Wieso ist die Bundeswehr mittlerweile so unattraktiv?
Ich wollte vor einiger Zeit mal zur Bundeswehr, hatte auch drei Beratungsgespräche, habe es dann aber erstmal verschoben und nun sagt mir so gut wie jeder das ich es lassen soll, auch ehemalige Soldaten und ein Reservist sagten mir das die Bundeswehr früher mal eine Option war, heute aber nicht mehr.
Woran liegt das, und was steckt dahinter?
5 Antworten
Kommt halt immer auf die Meinung der Leute an mit denen du sprichst und deren persönliche Erfahrungen.
Das die Bundeswehr nichts für jeden ist, steht ja völlig außer Frage.
Aber ich persönlich muss sagen das die Bundeswehr sehr viele Vorteile hat. Gerade die finanzielle Sicherheit ist ein nicht zu verachtender Punkt. Zwei Beispiele dazu:
Corona. Während viele Menschen in Deutschland sich Gedanken gemacht haben, wie sie durch die Lockdowns über die Runden kommen, war mein Gehalt gesichert und ich musste mir gar keinen Kopf machen.
Krankheit. Hatte leider in meinen Umkreis in den letzten Jahren 2 Fälle wo derjenige krankheitsbedingt länger als 6 Wochen ausgefallen ist. Wenn du da nicht extra versichert bist, kann es schon eng werden finanziell und selbst wenn du es bist musst du dich trotzdem noch mit massig Papierkram rumschlagen. Das Problem hast du als Soldat nicht.
Grundsätzlich kommt es aber immer darauf an was du den machen möchtest im Job.
Beispiel:
Wenn du der große IT-Typ werden möchtest, der am liebsten nur zu Hause arbeitet und möglichst wenig raus geht und Kontakt mit Menschen hat, dann würde ich dir nicht raten zur Bundeswehr zu gehen.
Willst du aber einer bist der Abwechslung auch als ITler sucht, der gerne mit anderen arbeitet, ein kameradschaftliches Umfeld schätzt und auch noch gerne mal im Dienst Sport macht. Dann würde ich dir immer raten zur Bundeswehr zu gehen.
Zusätzlich sollte man auch erwähnen das du bei der Bundeswehr auch viele Perspektiven für eine Karriere hast. Ich selbst habe als Grundwehrdienstleistender angefangen ( damals gab es noch die Wehrpflicht ) und habe mehrfach die Laufbahn gewechselt und bin mittlerweile Berufssoldat.
Kurz, zu sagen die Bundeswehr wäre keine Option mehr ist doch sehr übertrieben dargestellt. Sie ist sehr wohl noch eine Option, halt nur nicht für jeden.
Eine Suggestivfrage, die definitiv nicht ihre Daseinsberechtigung hat.
Zunächst mal:
Wer nach mutmaßlichen drei Beratungsgesprächen noch keine Entscheidung getroffen hat, der sollte Abstand davon nehmen, die Bundeswehr ist nichts für dich.
Die Bundeswehr ist also nicht für Jeden etwas. Das kristallisiert sich heute nicht selten schon bei diversen Rekruten nach kürzester Zeit heraus. Dank der sechsmonatigen "Kündigungsfrist" werfen immer wieder Leute nach kurzer Zeit das Handtuch. Das ist für die Bundeswehr nicht grundsätzlich nur negativ zu bewerten. Mit dem was die Bundeswehr in diesen Zeiten als Nachwuchs an die Hand bekommt, lässt sich manchmal nur schwer arbeiten, Standards, die vor zwanzig, dreißig Jahren galten, sind heute nicht mehr anwendbar. Die körperliche Leistungsfähigkeit etwa ist nachweislich zurückgegangen, das liegt in der Natur der Sache, wie vieles andere auch. Wer Militärdienst leisten möchte, der muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, dabei stoßen allerdings zahlreiche Bewerber auf unterschiedlichen Ebenen schon an ihre Grenzen.
Als die Wehrpflicht noch aktiv war, profitierte mit Sicherheit auch die BW z.T. davon, so gab es immer wieder durchaus engagierte Soldaten, die ihre Dienstzeit verlängerten und somit die Bundeswehr in dem entsprechenden Abschnitt bereicherten. Diese Klientel fällt seit Aussetzung der Wehrpflicht großenteils weg. Die Aussetzung war der richtige Schritt, das steht allerdings außer Frage.
Du führst augenscheinlich deine Suggestivfrage nur auf die Wahrnehmung einiger Personen zurück, alles ändert sich im Laufe der Zeit, auch die Bundeswehr, fraglich, wie objektiv Aussagen von ehemaligen Soldaten und Reservisten wirklich sind.
Vor Ende meiner Dienstzeit bspw war die Einstellung von Frauen in alle Bereiche der BW beschlossen worden, was ich durchaus begrüßt hatte. Allerdings habe ich, bis zu meinem DZE, keine Frauen im aktiven Dienst in meiner näheren Umgebung gehabt. Unter diesen Gesichtspunkten wäre der Dienst für mich sicherlich heutzutage auch eine kleine Umstellung. Gibt auch "Altgediente" die sich bis zur Gegenwart nicht mit dem Gedanken arrangieren können, mit Frauen zusammen Dienst an der Waffe zu leisten.
Damit ist der Satz
Woran liegt das, und was steckt dahinter?
beantwortet, alles eine Frage der Wahrnehmung.
Liegt vielleicht an den regelmäßig negativen Berichten der Medien. Und dadurch lassen sich Menschen gerne beeinflussen.
Hinzu kommt , dass einige wenige Personen etwas gegen die Bundeswehr haben, wie zb. Dass sie völlig unnötig wäre. Das ist zwar nur ein geringer Teil der Bevölkerung der diese Meinung vertritt , jedoch schreien die Leute am lautesten und sind der Meinung, dass sie die übrige Bevölkerung vertritt .
Wieso ist die Bundeswehr mittlerweile so unattraktiv?
Das sehe ich und viele Leute die ich kenne insbesondere mittlerweile ganz anders.
Für mich persönlich ein äußerst attraktiver Arbeitgeber, bei soliden Sold, familienfreundlich, extra Urlaubstage, Zuschläge für alles mögliche, einzigartige Tätigkeiten, kameradschaftliches Umfeld, arbeitsfördernde erhebliche finanzielle Unterstützumg nach Ende der Dienstzeit und vorallem die Pension ....
Warum fragst du das nicht die Leute, die dir das erzählt haben?
Die Bundeswehr ist als Arbeitgeber attraktiver denn je.