Wieso erschafft Gott schlechte Menschen obwohl er weiß dass sie sowieso in die Hölle kommen?


29.10.2021, 16:24

Diese Frage bezieht sich an Christen!!!

10 Antworten

Hallo Jasmin,

wenn wir bei dem Glaubensinhalt und Gottesbild eines Schöpfergottes bleiben, hätte Gott auch schwarze Löcher, die ganze Planetensysteme verschlingen können, geschaffen. Auch hätte er unsere Sonne so geschaffen, dass sie zum roten Riesen wird, unser inneres Planetensystem dann inkorporiert.

Gott hätte die Erde mit ihrer oft sehr zerstörerischen Tektonik geschaffen. Gott hätte auch schwer pathogene Bakterien und Viren erschaffen.

Jesus hatte Gott als Liebe betrachtet - sicherlich gegenüber einem damaligen Gottesbild schon einen Ballon steigen lassen. Da ist Gott noch irgendwie als eine Persönlichkeit geglaubt, gleichermaßen aber auch schon abstrahiert.

Jetzt können wir Liebe rein aus Aussagen, die nicht aus unserer eigenen Welt stammen, beschreiben und modellieren. Dabei ergibt sich in der Folge, dass Liebe gleichermaßen für alle Einheit bedeutet, Fülle und größstmöglichen Freiheitsgrad schafft. In dem Modell der Liebe ist eine Gottheit als Persönlichkeit nicht notwendig. Zumal wird, wenn wir Gott als Liebe dann als Persönlichkeit postulieren, eine Schöpfergottheit absurd. Eine Aussage, die zur Liebe führt ist Zeitlosigkeit - und ohne Zeit gibt es keinen Prozess, damit auch keine Schöpfung.

Es bleibt - in gewisser Näherung gesprochen - eine Art Konzept, im Rahmen dessen unser Universum so möglich wurde, wie wir es kennen: mit schwarzen Löchern, Sternen und Planeten in habitabler Umgebung, Chemie, Biochemie, Biologie und letztlich uns mit unserem Bewusstsein.

Dann kommt noch der Freiheitsgrad, den Liebe mitbringt, zum Tragen: es gibt keine Präferenz bestimmter Lebensgrundeinstellungen (Attitudes) gegeneinander, da eine solche Präferenz Freiheitsgrad einschränken würde. Verbinden wir gute und böse Menschen mit einer deren eigenen Attitude, so ergäb dies sich von selbst.

Wir haben aber auch die Freiheit, uns zu einer Attitude zu entscheiden - und damit auch die Liebe oder deren Abwesenheit in unseren Leben mit dem, was von uns ausgeht, in unseren Händen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Gott hat keine schlechten Menschen und auch nicht die Qualhölle erschaffen.

Was bedeutet "Hölle"?

"Von den frühen Übersetzern der Bibel ist viel Verwirrung gestiftet und sind viele Mißverständnisse dadurch hervorgerufen worden, daß sie das hebr. Wort Scheol und die griech. Wörter Hades und Gehenna ständig mit dem Wort Hölle wiedergegeben haben.“ (The Encyclopedia Americana, 1942, Bd. XIV, S. 81).

"Hölle" bedeutet nichts anderes, als "Scheol" oder "Hades" — nämlich "Grab".

Was ist gemäß der Bibel die Strafe für Sünde?

Röm. 6:23: „Der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod.“

Wird man auch nach dem Tod noch für seine Sünden bestraft?

Röm. 6:7: „Wer gestorben ist, ist von seiner Sünde freigesprochen.“

Läßt sich eine ewige Qual für die Bösen mit Gottes Persönlichkeit vereinbaren?

Jer. 7:31: „Sie [abtrünnige Bewohner Judas] haben die Höhen des Tophet gebaut, das im Tal des Sohnes Hinnoms ist, um ihre Söhne und ihre Töchter im Feuer zu verbrennen, etwas, was ich nicht geboten hatte und was in meinem Herzen nicht aufgekommen war.“

Wenn soetwas nie im Herzen Gottes aufgekommen ist, wieviel weniger ist dann anzunehmen, daß er so etwas in noch größerem Umfang tun würde.

Würden Eltern ihr ungehorsames Kind bestrafen, indem sie es quälen? 

‘Gott ist Liebe’ (1. Joh. 4:8). Würde er etwas tun, was gute menschl. Eltern nie tun würden?

Es stimmt; einige Übersetzungen sprechen von einem "höllischen Feuer", und daß Menschen "in die Hölle, in das ewige Feuer", fahren (Matthäus 5:22; Markus 9:43). 

Insgesamt gibt es in den Christl. Griech. Schriften 12 Verse, in denen z. B. Luther das griech. Wort Gehenna mit "Hölle" oder "höllisches Feuer" übersetzt. 

Ist die Gehenna wirklich ein Ort feuriger Qual, während der Hades lediglich das Grab bezeichnet?

Das hebr. Wort "Scheol" und das griech. Wort "Hades" bezeichnen eindeutig das Grab. 

In den Hebr. Schriften ist die Gehenna das "Tal Hinnom". Hinnom war der Name eines Tales vor den Mauern Jerusalems, wo die Israeliten ihre Kinder im Feuer opferten. 

Später ließ der gute König Josia das Tal für diesen schrecklichen Brauch ungeeignet machen (2. Kö. 23:10). Es wurde zu einer gewaltigen Mülldeponie.

Als Jesus auf der Erde lebte, war die Gehenna somit der Müllabladeplatz Jerusalems. Durch die Hinzufügung von Schwefel unterhielt man dort Feuer, um den Abfall zu verbrennen. 

