Wieso geht keiner mehr auf den Mond?

13 Antworten

Hallo HEROFIKAN,

Ich selbst glaube nicht an die Mondlandung, doch ich würde es sofort
glauben, wenn mit modernen Kameras erneut eine Mondlandung stattfinden
würde.

Darf ich es sagen? Das ist komplett unlogisch.

Warum sollte es einen ausgerechnet von einer vor 48 Jahre stattgefundenen Mondlandung überzeugen, wenn man sich jetzt wieder einmal aufrafft und ein paar Milliarden dafür ausgibt, 3 Astronauten für ein paar Stunden auf den Mond zu bringen?

Was ein echter Mondlandungsleugner ist, der wird sich von so etwas nicht überzeugen lassen.

Von daher würde auch eine neue Mondlandung einen echten Mondlandungsleugner nicht überzeugen können: Wer die jetzt vorhandenen Fakten nicht wahr haben will, der wird das auch nicht wollen, wenn noch ein paar Daten mehr dazu kommen.

Da kam mir die Frage in den Kopf: Wieso kommt es nicht dazu? Nach so
vielen Jahren sollte es doch möglich sein mit Leichtigkeit eine
Mondlandung zu wiederholen. Davon würde doch jeder profitieren und die
ganze Welt wäre gespannt.

In dieser Überlegung steckt sehr viel Unkenntnis davon, wie Raumfahrt funktioniert, sorry, wenn ich das so deutlich sage.

Du schreibst hier in mehreren Kommentaren, dass Du das "Geld-Argument" nicht anerkennst. Es ist aber - ob Du es wahr haben magst oder nicht - entscheidend.
Ich versuche es aber gerne, es etwas ausführlicher zu erklären:

Bemannte Raumfahrt kostet saumäßig viel Geld. Weil man eine Menge Nutzlast mitführen muss, die das Überleben der Astronauten sichert. In den 1960ern war die Welt mitten im Kalten Krieg. Es war insofern für die amerikanische Regierung einerseits aus Prestigegründen wichtig, sich nicht die Vorherrschaft in der Weltraumtechnik von der Konkurrenz wegschnappen zu lassen, andererseits waren hier tatsächlich sicherheitstechnische Überlegungen dahinter. Man hatte in den 1950ern und 1960ern aus heutiger Sicht relativ schräge Vorstellungen darüber, wie wichtig diese Technik in einem eventuell ausbrechenden Krieg sein würde.

Es gab also gute Gründe, warum die amerikanische Regierung (und ja auch die Russen) in den 1960ern derart in die Entwicklung der Raumfahrttechnik investiert haben. Wissenschaftliche Gründe (wie die "Erforschung des Mondes" waren da immer(!) im Hintertreffen. Nur weil ein paar Physiker gerne mehr über den Mond wissen wollten, hätte man sich diese Kosten nie und nimmer aufgebürdet.)

Entsprechend wurde das Programm dann in den 1970ern, als das Rennen gewonnen war und der Vietnamkrieg die Kassen leerte, beendet.

Diese politische Voraussetzung war seitdem auch nie wieder gegeben. Die Ausgaben der amerikanischen Regierung für Forschungszwecke liegen seit Jahrzehnten etwa bei 2% der Ausgaben für militärische Zwecke. Allein an dieser Zahl sieht man eben, dass Geld sehr wohl eine Rolle spielt.

Als Wissenschaftler muss man mit dem zur Verfügung stehenden Geld immer möglichst sparsam und effektiv umgehen. Und das ist bei bemannter Raumfahrt eben NICHT der Fall: Es ist sehr - SEHR - viel billiger, unbemannte Sonden zum Mond zu schicken. Im Computerzeitalter - das uns eben auch seit Ende des Apolloprogramms eingeholt hat - können wir mit unbemannten Sonden nahezu alles ausführen, was Astronauten machen könnten. Nur vergeuden wir keine Nutzlast auf Astronauten und Lebenserhaltungssysteme, sparen obendrein den Rückflug komplett und erreichen sogar längere Beobachtungszeiten da oben.

Von daher ist Dein Davon würde doch jeder profitieren und die
ganze Welt wäre gespannt.
völlig falsch: Wir würden nicht das Geringste aus einer bemannten Mission lernen können, was wir nicht unbemannt viel billiger kriegen. Es wäre wie damals ein reines Prestige-Unternehmen. Wissenschaftlichen Sinn macht es nicht.

