Wieso denken viele aus dem Ausland, wenn sie an Deutschland Denken sofort an Hitler als erstes?

4 Antworten

Das trifft in erster Linie auf das westliche Ausland zu und ist im Wesentlichen der britischen und amerikanischen Propaganda gegen unser Land zu verschulden. England und noch stärker wohl die USA sind nach wie vor Feinde Deutschlands, wenn auch keine offenen, erklärten Feinde mehr, sondern solche, die ihre Feindseligkeit unter der Maske freundschaftlicher politischer Verbundenheit (Bündnistreue in der NATO usw.) verstecken.

Den politischen, medialen und intellektuellen Eliten der westlichen Welt ist Deutschland nach wie vor ein Dorn im Auge, da man dort fürchtet, die Weltherrschaft (monopolare US-Weltordnung) in dem Moment zu verlieren, wenn Deutschland politisch mit Russland zusammengeht. Daher war den USA auch immer Nordstream ein Dorn im Auge, daher auch die massive Unterdrückung jeglicher Annäherungen an Russland durch die amerikahörigen Mainstreammedien bei uns. Der US-Geostratege George Friedman gibt dies in Vorträgen offen zu:

https://www.youtube.com/watch?v=XlcROjcJL0g

Solche Aussagen sind in Deutschland selbst allerdings nicht bekannt. Der „Michel“ schläft und hält die USA nichtsahnend für einen guten Freund …

Gleichzeitig produziert man im Land unserer „Freunde“ ständig Filme gegen Deutschland und an US-Universitäten werden die Studenten in „german studies“ zu regelrechtem Hass auf unser Land erzogen, da dort ein Zerrbild des deutschen Charakters gezeichnet wird, das immer nur auf Auschwitz hinausläuft.

Die weniger „gebildeten“ (d. h. weniger hirngewaschenen) US-Amerikaner mögen noch, sofern sie selbst deutsche „roots“ haben, noch halbwegs positiv über „german cars“ und „german beer“ denken, aber die Leute, die dort Einfluss haben auf Medien, Politik und Wirtschaft sind gewöhnlich stark deutschfeindlich.

Das heißt aber auch, dass diese Leute indirekt anerkennen, dass die Deutschen als Volk (wenngleich es heute wahrlich nicht leicht fällt, das noch zu sehen), grundsätzlich zu großen Leistungen in der Lage wären, die, im Bunde mit russischen Ressourcen, die Dominanz des US-Imperiums ernsthaft in Frage stellen könnten.

Der Hass der US-Eliten auf Deutschland ist also kein metaphysischer oder irrationaler, sondern entspringt kaltem, realen Konkurrenzdenken kapitalistischer Machtmenschen.

Frankreich wiederum ist auch kein allzu deutschfreundliches Land. Doch dort gibt es, namentlich bei Rechtsintellektuellen der nouvelle droite, eine Reihe von Köpfen, die erkannt haben, dass die Feindschaft zu Deutschland die Todesursache des Abendlandes war und ist. So hat etwa Philippe Gautier den in Frankreich und dem gesamten Westen stark virulenten racisme anti-allemand angeprangert und als Ursache des europäischen Abstiegs analysiert. Da die Franzosen europäischer denken als die globalistischen Angelsachsen, ist ihr Blick hier differenzierter und schwankt zwischen traditioneller französisch-nationalistischer Deutschenfeindlichkeit und paneuropäischem Denken, das erkennt, dass Frankreich und Deutschland sich irgendwie zusammentun müssten, um gegen die Feinde jenseits des Kanals sowie des Atlantiks bestehen zu können.

Rotti733  29.01.2024, 13:47

Antigermanismus gibt es auch in den Nachbarländern, vor allem im von stark chauvinistischer politischer Tendenz geprägten Polen.

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Es gibt dazu zwei Aspekte:

'Heil Hitler' von online-Spielern und 'Hitler-Gruß' aus einem überholenden Wagen in Schweden sind nicht ernst zu nehmen, die Leute, die das sagen oder tun, wissen vermutlich nicht einmal, was das bedeutet. Genau so ist es mir auch vor sehr vielen Jahren im damaligen Jugoslawien in einer Kneipe in Zagreb ergangen, wo ein Gast, als er erfuhr, daß wir aus Deutschland sind, ausrief: 'Deutschland groß! Zagreb auch Deutschland! Heil Hitler!' - Er war ziemlich besoffen ...

Der andere Aspekt ist, daß in Deutschland 1933-1945 Verbrechen geschehen sind, wie nie und nirgendwo sonst in der Geschichte. Du bist dafür nicht verantwortlich, ich auch nicht, aber wir müssen mit dieser historischen Last leben, wegleugnen kann (und sollte) man sie nicht! Es war eben nicht nur Gaulands 'Fliegenschiß in der Weltgeschichte'!

Dafür ist Deutschland halt weltweit bekannt. Wenn man sich in Online-Spielen als Deutscher zu erkennen gibt, bekommt man mitunter auch ein "Heil Hitler!" zu hören.

blackbarefoot  14.08.2023, 22:28

Mir ist das mal in Schweden passiert, als die Insassen eines überholenden PKW mir den "deutschenGruß" gezeigt haben - das war schon etwas irritierend.

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Nun ja, Hier geht es um deutsche Geschichte, und nahezu jede zweite Frage dreht sich um den Nationalsozialismus.

Wenn wir es vorleben, zieht das Ausland halt nach.

Es gibt einen Satz:" Ein Land ohne Krieg hat keine Geschichte mehr!"

Oder kann mir jemand aus dem Stehgreif Daten aus der Geschichte Schwedens seit 1815 oder der Schweiz seit 1815/1848 nennen?

Krieg ist nicht nur blutig, sondern er sorgt auch für sichtbare Veränderung, häufig im negativen Sinne.

Und da Hitler in der deutschen Geschichte diesbezüglich einen Schlusspunkt bildet, ist er nach wie vor präsent.