Wieso ist es so schwer aus einer toxischen Beziehung zu kommen?
Würde gerne lesen was Ihr darüber denkt oder ob hier jemand schon Erfahrungen damit hat. Einer Person zu sagen dass sie einfach Schluss machen soll ist zwar leicht gesagt, aber nicht leicht getan.
10 Antworten
Je länger man in einer Beziehung ist, desto mehr bilden sich Gewohnheiten und man akzeptiert Gegebenheiten. Es ist nicht optimal, aber eben so..
Manchmal wacht man auf und weiß genau, in welcher Sackgasse man da steckt und dass nicht zu erwarten ist, dass sich Dinge einfach so ändern und besser werden. Aber dann empfindet man schnell Angst, allein dazustehen, da sind trotz allem Gefühle, die man nicht abschalten kann wie eine Lampe und man fügt sich wieder ins Übliche, seufzt ein wenig und macht so weiter.
Es muss viel passieren, bevor man sich tatsächlich aufrafft, die Sache zu beenden. Die Abhängigkeit ist stark, die Hoffnung bleibt bis zuletzt. Es kann helfen, wenn sich andere mit einbringen, aber durchhalten muss man selbst.
Raten ist leicht. Geh doch, es ist schrecklich, du leidest, was willst du..wer aber in der Situation steckt, fühlt immer noch die Liebe, selbst wenn sie lange nicht mehr spürbar war.
Manche Menschen suchen und brauchen diesen anderen, der ihnen ihr Leben vorschreibt und sie diktiert, ja sogar einen, der sie schlecht behandelt und nicht wertschätzt. Da nützt es nichts, sie wachzurütteln, sie wollen es nicht anders und haben sich arrangiert.
Wenn man sich in solch einer Beziehung befindet und vor sich selbst zugeben kann, dass sie toxisch ist, hat man schon einen langen Weg nach unten hinter sich. Dann steckt man tief mitten drin und der Punkt of no return muss da noch lang nicht erreicht sein.
Es bestehen Abhängigkeiten, die nicht einfach über Bord geworfen werden können. Manipulationen und irgendwas, von dem man glaubt, dass man es braucht ... es schwingt auch Angst mit, Verlust und eventuell der Glaubenssatz, dass man ohne den anderen Menschen nicht sein kann. Oftmals hat es viel mit eigenen Mustern zu tun, die sich immer wiederholen aus denen man sich nicht befreien kann. Liebe ist auf jeden Fall was anderes.
Würde ein anderer Mensch in der gleichen Situation stecken, die meisten würden nicht lang überlegen und demjenigen sagen, dass er sich trennen solle aber bei sich selbst sehen sie das nicht.
Ohja.. Man hat angst sie zu verlieren. Denkt man könne nicht mehr ohne sie. Bildet sich ein man selbst würde alleine die Fehler begehen, da der Partner einem genau das vor Augen hält, während er sich selbst in ein gutes Licht stellt. Oder sagt er würde sich ändern. Man glaubt es vielleicht. Glaubt dass die Person nur das Beste für einen will, einen liebt und deshalb so ist. Man liebt diese Person und denkt dass man alles wieder auf die Reihe kriegt. Es besser wird. Man macht sich abhängig.
Diese Art Beziehung kommt oft mit emotionaler Abhängigkeit daher. Es geht nicht mit und nicht ohne den anderen. Sich daraus zu befreien ist oft unendlich schwer.
Es ist schwer auszusprechen, dass die Beziehung beendet ist. Man hatte ja mal Gefühle für diese Person und hat auch bestimmt schöne Erlebnisse gehabt und es war Liebe mit dabei. Vielleicht hofft man auch noch , dass sich alles zum Guten wendet oder ändert . Deswegen ist es nicht so einfach, einen Schlussstrich zu ziehen. Kann auch möglich sein, dass eine gewisse Abhängigkeit besteht.
