Wieso hassen Yeziden uns Muslime? Was können wir dafür, dass es den IS gibt, wir sind doch nicht wie die?

3 Antworten

Ich denke das ist wieder zu verallgemeinert.
Aber einer der Gründe werden die Verfolgung durch die IS sein. Jedoch können viele Yeziden zwischen der IS und den Muslimen differenzieren.

Wir Muslime distanzieren uns von den Gräueltaten der IS und lehne es ab. Für die IS sind viele von uns Muslime sogar Ungläubige weil wir deren Machenschaften nicht unterstützt und verurteilt hatten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Und Allah weiß es am Besten!

Sjmmav63 
Beitragsersteller
 04.12.2024, 20:40

Genau das stimmt ich hasse diese is h.. auch Bruder

Wieso hassen Yeziden uns Muslime? 

Ich glaube eher es ist nicht Hass, sondern mehr Verachtung.

Was können wir dafür, dass es den IS gibt, wir sind doch nicht wie die?

Die Yeziden werden schon seit Jahrhunderten von den Muslimen verfolgt, zwangsislamisiert, ihre Mädchen und Frauen versklavt und ermordet. Das hat dazu geführt, das die Yeziden eine in sich geschlossene Religionsgemeinschaft (wie z. B. auch die Drusen oder die Alawiten) wurden.

Der Daesh (IS) war nur eine Neuauflage dieser Verfolgungsorgie.

Hier kannst du von ein paar Zeitzeugen über dieser Verfolgung lesen:

„Ich bin eure Stimme" v. Nadia Murad

„Ich war Sklavin des IS – Wie ich von Dschihadisten entführt wurde und den Albtraum meiner Gefangenschaft überlebt“ (Jinan mit Thierry Oberle)

„Sie behandelten uns Wie Tiere – Ich wurde vom IS versklavt und mißhandelt und habe dennoch überlebt“ (Sara mit Celia Mercier)

„Sex-Sklavin im Namen des Allmächtigen – Wie mir der IS meine Kindheit raubt“ (Samira Ö. / Michaela Winterfeld)

„Das Mädchen das den IS besiegte“ (Farida Khalaf)

„Ich bleibe eine Tochter des Lichts – Meine Flucht aus den Fängen der IS-Terroristen“ (Shirin)

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin vom Islam zum Christentum konvertiert.

1Iken  06.12.2024, 11:37
Die Yeziden werden schon seit Jahrhunderten von den Muslimen verfolgt, zwangsislamisiert, ihre Mädchen und Frauen versklavt und ermordet. Das hat dazu geführt, das die Yeziden eine in sich geschlossene Religionsgemeinschaft (wie z. B. auch die Drusen oder die Alawiten) wurden.

Unglaublich dass du es noch zu rechtfertigen versuchst...

mimisophia  06.12.2024, 13:01
@1Iken
Unglaublich dass du es noch zu rechtfertigen versuchst...

Das ist keine Rechtfertigung, sondern Tatsache.

mimisophia  06.12.2024, 21:05
@1Iken
Allerdings werden Jesiden schon seit Beginn des Islam vor 1400 Jahren diskriminiert und blutig verfolgt. Sie werden als Ungläubige gesehen und damit werden Verfolgung, Zwangskonvertierung und Massaker immer wieder legitimiert
1.2 Wer sind die Jesiden? Jesiden sind mehrheitlich Kurden, teilen aber das gleiche Schicksal wie nicht-yezidische Kurden, was die politische und soziale Situation in ihrem Herkunftsland betrifft. Sie leben als Bauern und Viehzüchter verstreut in der Türkei, in Syrien, im Irak und in der ehemaligen Sowjetunion. Mit der Islamisierungswelle durch den Kalifen Ömer im Jahre 637 in den kurdischen Gebieten teilte sich auch ihr Schicksal. Die Mehrheit der Kurden wurde zum Islam bekehrt (Guest, 1987)
Nicht erst mit dem Terror des IS, sondern schon seit der Islamisierung des Nahen und Mittleren Ostens einschließlich der kurdischen Gebiete im Irak, Iran, Syrien und der Türkei begann für die Kurden und damit die Jesiden eine unglaubliche Kette von Verfolgung und Zwangsislamisierung. Es wird davon ausgegangen, dass die Jesiden seit dem 12. Jahrhundert Opfer von 74 Genoziden/Massakern durch islamisierte Gruppen und Staaten wurden. Nach vorsichtigen Schätzungen wurden bisher 1,8 Millionen Jesiden zwangskonvertiert und etwa 1,2 Millionen Jesiden getötet (Kizilhan, 2009). Zahlreiche Fatwas (islamische Rechtssprüche) „erlaubten“ ihre Tötung, Verschleppung und Zwangsislamisierung sowie die Plünderung ihres Eigentums, da sie als Angehörige einer polytheistischen Religion angesehen wurden. (Kizilhan und Othman, 2012). Auch der IS bediente sich solcher Scheinargumente zur Durchführung des Genozids an den Jesiden. Bereits nach dem Ende der Saddam-Ära 2003, insbesondere seit 2007, wurden im Irak hunderte Jesiden durch terroristische Gruppen ermordet (Kizilhan und Othman, 2012). Bis heute erleben sie immer wieder Ausgrenzungen und Repressalien durch die muslimische Mehrheit

https://www.bundestag.de/resource/blob/899614/d8cd0f1b7a1b3da9da32adc4efd7aae9/SV-Kizilhan.pdf

Ich denke nicht, dass alle Yesiden Muslime hassen. Und früher wurden sie von Muslimen auch nicht verfolgt. Der IS ist leider extrem, repräsentiert aber mitnichten alle Muslime oder den Islam.


mimisophia  06.12.2024, 20:48
Und früher wurden sie von Muslimen auch nicht verfolgt.