In dem Werk Smith's Dictionary of the Bible, Band 1 lesen wir: "Es wurde der allgemeine Müllabladeplatz der Stadt, ein Ort, wohin man die Leichen von Verbrechern und Tieren sowie jederlei Unrat warf." Lebende Geschöpfe wurden dort jedoch nicht hineingeworfen.

Die Bewohner Jerusalems verstanden somit, was Jesus meinte, als er den bösartigen geistlichen Führern sagte: "Schlangen, Otternbrut, wie solltet ihr dem Gericht der Gehenna entfliehen?" (Mat. 23:33). 

Jesus meinte nicht, daß diese geistlichen Führer gequält würden. 

Denke daran, daß Gott, als die Israeliten ihre Kinder in jenem Tal lebendig im Feuer verbrannten, sagte, so etwas Schreckliches sei nie in seinem Herzen aufgekommen! 

Jesus benutzte die Gehenna somit als ein passendes Sinnbild für vollständige und ewige Vernichtung. Er meinte, daß jene bösartigen geistl. Führer einer Auferstehung nicht würdig waren. 

Seine Zuhörer konnten verstehen, daß diejenigen, die in die Gehenna kämen, ähnlich wie Abfall für immer vernichtet würden.

Was ist denn der "Feuersee", der in der Offb. erwähnt wird?

Er hat eine ähnliche Bedeutung wie die Gehenna. 

Er bedeutet nicht Qual bei Bewußtsein, sondern ewigen Tod oder Vernichtung. 

Beachte, wie dies die Bibel selbst sagt gemäß Offb. 20:14: "Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geschleudert. Dies bedeutet den zweiten Tod: der Feuersee" — den Tod, aus dem es keine Auferstehung gibt. 

Dieser Feuersee ist symbolisch, denn Tod und Hölle (Hades) werden dort hineingeworfen. Tod und Hölle können nicht buchstäblich verbrannt werden. Sie können und werden jedoch beseitigt oder vernichtet werden.

„Die Bibel sagt aber, der Teufel werde für immer im Feuersee gequält werden", mag jemand einwenden (Offb. 20:10). 

Was bedeutet das? Als Jesus auf der Erde lebte, wurden Gefängniswärter manchmal "Peiniger" genannt. 

Jesus sagte in einem Gleichnis über einen Mann: "Und sein Herr ward zornig und überantwortete ihn den Peinigern, bis daß er bezahlt hätte alles, was er ihm schuldig war" (Mat. 18:34, Luther). 

Da diejenigen, die in den "Feuersee" geworfen werden, in den "zweiten Tod" gehen, aus dem es keine Auferstehung gibt, werden sie sozusagen für immer im Tod gefangen gehalten. 

Sie bleiben wie unter der Aufsicht von Gefängniswärtern für ewig Tot. 

Die Bösen werden nicht buchstäblich gepeinigt, denn wie wir gesehen haben, ist ein Verstorbener völlig aus dem Dasein geschieden. Er hat kein Bewusstsein mehr.

Die Begebenheit, wo Lazarus und ein reicher Mann ihre Plätze tauschen, ist lediglich eine Metapher, um zu veranschaulichen, dass eine zuvor geachtete Geistlichenklasse geistig arm sein — und eine zuvor unterpriviligierte Gesellschaft plötzlich geistig reich sein wird.

Jeder Mensch hat die Chance, zu Gott zu kommen:

  • "Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan" (Matthäus 7,7-8).
  • "Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen" (1. Timotheus 2,4).

Bestimmt hatte Gott Freude an seiner Schöpfung und wollte, dass sich andere mit Ihm über das freuen und staunen können, was Er erschaffen hat. Neben den Engeln hat Er noch uns Menschen als Wesen erschaffen, die einen freien Willen haben und sich deshalb aufgrund einer freien Wahl für oder gegen Ihn entscheiden können.

Auf dieser Grundlage kann echte und wahre Liebe und Beziehung von Gott zu seinen Geschöpfen entstehen. Ansonsten hätte Gott auch Roboter erschaffen können, die Ihn aufgrund ihrer Programmierung lieben müssen. Aber das hätte dann mit wirklicher Liebe nichts zu tun.

Sei doch nicht so ungeduldig, wir haben ein paar Millionen Leben Zeit uns zum Besseren zu entwickeln. Das fängt bei Pflanze über Tier an und endet in der Krone der Schöpfung, dem Mensch. Dann ist es nochmal ein weiter Weg, zur richtigen Menschwerdung, zu einem Menschen der diesen Namen auch verdient hat. Zwischendurch sind Abstecher in die sogenannte Himmel und Hölle (Astralebene)vorgesehen. Das dient der Erziehung der Seele, den Himmel und Hölle sind nicht für ewig. Unsere wahre Heimat liegt indes viel höher als Erde, Himmel und Hölle.

Das ist so einer der Probleme, die ich im Konzept sehe. Hier wird es immer mit dem freien Willen erklärt aber gleichzeitig hat Gott auch für jeden einen Plan. Also das passt nicht so zusammen. Er ist allwissend und weiß was mit den Menschen passiert. 80 Jahre ist im Vergleich zu der Unendlichkeit wirklich nichts. Mal angenommen so ein Thomas wird er schlimmer Sünder sein und Gott weiß schon vor seiner Geburt was Thomas machen wird und wo er hinkommt. Entweder erschafft Gott Thomas trotzdem und nach 80 Jahren wird er für immer gefoltert oder er erschafft ihn einfach nicht und stattdessen jemand anderes. Widerspricht dem freien Willen nicht

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