Wieso sagen alle ein Realschüler kann das Abitur nicht schaffen?
Guten Abend, ich werde nach den Sommerferien das Gymnasium besuchen. Diesen Sommer habe ich die Klasse 10 der Realschule mit der Fachoberschulreife + Qualifikation abgeschlossen. Da ich mir über meine beruflichen Pläne noch nicht sicher bin, beschloss ich das allgemeine Abitur zu machen, denn so stehen mir ja alle Tore offen.
Nun sagen mir viele Gymnasiasten (die schon immer auf dem Gymnasium waren) es wäre undenkbar dass ich es schaffe, denn Realschüler haben es viel leichter, man muss auf dem Gymnasium lernen und lernen ...
Ich habe für meinen Schnitt auf der Realschule NICHTS getan - ich vertrete einfach die Ansicht dass es auf den Schüler selbst ankommt. Es gibt eben Schüler die lernen und sind gut / trotzdem schlecht. Andere lernen nicht und sind gut (oder auch schlecht). Ich kenne viele von der Realschule die auf dem Gymnasium ihr Abi teilweise mit einem sehr guten Schnitt abgeschlossen haben (beste war 1,3) und meinen sie hatten garkeine Probleme bzgl. Wechsel.
Jetzt frage ich woher kommt es dass allgemein die Gymnasiasten meinen Realschüler können es nicht schaffen? Viele beweisen doch das Gegenteil und es gibt genauso Gymnasiasten die das Abitur abbrechen oder sogar Hauptschüler die das Abitur erfolgreich abschließen und dann sogar studieren gehen.
Danke für eure Meinungen :)
10 Antworten
Hallo,
"dass allgemein die Gymnasiasten meinen Realschüler können es nicht schaffen?" - Ich weiß nicht woher du das hast, aber ich kann mal versuchen zu erklären warum Gymnasiasten meinen, Realschüler hätten es schwer beim Abitur:
- Gymnasiasten und Realschüler kennen sich vom schulischen her meist nur von der Grundschule und wurden danach gesiebt. Die Grundschule war für die meisten Gymnasiasten ziemlich einfach, trotzdem haben die Realschüler "nur" die Realschulempfehlung erhalten. Das ist der letzte direkte Vergleich und in dem waren die Realschüler eben (deutlich?) unterlegen.
- ab und zu bekommen Gymnasiasten von ihren Lehrern Realschulaufgaben vorgelegt, die im Vergleich zum Gymnasialstoff meist ziemlich einfach sind. Woher die jetzt genau kommen weiß niemand, aber wenn Realschüler damit schon Probleme haben, scheinen die Gymnasialaufgaben für diese unschaffbar. Ebenso kann es auch im Gespräch passieren, wenn man aktuellen Stoff vergleicht oder der Lehrer erzählt vom Realschulstoff.
- Es heißt in der Politik immer wieder dass das Schulsystem zu undurchlässig ist. Daraus schließt man leicht, dass Realschüler beim Abitur Schwierigkeiten haben.
- Man überschätzt die Schwierigkeit des Abiturs und unterschätzt, wie viel ein gutes Abitur einfach nur davon abhängt, ob sich jemand dahinterklemmt und dass viele einfach durchfallen, weil sie sich kaum um die Schule kümmern.
- Ja, es gibt genug Gegenbeispiele. Aber wer kennt viele davon in der 10./11. Klasse? Mittlerweile haben viele meiner Freunde die auf der Realschule (/Hauptschule) waren ihr (meist Fach-)Abitur gemacht, damals kannte ich aber kaum jemanden.
Das wären mal meine Gedanken. Ich hatte damals auch oft das Gefühl, dass es einen großen Unterschied zwischen Realschule und Gymnasium gibt. Ich hätte nie jemandem gesagt, "du kommst von der Realschule und hast keine Chance beim Abitur", aber ich hatte definitiv Zweifel ob es alle schaffen. Mittlerweile bin ich klüger. Interessant wirds eh erst beim Studium ;)
Also viel Spaß auf dem Gymnasium, lass dich einfach nicht abhängen, dann ists halb so schlimm (und genieß die Oberstufe ;) ).
mfg,
Ennte
Hallo,
meine Erfahrung ist, dass viele von der Realschule (oder Hauptschule) die den Q-Vermerk nur knapp geschafft haben, am Abitur scheitern. Bei den Gymnasiasten, die in die Oberstufe wechseln, ist der Abbrecheranteil deutlich geringer (vielleicht weil sie etwas besser wissen, was auf sie zukommt bzw. sie den Lehrern der gleichen Schule eher glauben?).
