gute Reitbeteiligung dazu!

Die Frage ist eher: wieviel zeit kann ich erübrigen für mein Pferd und wieviel Zeit will ich mit meinem Pferd verbringen.

Und dann kommt es darauf an, wo das Pferd steht, ob in Vollpension, wo einem der Allerwerteste hinterhergetragen wird oder ob man selbst misten muss. Selbstmisterställe fordern mehr Zeit von einem.

Im Winter verbringe ich weniger Zeit mit meinem Pferd als im Sommer, wo die Ausritte länger sind. Drei bis vier Stunden mit dem Pferd muss man nicht täglich verbringen. Das will das Pferd auch nicht. Es will nämlich auch in Ruhe gelassen werden und nur Pferd sein dürfen.
Heute - Sauwetter - war ich 2 Stunden im Stall. Ich bin eine halbe Stunde ausgeritten, zu mehr war mir das Wetter zu fies. Dann habe ich dem Pferd sein Kraftfutter gegeben und es dann wieder in den Offenstall zurückgebracht. Mit Hereinholen und Satteln habe ich also ca 1 Stunde mit ihm verbracht. Den Rest habe ich im Reiterstübchen verquatscht. 

Zu Anfang tut man natürlich mehr mit dem Pferd als später, wo man es schon lange hat. Das ist die Neulust, die Verliebtheit. Manchmal verbringe ich mit meinem Pferd mal gerade 5 Minuten. Ich gehe  hin, schüttel ihm den Huf, gucke, ob dem Tier was fehlt, das war´s. Das dürfte so zweimal in der Woche vorkommen.

Und wenn das Pferd vernünftig gehalten wird, dann kann man es auch ruhig mal "stehen" lassen. Warum denn nicht. Ok ,wenn das Pferd leistungsmäßig geritten werden soll, muss man mehr Zeit investieren, damit es nicht an Kondition und Muskelmasse verliert. Aber einem Freizeitpferd schadet es nichts, wenn es auch mal 3 Wochen nichts tut. Ich habe eine Freundin, die mit ihrem Mann dreimal im Jahr in Urlaub fährt. Ihre Vollblutstute tut in der Zeit nichts, sie ist auf der Weide. Und da das Pferd jetzt gesunde 24 Jahre alt ist und sie es seit 20 Jahren hat, wird ihm das auch nicht schaden. Sie ist zudem eine hingebungsvolle Mutter von zwei Töchtern. Wenn in der Schule Elternabend ist oder eine andere Schulveranstaltung ist sie immer dabei. Und kann dann ihr Pferd nicht reiten. Macht nichts, das Pferd bewegt sich in seinem Offenstall selbst.

Ein Freund von mir hält seinen Tinker in einem großen Offenstallreitstall. Sündhaft teuer. Er arbeitet viel im Ausland, ist zur Zeit in Australien. DAs Pferd wird zur Zeit also nicht geritten. Und da er sowieso vom Hallenreiten nichts hält und auch kein Dressurreiter ist, wird das Pferd im Winter praktisch nur am Wochenende geritten. Klar, das Pferd ist mit dem Training nicht gerade ideal bemuskelt und einen Distanzritt könnte es nicht durchstehen. Das will mein Freund aber auch nicht. Am Wochenende ist er sicher 4 Stunden und länger am Stall. MIt seinem Pferd reitet er meistens zwei Stunden aus, die restliche Zeit bastelt er am STall rum, fotografiert sein Pferd und redet mit anderen Leuten. Oder schmeißt den Grill an.

Dann wiederum kenne ich eine Frau, die extrem ehrgeizig ist und mit ihrem teuren Warmblut groß herauskommen will. (Das wird sie zwar nicht schaffen, weil sie talentlos ist. Aber egal...). Sie investiert viel Zeit in das Pferd. Unterricht, Beritt des Pferdes, wo sie zuguckt, im Sommer Turniere . Mit dem Pferd verbringt sie im Schnitt so anderthalb bis zwei Stunden am Tag. Danach wird halt gelabert und im Reiterstübchen Kaffee getrunken.



Meiner Meinung nach spielt nicht die Zeit eine Rolle, sondern das, was du in der verbleibenden Zeit mit dem Tier machst, also Qualität statt Quantität.

Bei mir ist´s ähnlich: Hab meine beiden Kids, das Büro unserer Firma, unsere Landwirtschaft, mein Holzrücke"geschäft", meinen kleinen Offenstall natürlich auch den Haushalt und ich hab manchmal schlicht und ergreifen für jedes meiner Pferde grade mal ne Stunde Zeit. Achso, einen Hund und einen lieben Ehemann hab ich auch noch ;-)

Macht mir aber nichts aus, dafür wird in der Zeit konzentriert und effizient gearbeitet und eben in kleinen Schritten zum Erfolg hin gearbeitet, was ich persönlich als sinnvoll empfinde, da ich keines meiner Pferde überbeanspruchen will, womit dann auch gleich die Motivation hinüber wäre.

Sofern deine Hafi-Stute im Offenstall/Aktivstall steht, sehe ich da kein Problem, denn für Bewegung und soziale Kontakte ist dann gesorgt. Ein Pferd ist kein Hund, der seinen Menschen ständig und immer am liebsten um sich rum hat. 

Wichtig wäre eben, in der Zeit etwas sinnvolles und nachhaltiges zu machen: Vertrauensarbeit, Gelassenheitstraining, Führtraining, Zirzensik, gute Longenarbeit usw. Das alles ist nicht zeitgebunden. Ich trainiere lieber 30-40 Minuten intensiv, lobe frühzeitig und beende eine Lektion/Aufgabe lieber mal 5 Min. früher, als das Pferd zu demotivieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dressur bis Klasse S*, über 30 Jahre Erfahrung

wenn du seit 20 jahren reitest,müsstest du das selbst wissen. wie du mit kindern und haushalt 3-4 stunden freizeit am tag hast, würde ich gerne wissen...


frauschlaukopf 
Fragesteller
 07.03.2017, 18:18

Ich hätte gerne antworten von kompetenten Leuten, die meine Fragen richtig verstehen. Und nicht irgendwelche Gegenfragen, von Leuten die wie es aussieht das Leben mit Kindern Haushalt und Job nicht so gut im Griff haben.. nur weil ich schon lange reite, muss ich das nicht unbedingt wissen... zumal es etwas anderes ist, ein eigenes Pferd zu haben. Ich Stelle diese Frage ja, um zu erfahren wie andere Berufstätige Mütter ohne Putzfrau und mit Pferd das so Managen...

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Dahika  07.03.2017, 19:21

das schaffen nicht wenige meiner Bekannten. Die Kinder werden eben mitgenommen in den Stall. Und wenn sie alt genug sind, dass sie da keine Lust mehr zu haben, geht Mutter eben alleine in den Stall.
Meine Freundin, die ihre Stute seit 20 Jahren hat, hat darin auch zwei Schwangerschaften untergebracht. In denen hat sie freilich nicht geritten, weil es Risikoschwangerschaften waren.  Sie arbeitet zudem noch in Teilzeit als Erzieherin. 
Das geht.  Mit dem Pferd macht sie immer noch viel. Sie ist nur nicht mehr stundenlang im Stall und schwatzt. Und wir wollen doch mal der Wahrheit die Ehre geben: die meiste Zeit geht mit Schwatzen und Labern drauf.

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