Wieso wird Prostitution immer so schlecht gemacht, man hat halt nicht immer das Glück, dass man den richtigen Partner findet?

11 Antworten

Weil ein großer Teil der Prostituierten in einer Zwangslage ausgebeutet werden. Das gilt sowohl für den Straßenstrich, als auch für Bordelle. Die Überwachung ist diesen Einrichtungen ist eine Katastrophe.

Dort werden legit Menschen aus Osteuropa etc. als Kind verschleppt und in dieses Leben hineingezwungen - der Rest ist finanziell davon abhängig und hat in aller Regel eine erschütternde Liebesgeschichte, die erklärt, dass die allermeisten Frauen nicht freiwillig in der Prostitution gelandet sind.

interessante frage. nun, da gibt es viele aspekte.

zum einen hat es keine auswirkungen auf die existenz von prostitution, ob sie verboten ist, geächtet ist, geduldet wird oder sogar gefördert. es hat sie immer gegeben, es wird sie immer geben, und zwar überall.

einer der gründe ist, dass die gesellschaften so funktioniert haben, dass man jungfräulich in die ehe ging, weil nur dann sichergestellt war, dass der nachwuchs vom ehemann war und nicht schon vorher "vorhanden". das und die fehlende möglichkeit von verhütung hatte die folge, das sex mit riesigen konsequenzen belastet war und deshalb äusserst selten "gestattet" wurde.

nun ist sexualtrieb aber einer der stärksten triebe des menschen, den kann man nicht einfach abstellen. eine prostituierte, die diese leistung anbot und sich um ein ggf entstehendes kind kümmerte (wie auch immer) war da eine einfache lösung - für die männer.

für die frauen war diese lösung aber nicht einfach, weder für die prostituierten selbst (trauriges leben) als auch für die sogenannten anständigen frauen, da ihre deutlich geringere macht in einer ehe oder gesellschaft in frage gestellt wurde, wenn sie sex nicht mehr als tauschobjekt anbieten konnten - weil männe ihn ja auch woanders bekommt.

nach der sexuellen revolution träumte man von einer gesellschaft, in der die möglichkeit der verhütung (pille) auch frauen dazu befähigte, sex dann zu haben, wenn sie lust dazu hatten, losgelöst vom wunsch nach versorgung durch einen mann und ohne das sex ein tauschobjekt war (was der prostitution im grunde nicht unähnlich ist). auch girls just wanna have fun, und wenn sie den wollen, sollte es ihnen genauso möglich sein wie den männern.

ergebnis aber war eher die erkenntnis, dass es auch so herum nicht wirklich funktionierte. frauen mit häufig wechselnden sexualpartnern werden zunehmend kritischer gesehen, zumal es auch ihnen nach längerer freiheit schwerer fällt, sich festzulegen. eine aktuell hohe zahl alleinerziehender mütter ist nicht einfach wegzudiskutieren, und diese sind nicht allein nur schuld der männer, die sich aus dem staub gemacht haben. in meiner bekanntschaft gab es zwei fälle, wo sie schon während der schwangerschaft freimütig erklärte, den vater nicht wirklich zu brauchen oder gar zu wollen (sein geld und seine mithilfe beim baby hatte ihnen genügt).

der vormarsch des feminismus, und ein steigender unwillen, sich mit einem mann einzulassen, der die eigene freiheit einschränkt und auch noch die arbeit einer beziehung mit sich bringt, sorgt für deutlich geringeres angebot an sex für den durchschnittsmann. man denke hier nur an die incel - diskussionen auch hier. der ausweg zur triebabfuhr für den mann ist auch dann wieder verstärkt die prostitution.

ärgerlich ist natürlich, wenn frauen zur prostittution gezwungen sind, ihre herkunft aus ggf viel ärmeren ländern ausgenutzt wird oder gewalt und zwang eingesetzt wird, um ihnen das geld abzunehmen. das ist nicht immer der fall, aber häufig, und wenn, ist es in jedem fall furchtbar.
man sollte diesen beruf weder romantisieren, noch lediglich als einfache möglichkeit sehen geld zu verdienen. die langzeitfolgen, vor allem auf seelischem gebiet, werden oft unterschätzt. beide aspekte sind gründe für wirklich berechtigte kritik an der prostitution.

es ist kein wunder, dass aktuell die sittenstrengen regelungen aus historischen zeiten wieder auf dem vormarsch sind, ich erinnere nur an die auffällig häufigen fragen nach dem "bodycount" hier.

für kritik gibt es also durchaus gründe. und dennoch sind mir einige aussagen im gedächtnis geblieben, in denen prostituierte in interviews erklärten, dass viele ihrer kunden gar keinen harten oder perversen sex wollten, sondern lediglich in den arm genommen werden - und dabei bitterlich geweint haben.

die situation zwischen den geschlechtern ist anscheinend auch heute noch weit von einem gesunden umgang miteinander entfernt. daran zu arbeiten lohnt sich in jedem fall, und das nicht einseitig im sinne von lobbyarbeit um männern oder frauen jeweils mehr macht zu verleihen, sondern im hinblick auf mehr verständnis und weniger moralischer zwänge.

Da gehts wohl weniger darum, einen Partner zu finden, als darum, ohne vernünftigen Abschluss samt Ausbildung Geld zu verdienen.


Haafragt755  14.03.2025, 16:57

Ich glaube er als Freier wird schlecht gemacht, obwohl er nur hingeht weil er keine Frau findet 😂

weil die Politik die Menschen unterdrücken will.

Prostitution ist kein Partnerersatz.

Frauen machen diesen Job meistens aus Not und Zwang, nicht weil sie Spass haben jeden Tag zig Männer zu haben.