Wieso sagen wir das so umgangssprachlich?
Wieso sagen viele oft am Satzanfang "Ne"?
zB: Person 1 bittet um etwas und Person 2 sagt: "Ne, kann ich machen, alles gut."
Wieso dieses "ne"?
4 Antworten
Dem Fragesteller ist es nicht so angenehm, die Bitte zu äußern. Das schwingt vielleicht unausgesprochen etwas mit. Es geht ja vermutlich nicht um sowas wie "Gibst du mir mal bitte dein Radiergummi?" sondern um einen Gefallen. Das "Nee" zu Beginn ist inhaltlich für mich sowas wie ein einleitendes "kein Problem".
Unsicherheit.
Es gibt ein ähnliches "nä?" auch am Satzende. Es gibt Menschen, die ständig sich rückversichern müssen und dann hab ich ihm gesagt, dass ich das nicht gut finde, nä? Und da hat der mich blöd angesehen. Und da hab ich ihm gesagt, dass er das so nicht machen muss, nä? Aber der macht das immer wieder, nä? ...
Ich denke auch, es ist eher eine Angewohnheit. "Ne, kann ich machen", "Ne, passt schon", "Ne du, alles gut" usw.
Ich bezog mich mehr auf das von AriZona beschriebene "nä?" am Satzende.
Dieses "ne" am Satzanfang, wie in "ne, kann ich machen", oder in "ne, gerade nicht" ... ist für mich schlichtweg eine Kurzform von "nein"
Abhängig vom Kontext steht es dann für: Nein, kein Problem,... kann ich machen.
Ist auch abhängig davon wie gefragt wird, bspw:
Frage: "wäre es ein Problem für dich, wenn..."
Antwort: "ne (nein, kein Problem), kann ich machen..."
Sofern es sich überhaupt um solchen Kontext handelt, ist das "ne" ein Dialekt bezüglich des Wortes nein.
Wer sagt das? Ich kenne niemand in meinem Umfeld der am Anfang eines Satzes ein "Füllwort" nutzt.
Mitten in einem Satz oder am Ende machen viele Menschen.
In dem Fall würde ich das nicht sagen, sondern dann "ja", aber wenn die Frage/Bitte eher so klingt wie "wäre das zu viel verlangt, wenn ich Dich bitte"...., dann würde das "Nee" passen.
Ansonsten hab ich mal gelesen, dass diese "Kurzwörter" eine Art Übersprungshandlung sind, eine Sekunde Zeit zum Überlegen....
wenn ich so drüber nachdenke, fällt es mir recht schwer unsicheres Verhalten als Grund zu erkennen. Paradoxerweise erinnere ich mich selbst an eine einzige Situation, in welcher mir dieses (für meine Fälle seltene) sprachliche Phänomen begegnete: ich war unsicher! Und während des Versuchs, dabei trotzdem selbstbewusst zu wirken, habe ich unbewusst die Unsicherheit mit diesem Sprachgebrauch kaschiert. Ich war seltsam überrascht danach…
Ich glaube auch dass ein gewisser Personenkreis solchen Sprachgebrauch unbewusst auf andere überträgt, wenn man öfter in Kontakt mit solchen ist. Eine sprachliche Gewohnheit, wie man sie auch werten möchte..