Ich kenne aber auch einen ehemaligen Hauptschüler, der zum Gymn. gewechselt ist und später sein Chemiestudium mit dem Dr.-Titel abgeschlossen hat. Es war aber für ihn auch nicht einfach (besonders Englisch und Mathe).
In der Oberstufe ist es einfacher, wenn man das Glück hat, dass man seine Problemfächer abwählen kann.
Evtl. hat das Gefühl auch damit zu tun, dass Lehrer beim G8 häufig den Hinweis geben, dass der lange Unterricht und die vielen Hausaufgaben für das Abitur notwendig sind. Schüler anderer Schulen mit mehr Freizeit hätten dafür keine Chance aufs Abitur.
Beim Abendgymnasium ist die Abbrecherquote übrigens noch viel höher.
Es gibt inzwischen auch einen 3. Bildungsweg zum Studium:
Gruß
RHW
Das ist Quatsch. Dir wird zwar deutlich mehr Arbeit bevorstehen, aber ich kenne genug Leute die von Real gewechselt sind und wirklich gute Abi's haben.
Mach dir da mal keine Sorge ;)
So wie du bemängelst, dass man nicht alle Realschüler über einen Kamm scheren kann, so bemängle ich, dass du das Gleiche mit "den Gymnasiasten" tust.
Realschüler haben es meist schwerer, da die Anforderungen meist höher sind, als sie es gewohnt sind. Wenn man aber fleißig lernt, sollte das kein Problem sein. Bei uns sind alle Realschüler durchgekommen und keiner hat das komisch gefunden. Und keiner hat gesagt "aus dir wird doch eh nichts" oder "du schaffst das Abi eh nicht".
Ich schmeiße die Gymnasiasten nicht alle in einen Topf, ebenso wenig wie Hauptschüler ! Ich bin der Meinung dass es an jeder Schulform intelligente und weniger intelligente Schüler gibt. Nur bei dem Thema meinen gleich immer alle Gymnasiasten es wäre für einen Schüler von der Haupt - oder Realschule unmöglich und das finde ich eben nicht Inordnung!
gleich immer alle Gymnasiasten [...]
Das stimmt überhaupt nicht, wo hast du das nur her bzw. mit welchen Leuten verkehrst du? Ich habe komplett andere Erfahrungen gemacht. Du schmeißt daher sehr wohl alle Gymnasiasten in einen Topf, ich fühle mich leicht gekränkt ;)
Ich vertrete die Ansicht, das jeder alles werden kann, sofern er sich nur anstrengt. Und wenn du jemanden triffst, der dir Gegenteiliges einreden will, dann lass ihn links liegen und beweise durch deine Taten das Gegenteil. Was hilft es denn, sich mit solchen Menschen auseinanderzusetzen? Gar nichts.
Das haben teils Freunde zu mir gesagt und teils Leute die ich nicht so toll finde :D Ein Gymnasiast meinte auch es wäre ja nicht zu schaffen, da er schon im ersten Jahr der Oberstufe sitzen geblieben ist, aber ich habe mir sagen lassen dass das erste Jahr total einfach ist (von Freunden die auch gewechselt haben).
Deshalb denke ich ja dass diese ganze Debatte von wegen Hauptschüler sind immer gleich dumm, Realschüler sind zu dumm fürs Gymnasium und Gymnasiasten sind alle Streber total dämlich ist, und dass dies eben sehr individuell ist !
Ich wollte nicht alle Gymasiasten in einen Topf werfen (kommt wohl jetzt falsch rüber :/) ich habe in eile geschrieben und mir meinen Text nicht nochmal durchgelesen bevor ich ihn abgeschickt habe.
Jeder kann das Abitur schaffen. Das ist meine Meinung.
Denke ich auch.... vorallem einer von denen die ich gefragt habe meinte sogar es fällt ihm auf dem Gymnasium leichter. Und der mit dem 1,3 abi hatte auf der Realschule nur 3,0 ....
Wer lernt, schreibt gute Noten, wer nicht lernt, schreibt schlechte Noten. Erst im Studium zeigt sich dann, wofür man wirklich geeignet ist.
Naja, ich habe für kein einziges Fach auf der Realschule gelernt und hatte zB alle drei Sprachen immer 1.
Ich denke es kommt auch einfach drauf an wie begabt man ist und wo ... dafür liegt mir zB Physik nicht, habe ich aber auch nicht :)
Ich komme von der Hauptschule, hatte dort nur 5en und 6en. Ich beende 2013 mein Abi und hatte auf meinem letzten Zwischenzeugnis einen Schnitt von 1,5. Fazit: Alles ist möglich, wenn man nur will!