Und nein, leicht wäre es auch nicht. Denn im Moment ist keine auch nur annähernd ausreichend leistungsstarke Rakete im Einsatz. Du verkennst hier die Entferungen: Typische Satellitenorbits, in die übliche Trägerraketen fliegen, sind maximal bei der geostationären Bahn in 36 000 km Höhe. Der Mond ist mehr als 10 x so weit.

Von daher: Es wäre selbstverständlich leichter als in den 1960ern; man müsste entsprechende Systeme aber dennoch erst entwickeln, bzw. bestehende anpassen an die neuen Anforderungen. Das Ganze aber mit nahezu Null Erkenntnisgewinn unterm Strich: Viel Aufwand für wenig Nutzen ... die Milliarden sind in anderen Projekten einfach besser aufgehoben.

Und wie gesagt: Niemand wird so viel Geld investieren, im Glauben, damit ein paaar Mondlandungsleugner zu überzeugen. So richtig ernst kann die eh weder ein Physiker noch ein Mitarbeiter der NASA nehmen...

Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU
HeymM  24.11.2017, 17:35

Besser hätte ich es nicht schreiben können. Daumen hoch!

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randoz  29.11.2017, 01:57

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Die Frage habe ich mir auch schon gestellt, da es undenkbar ist, dass dann nichts mehr passiert sein soll.

Das war einst einmal ein Wettstreit zwischen den Amerikanern und den Russen. 2013 sollen dann jedoch die Chinesen auch dort gewesen sein.

Ich selbst glaube nicht an die Mondlandung, doch ich würde es sofort glauben, wenn mit modernen Kameras erneut eine Mondlandung stattfinden würde.

Na klar. Dann schau dir doch mal diverse Hollywood-Filme von Apollo 13 bis Armageddon an. Da hast du Mondlandungen mit modernen Kameras en masse.

Solche würdest du sofort kritiklos glauben, aber die tatsächliche, die auch heute noch jederzeit beweisbar ist, glaubst du nicht. :-)

Es ist dir natürlich unbenommen, was du glaubst, und was nicht. Dass dich vernunftbegabte Menschen deshalb nicht ernst nehmen, ist halt eine Konsequenz daraus, mit der du leben musst. Insbesondere dessen finde ich es aber sehr nett von uteausmuenchen, dass sie dir dennoch so ausführlich geantwortet hat.

Wenn sie glauben, dass es sich auszahlt, weil es ihnen irgend einen Vorteil bringt, dann werden sie es schon machen - aber eher fliegen als gehen.

Ansonsten gehen sie lieber auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela, das ist näher und billiger.

Mit der heutigen Technik wäre es tatsächlich relativ problemlos möglich, auf den Mond zurückzukehren. Das ist die eine Seite. Die andere Seite sind die Kosten - eine Mondlandung würde immer noch eine Stange Geld verschlingen. Der Nutzen hingegen wäre gleich null. Was soll man dort entdecken, was man nicht schon weiß?

HEROFIKAN 
Fragesteller
 23.11.2017, 17:45

 Ich bemerke, dass viele das gleiche Argument benutzen: Geld. Waffen Exporte und andere faule Dinge , Welche sich ständig in der Welt abspielen geben diesen Firmen so große Mengen an Geld. Das ist jetzt nur ein Beispiel. Glaubst du wirklich das es an Geld scheitert?  Es werden doch dauernd Raketen getestet und es gibt Pläne auf den Mars zu gehen. Was ist uns bringen würde was iss Pläne auf den Mars zu gehen. Was es uns bringen würde?  Zum einen wäre jegliche Verschwörungstheorie vernichtet, zum anderen wäre es ein globales Ereignis, dass die Menschen mit Staunen und Hoffnung erfüllt. 

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Spezialmann  23.11.2017, 18:10
@HEROFIKAN

Geld ist ein, aber nicht das einzige Argument gegen eine erneute Mondlandung. Nochmal die Frage: Was sollte man da? Man hat bereits alle Informationen über den Mond, die man haben kann. Und für die paar Verschwörungswichtel macht man das auch nicht. Zumal die weiterhin behaupten würden, die erste Mondlandung habe nicht stattgefunden und sicherlich auch zur neuen Mondlandung eine tolle Theorie entwickeln würden.

Und den Quatsch mit "Staunen und Hoffnung" glaubst du selbst nicht, oder? Welche Hoffnung sollte irgendjemand aus einer Mondlandung ziehen? Und Staunen? Eine Mondlandung ruft mit Sicherheit kein Staunen mehr hervor. Die erste, zweite, vielleicht auch dritte Mondlandung ja, bei den weiteren ist das Interesse bereits merklich abgeebbt.

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