wieso mögen die meisten 0815 menschen studierende nicht? Woher kommt der Akademikerhate?

19 Antworten

Gute Frage.

Liegt vor allem an dem beschränkten Horizont des "Kritikers"

"Wer inkompetent ist, kann nicht wissen, dass er inkompetent ist."

Dunning-Kruger hat eine interessante Studie dazu erstellt.

"0815-Menschen" fehlt der differenzierte, weite Blick auf die Materie, wie sie nur der Akademiker hat. Akademiker müssen ein VIELFACHES derjenigen Stoffmenge verinnerlichen, die relevant für einen Ausbilungsberuf ist!

marloweyaa  10.07.2021, 18:25

Man kann durchaus auch durch ein Studium kommen, ohne dass sonderlich viel Stoff hängen bleibt. Da kann man selbst "nur" mit einem Ausbildungsberuf besser dastehen.

Mal ganz davon abgesehen hat bestimmtes Fachwissen nichts damit zu tun, ob einen andere leiden können oder nicht. Wenn man sich aufgrund seines Fachwissens aber eingebildet und arrogant gibt, dann haben andere Menschen durchaus einen Grund dazu.

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pustblume2007  11.07.2021, 13:40
@marloweyaa
Man kann durchaus auch durch ein Studium kommen, ohne dass sonderlich viel Stoff hängen bleibt.

Unwahrscheinlich!

bis zum erhalt des z.b. diploms sind folgende hürden zu überstehen:

  • übungsaufgaben
  • scheinklausuren
  • vordiplomklausuren
  • praktika mit ausarbeitungen
  • praktika in unternehmen
  • referate
  • studienarbeit
  • diplomarbeit
  • diplomklausuren
  • mündliche/ schriftliche diplomprüfungen

und das alles mit fristen.

also: seeehr unwahrscheinlich, dass da nicht viel stoff hängen bleibt, wie du vielleicht meinst.

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marloweyaa  11.07.2021, 14:10
@pustblume2007

Im Grunde auch nur Klausuren, für die man lernt und anschließend dann wieder alles vergisst.

Ich will nicht sagen, dass absolut jeder durch jedes Studium kommen würde, aber es ist durchaus möglich, dass man am Ende trotzdem nicht mit wahnsinnig viel Fachwissen dasteht. Vor allem weil es gerade im Studium eher vorkommen kann, dass man etwas lernt, was man dann nie braucht, weswegen man es auch irgendwann wieder vergisst. In der Ausbildung hat man zum theoretischen Stoff gleich den Praxisbezug und lernt in der Regel nicht viel Unnötiges.

Unser Meister hat immer gern den Vergleich vom Ingenieur zum staatlich geprüften Techniker gemacht. Rein vom Stoff her praktisch identisch, aber der Techniker hat einfach schon die Berufserfahrung und damit den Praxisbezug, dass er am Ende dem Ingenieur überlegen sein kann.

Ich geh jetzt nach meiner Ausbildung beispielsweise auch lieber den Weg des Technikers, obwohl ich Abitur habe und studieren könnte, weil ich einfach diesen Praxisbezug bevorzuge.

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pustblume2007  11.07.2021, 14:22
@marloweyaa
Unser Meister hat immer gern den Vergleich vom Ingenieur zum staatlich geprüften Techniker gemacht. Rein vom Stoff her praktisch identisch

nein.

der ingenieur hat einen universellen blick auf die fachliche materie. der techniker ist fachlich spezialisiert.

der praxisbezug ist beim techniker da, aber eben in seinem begrenzten fachgebiet.

von welcher fachrichtung sprechen wir denn bei dir, damit wir das anhand eines beispiels konkretisieren können?

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marloweyaa  11.07.2021, 16:23
@pustblume2007

Hab ehrlich gesagt nicht wirklich Lust noch großartig über das Thema zu diskutieren, tut mir Leid.

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wieso mögen die meisten 0815 menschen studierende nicht?

Ist das so? Dafür hätte ich neben der Definition des "08/15-Menschen" auch gerne einen Beleg.

