Wieso wissen viele nicht, dass Bisexualität ein Spektrum ist?

3 Antworten

Also ich denke schon, dass das nicht alle denken. Bei mir ist es eher anders herum als bei dir.

Weil Bisexualität sowieso in unserer Gesellschaft kaum sichtbar ist und kaum thematisiert wird. Sogar innerhalb der queeren Community wird Bisexualität auch heute immer noch ziemlich stiefkindlich behandelt, obwohl die Gruppe Bi+ die größte innerhalb der LGBTQ-Gemeinschaft überhaupt ist.

Hinzu kommt, dass Bisexuelle besonders stark Diskriminierungen ausgesetzt sind. Heterosexuelle halten sie für unzuverlässig, für notorische Fremdgänger, die sich nicht entscheiden können. Aus den Reihen der queeren Community müssen sie sich Vorwürfe gefallen lassen wie "du traust dich doch bloß nicht, dich zu deiner Homosexualität zu bekennen" oder "du bist ja gar nicht wirklich Diskriminierung ausgesetztwie wir, du kannst dich ja dazu entscheiden hetero zu leben" usw. Insbesondere bisexuellen Männern haftet noch dazu das Klischee an, sie wären "unmännlich" und bisexuelle Frauen mussten sich aus dem Kreis feministischer Lesben schin den Vorwurf anhören, sie gängen mit "dem Feind" (gemeint sind Männer) ins Bett. Das alles führt dazu, dass Bisexuelle sich nur etwa halb so häufig outen wie Homosexuelle. Und das führt wiederum zu noch weniger Sichtbarkeit, es wird noch weniger darüber geredet. Ein Teufelskreis.

Schau dich mal im TV um. Es gibt kaum bisexuelle Identifikationsfiguren. Und wenn, dann bedienen sie typische Bi-Klischees wie das der Femme fatale. Mir fällt auf Anhieb nicht eine einzige bisexuelle Figur ein, die in einer öffentlich rechtlichen Serie zum Hauptcast gehört und nicht das gängige Klischee einer bisexuellen Person bedient.

Da ist es doch kein Wunder, wenn eine Diskussion völlig aus bleibt, dass in den Köpfen vieler nur völliges Unwissen existiert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin bisexuell. 💕💜💙

Denken das wirklich so viele? Ich find das relativ offensichtlich.