Nachgewiesen sind Verfolgung und Genozide an den Yeziden durch Muslime seit dem 16. Jahrhundert.

mimisophia  06.12.2024, 20:58
@BelfastChild

Ja, ich habe sogar mal eine Auflistung gesehen. Finde sie jetzt aber nicht gleich.

mimisophia  06.12.2024, 21:07
@mimisophia
Allerdings werden Jesiden schon seit Beginn des Islam vor 1400 Jahren diskriminiert und blutig verfolgt. Sie werden als Ungläubige gesehen und damit werden Verfolgung, Zwangskonvertierung und Massaker immer wieder legitimiert
1.2 Wer sind die Jesiden? Jesiden sind mehrheitlich Kurden, teilen aber das gleiche Schicksal wie nicht-yezidische Kurden, was die politische und soziale Situation in ihrem Herkunftsland betrifft. Sie leben als Bauern und Viehzüchter verstreut in der Türkei, in Syrien, im Irak und in der ehemaligen Sowjetunion. Mit der Islamisierungswelle durch den Kalifen Ömer im Jahre 637 in den kurdischen Gebieten teilte sich auch ihr Schicksal. Die Mehrheit der Kurden wurde zum Islam bekehrt (Guest, 1987)
Nicht erst mit dem Terror des IS, sondern schon seit der Islamisierung des Nahen und Mittleren Ostens einschließlich der kurdischen Gebiete im Irak, Iran, Syrien und der Türkei begann für die Kurden und damit die Jesiden eine unglaubliche Kette von Verfolgung und Zwangsislamisierung. Es wird davon ausgegangen, dass die Jesiden seit dem 12. Jahrhundert Opfer von 74 Genoziden/Massakern durch islamisierte Gruppen und Staaten wurden. Nach vorsichtigen Schätzungen wurden bisher 1,8 Millionen Jesiden zwangskonvertiert und etwa 1,2 Millionen Jesiden getötet (Kizilhan, 2009). Zahlreiche Fatwas (islamische Rechtssprüche) „erlaubten“ ihre Tötung, Verschleppung und Zwangsislamisierung sowie die Plünderung ihres Eigentums, da sie als Angehörige einer polytheistischen Religion angesehen wurden. (Kizilhan und Othman, 2012). Auch der IS bediente sich solcher Scheinargumente zur Durchführung des Genozids an den Jesiden. Bereits nach dem Ende der Saddam-Ära 2003, insbesondere seit 2007, wurden im Irak hunderte Jesiden durch terroristische Gruppen ermordet (Kizilhan und Othman, 2012). Bis heute erleben sie immer wieder Ausgrenzungen und Repressalien durch die muslimische Mehrheit

https://www.bundestag.de/resource/blob/899614/d8cd0f1b7a1b3da9da32adc4efd7aae9/SV-Kizilhan.pdf

BelfastChild  06.12.2024, 21:11
@mimisophia

Ich müsste mir das mal anschauen, danke dir. Ich las nämlich mal folgendes:

Diese Theologen fordern, auch den jeweiligen Kontext im Koran zu berücksichtigen. So beziehe sich etwa Koran 9:5 nicht auf „Götzendiener“ im allgemeinen, sondern – wie Koran 9:7 erläutert – auf jene „Götzendiener“, die mittels eines Vertrags einen Bund mit den Muslimen geschlossen hatten, diesen aber einseitig brachen. Aus dem Kontext genommen, klingen einzelne Textstellen wie Tötungslizenzen. Dass sie das nicht sind, zeigt auch die historische Erfahrung: So sind in der Geschichte des Islam die Yeziden, die für die Muslime „Götzendiener“ sind, nie systematisch verfolgt worden; das geschieht erst heute.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/der-koran-toetungslizenz-und-aufruf-zur-gewalt-13359933.html

mimisophia  06.12.2024, 21:33
@BelfastChild
Diese Theologen fordern, auch den jeweiligen Kontext im Koran zu berücksichtigen. So beziehe sich etwa Koran 9:5 nicht auf „Götzendiener“ im allgemeinen, sondern – wie Koran 9:7 erläutert – auf jene „Götzendiener“, die mittels eines Vertrags einen Bund mit den Muslimen geschlossen hatten, diesen aber einseitig brachen. Aus dem Kontext genommen, klingen einzelne Textstellen wie Tötungslizenzen. Dass sie das nicht sind, zeigt auch die historische Erfahrung:

Dem folgen aber die waren sunnitischen und schiitischen Gelehrten aber nicht.