So aus eigener Anschauung kann ich das nicht bestätigen.

Eine gesamtgesellschaftliche Abneigung besteht doch eher gegenüber Menschen, die ihr Studium wie einen Pokal vor sich hertragen, seit 17 Semestern für den Bachelor eingeschrieben sind und in vier Modulen kurz davor stehen, die Prüfung endgültig nicht zu bestehen - und dann auch noch der Meinung sind, andere Menschen aufgrund ihrer Bildung abzuwerten...

fdeinabitur97 
Fragesteller
 10.07.2021, 14:20

ein 0815 mensch stammt aus der bezeichnung von in serie gegebenen maschinengewehren aus dem 1wk. aber wenn der student alle prüfungen schafft, ist er doch zum ziel gekommen oder??

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SaniOnTheRoad  10.07.2021, 14:23
@fdeinabitur97
aber wenn der student alle prüfungen schafft, ist er doch zum ziel gekommen oder??

Welches Ziel? Mit Mitte Dreißig einen Zettel Papier mit schlechten Bewertungen in der Hand zu halten, um als maximal unattaktiver Berufseinsteiger von Praktikum zu Praktikum zu springen? Ja, das hat er dann wohl - mehr halt auch nicht.

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fdeinabitur97 
Fragesteller
 10.07.2021, 14:31
@SaniOnTheRoad

was ist denn ein attraktiver berufseinsteiger? ein gelernter industriekaufmann seit dem 16. Lebensjahr?

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SaniOnTheRoad  10.07.2021, 14:35
@fdeinabitur97
 ein gelernter industriekaufmann seit dem 16. Lebensjahr?

Durchaus. Eine Berufsausbildung bereitet direkt auf die eigentliche Tätigkeit vor - ein Studium im Regelfall nicht.

Es kann aber auch genauso der Student Mitte 20 sein, der seine Kompetenzen, seine Stellung und seinen "Wert" auf dem Arbeitsmarkt realistisch einschätzen kann und sich entsprechend verhält...

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fdeinabitur97 
Fragesteller
 10.07.2021, 14:39
@SaniOnTheRoad

naja man studiert 5 bis 7 jahre und arbeitet dann in einem leicht besser bezahlten einstiegsjob was gibts da nicht dran zu verstehen. der ausgebildete kann nicht mal ein praktikum schaffen auf dem posten

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SaniOnTheRoad  10.07.2021, 14:46
@fdeinabitur97
naja man studiert 5 bis 7 jahre und arbeitet dann in einem leicht besser bezahlten einstiegsjob was gibts da nicht dran zu verstehen. 

Was gibt es nicht daran zu verstehen, dass ein Großteil der Studenten nach ihren Abschluss überhaupt froh sein können, in ihrem Arbeitsumfeld einen bezahlten Job zu finden?

der ausgebildete kann nicht mal ein praktikum schaffen auf dem posten

Der Clou ist: das muss er auch nicht ;-)

Genauso wird der Jurist an der Tätigkeit als Arzt genauso grandios scheitern. Obwohl studiert, und das nicht zu kurz.

Der Vergleich beruht schon auf einer sinnfreien Grundannahme, ergo bemühe ich mich nicht, darauf einzugehen.

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Das ist nicht wahr.

Wenn dich Leute nicht leiden, liegt das nicht am Studium, sondern an deiner egozentrischen Art.

Unter anderem aus einer immer weiter um sich greifenden Arroganz, die in gesellschaftspolitischen Debatten zum Ausdruck gebracht wird. Außerdem diktiert ein Teil von Akademikern anderen gesellschaftlich weniger Privilegierten, zunehmend die Deutungshoheit über Moral und Sprache.

Das ist der gesellschaftliche Klassenkampf. Dem liegt das psychische Wesen des Menschen zugrunde. Die Ablehnung beruht aber häufig auf Gegenseitigkeit. Menschen schließen sich in gleichartigen Gruppen zusammen und entwickeln tendenziell Abneigungen gegen andere Gruppierungen. Solange das nicht ausartet ist es normal.