Wieso kann ich nicht an Gott glauben?

9 Antworten

Hallo, also zunächst einmal ist da gar nichts peinlich. Das klingt doch insgesamt sehr gut. Zweifel zu haben ist völlig normal. Der Glaube besteht in der willentlichen Zustimmung zur katholischen Lehre, mit allen Konsequenzen. Das scheint ja vorhanden zu sein. Für mich klingt die Frage so, als seien noch protestantische Reste vorhanden. Im Sinne von Überbetonung von Gefühlen oder Erlebnissen der Erweckung. Vielleicht geht es um deren Fehlen. Es sind zwei verschiedene Dinge, intellektuell zu erkennen, daß dergleichen unnötig ist, und dann im eigenen Glaubensleben wirklich ohne sie auszukommen. Hier könnte das Problem liegen. Erweckungserlebnisse und Gefühle sind völlig ohne Bedeutung! Das ist alles protestantischer Unsinn. Einbildung, Autosuggestion, Wahnvorstellungen. Der echte Glaube ist anders.
Ich würde da tatsächlich mit einem Priester sprechen.

Wenn du willst, können wir uns auch per Chat unterhalten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Außerdem habe ich Angst, aus den falschen Motiven glauben zu wollen.

Angst lähmt und blockiert.

Was wäre denn so schlimm daran?
Weil du dann schon bald wieder alles abbrechen würdest?
Was wäre denn daran so schlimm?

Ich bitte tagtäglich Gott um Glauben, damit ich Ihm folgen kann.

Du musst nur dir selbst folgen. Nicht deinem Ego, sondern dir selbst, deinem Herzen, deiner inneren Stimme, deiner Intuition.
Dann folgst du automatisch Gott.

Es ist mir ehrlich gesagt peinlich, dass ich so bin.

Um in der Sache weiter zu kommen und nicht stecken zu bleiben, wäre es entscheidend, dich selbst anzunehmen.
Ohne Akzeptanz wirst du nichts erreichen.

Ehrlich gesagt kann ich die Gründe für diesen Wunsch nicht wirklich benennen.

Wäre aber wichtig.
Bleib da dran! Höre dir zu, die Antworten kommen aus dir.

Sieger erkennt man am Start, Verlierer auch.

Deine Motivation ist sehr wichtig, die solltest du dringend kennen.

Es ist eben schwer zu sagen, dass man sicher ist, dass Gott existiert, und ich denke, dieser Schritt macht mir Angst.

Verständlich.
Aber Gott wird nicht bewiesen, sondern bezeugt.

Glaube ist kein Gefühl, Glaube ist eine persönliche Entscheidung. Genauso wie Hoffnung und Liebe (Gott, den Nächsten). Es sind Tugenden, also etwas, woran man arbeiten muss.

Ich war schon als Kind gläubig, hatte aber auch hin und wieder Zweifel. Ich habe mich mit Religion beschäftigt und habe Gründe/Argumente erfahren, die mich überzeugen, dass es Gott gibt. Hier sind einige Gründe/Argumente: Ich glaube an Gott, ich bin Christ.

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Auch gibt es Wunder, die von Ärzten untersucht werden. Wenn es keine wissenschaftliche Erklärung gibt, warum ein Mensch gesund wurde, dann wird das Wunder auch bestätigt. Die Ärzte wissen auch nicht immer, dass ihre Untersuchungen für die Kirche sind.

Ich glaube auch an ein Leben nach dem Tod. Sie können im Internet nach "Mädchen begegnet Jesus" suchen (ohne Anführungszeichen). Das sind Gründe, um an Gott und an ein Leben nach dem Tod zu glauben.

Ich habe auch Sachen erlebt, die meinen Glauben gestärkt haben.

Auch heute gibt es Menschen, die davon berichten, dass Jesus sie gesund gemacht hat. Schau mal hier, es gibt dafür auch eine eigene Playlist:

https://www.youtube.com/user/MenschGottTV


Inkognito-Nutzer   28.08.2025, 21:23

Danke. Ich verstehe all diese Gründe, und sie machen die Existenz eines Gottes natürlich wahrscheinlich. Aber nicht sicher.

Es ist eben schwer zu sagen, dass man sicher ist, dass Gott existiert, und ich denke, dieser Schritt macht mir Angst.

Das ist ganz normal. Du bist auf der Suche und kannst diesen Prozess nicht willentlich beschleunigen. Gib ihm die Zeit, die nötig ist!

Mir ging es vor vielen Jahren ähnlich. Ich hatte die starke Sehnsucht zu glauben, konnte es aber nicht. Irgendwie schlummerte das "Gottesfünklein", wie es Meister Eckhart nennt, damals wohl schon in mir. Eines Tages ist es dann durch ein ganz unspektakuläres Erlebnis einfach geschehen.

Zweifel können und werden aber auch später immer wieder kommen. Auch das ist ganz normal. Egal ob es sich um Zweifel an der Existenz Gottes handelt, an der Gegenwart Gottes im eigenen Leben oder auch an der Sinnhaftigkeit des eigenen Wegs. Solche Anfechtungen hatten auch viele große Heilige.

Dass Du den alten Ritus gefunden hast, ist jedenfalls wunderbar - ich bin nach langem Suchen letztendlich auch dort gelandet. Auch Deine Fragen und Zweifel klingen sehr ehrlich und ohne falsche Bequemlichkeit. Ich glaube, Du bist auf einem guten Weg! Ich wünsche Dir alles Gute und Gottes Segen!


Inkognito-Nutzer   28.08.2025, 21:21

Vielen Dank! Ich bin auch dankbar, dass ich dort gelandet bin.

Aktuell neige ich eher zur Piusbruderschaft und denke, dass ich den Katechismusunterricht auch dort mal probieren werde. Aber ist natürlich eine schwierige Entscheidung.

Ich danke dir von Herzen für deine Antwort.