Wieso gibt es keine Alternativen zu Trump und Biden?

7 Antworten

Zu Biden: Da gibt es wohl mehrere Probleme. Das größte Problem ist wohl, dass Biden relativ früh bekannt gegeben hat, dass er sich wieder wählen lassen möchte. Wenn der aktuelle Präsident dies bekannt gibt, kann die eigene Partei nicht einfach sagen, dass sie das nicht unterstützen. 1. hat Biden ja schon bewiesen, dass er einen Wahlkampf gewinnen kann, was ein super wichtiger Punkt ist (dazu mehr) und 2. wäre es die Bankrotterklärung der Demokraten, wenn sie ihren eigenen Präsidenten ablehnen würden. Dann kannst du den Wahlkampf auch gleich sein lassen.

Der Punkt, dass man Wahlen gewinnen kann, hatte ich ja schon erwähnt und der ist super wichtig. Natürlich gäbe es auch jüngere Kandidaten, aber wenn Biden abtreten würde, besteht natürlich immer das Risiko, dass der nächste Kandidat, der gestellt wird, nicht das nötige Etwas mitbringt, um am Ende Präsident zu werden. Natürlich kann es sein, dass du jemanden wie Obama oder Kennedy als Präsidentschaftskandidaten ins Rennen schickst, also so Strahlemänner, die das Land elektrisieren. Die Wahrscheinlichkeit ist aber eben auch hoch, dass du dann irgendeinen Senator hast, der sich gerade so durchsetzt und dann in den Präsidentschaftswahlen untergeht, weil kein Schwein nach ihnen kräht.

Bei Trump ist das wohl auch sehr komplex. Wie ich das als Laie interpretiere: In den USA ist die Lust an der Radikalität stark gestiegen. Bei den Republikanern scheint es immer weniger um Realpolitik zu gehen, sondern immer mehr um Radikalinskis, die möglichst weit vom politischen Mainstream abweichen. Im Augenblick verkörpert das einfach niemand stärker als Trump.

Zwei Wörter: Strategisches Wählen.

Auch in den USA gibt es noch mehr Parteien, als nur die Demokraten und die Republikaner. Sie werden aufgrund des "Winner Takes it All"-Prinzips, das in der US-amerikanischen Politik vorherrscht, nicht gewählt. Wenn 40% der Wähler die Republikaner wählen wollen, 25% die Grünen und 35% die Demokraten, gewinnen die Republikaner die Wahl, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung eigentlich weiter linke (aus unserer Sicht im Fall der Demokraten eher mitte-rechts) Ideen und Weltansichten haben. Also wählen diejenigen, die eigentlich den Grünen eher zustimmen, als den Demokraten, die Demokraten - nicht, weil sie die Demokraten so toll finden, sondern weil sie nicht wollen, dass die Republikaner gewinnen.

Es ist also eine Wahl des kleineren Übels, da die Partei, deren Ansichten man eigentlich am meisten teilt, die Wahl nicht gewinnen kann.

LittleMe856 
Fragesteller
 17.03.2024, 17:24

Ok und es gibt in beiden Parteien keine jüngeren, sexuell weniger kritische Kandidaten, die sich aufstellen lassen wollen?

0
PeterLustig1999  17.03.2024, 17:27
@LittleMe856

Bei den Demokraten gibt es die. Die werden bei den Vorwahlen aber ebenfalls nicht gewählt, weil sie selbst Politik betreiben wollen, die vielleicht weniger massentauglich ist. Auch hier gilt das gleiche Prinzip. Auch hier wird strategisch gewählt.

Bei den Republikanern nicht. Die sind alle durchgeknallt. Die Republikaner haben keine moderaten Spitzenpolitiker mehr.

1

Es wird der Kandidat von den Parteien gefördert, der ihnen die höchsten Gewinnchancen einräumt. Und für die Präsidentschaftswahl ist gegen Ende nur eine Person relevant, die anderen potentiellen Kandidaten werden vorab "ausgesiebt".

Eine dritte Partei ist auf Basis, wie das Wahlsystem dort funktioniert, kontraproduktiv.

Gibt schon welche aber ich glaube beide denken dass nur sie es wirklich können. Ist wie immer bei Politikern.

Und apropos Trump hat auch schon Sachen verwechselt. Die sind glaube ich eh bloß drei oder vier Jahre auseinander vom Alter her

LittleMe856 
Fragesteller
 17.03.2024, 17:05

Wenigstens hat er die 80 noch nicht überschritten lol

0
bmke2012  17.03.2024, 17:07

Wie war das noch im Trump-Interview vor einigen Jahren:

"Belgien ist eine schöne Stadt. Ich war schon mal da ...."

3

Selbstverständlich stehen noch andere Kandidaten zur Verfügung.

Zum Beispiel Robert Kennedy Junior und andere.