Trotzdem habe ich oft das Gefühl, dass mich manche Menschen nie wirklich als Teil dieses Landes sehen wollen. Nur wegen meines Aussehens oder meiner Herkunft.

Was heißt hier "nur"? Ethnizität ist ein entscheidender Faktor. Man wird nicht dadurch zum Deutschen, dass man einen Stück Papier erhält. Das ist absurd.

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Warum erfüllen die Ärzte dann nicht das Recht des Patienten auf Freitod?

Ärzte kann eine berufsbedingte Grantenpflicht treffen. Falls dies der Fall ist, müssen sie sich dafür einsetzen, dass ihr Patient nicht stirbt. Ansonsten sind sie wegen Totschlag dran. Daran hat sich auch durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts nichts geändert. Mal abgesehen davon, dass viele Ärzte bei Suizid auch gar nicht helfen wollen.

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Ist Demokratie scheiße?

Ja, ich weiß, dass wir nichts Besseres haben und ich weiß nicht, ob wir je etwas Besseres finden oder Demokratie verbessern durch bspw. ein anderes Wirtschaftssystem, welches nicht Korruption und Gier noch begünstigt, aber ich hatte ein paar Gedanken zu fundamentalen Problemen, die sie einfach beschissen machen und wollte Meinungen hören.

Die wichtigsten Punkte sind markiert

Neben komplizierten Problemen wie Paradoxien (Arrow, Condorcet) gibt es auch greifbarere Probleme

Häufig hat die Mehrheit einfach faktisch und wissenschaftlich unrecht, was sich auch leicht beweisen lässt, aber eben nicht leicht ändern. So werden Entscheidungen getroffen bzw. Vertreter gewählt, die entgegen der vorhanden Fakten handeln, aus was für Gründen auch immer. In vielen Fällen könnte man das Problem auch auf das Wirtschaftssystem schieben. Natürlich sind einfache und schön klingende Lösungen für komplexe Probleme beliebter insgesamt, vor allem bei einfacher gestrickten Menschen oder Menschen mit mangelnder grundlegender Bildung, wovon es viele gibt. Außerdem wollen Menschen sehr oft Dinge, die sich teilweise oder ganz widersprechen.

Menschen sind emotional. Nicht rational. Also sprechen uns emotionale Argumente mehr an, als rationale, auch wenn rationale oft "richtiger" sind. Man müsste also Fakten emotional machen, damit sie von vielen gewählt werden, was sie wiederum ungenauer und irrationaler macht. Ist das zu rechtfertigen?

Wer übernimmt tatsächlich Verantwortung für Entscheidungen? Alle? Das ist sehr unübersichtlich und lässt die wirklich Bösen untertauchen.

Die Politiker unserer Parteien Oligarchie, die besonders viel Entscheidungsmacht haben, stehen nicht so sehr im realen Leben wie eben die allermeisten "normal" arbeitenden und können durchschnittlich also wenig akkurat die tatsächlichen Interessen vertreten. Sie halten sich eher an große Versprechungen, die schön klingen. Und selbst daran wird sich ja oft nicht gehalten. Sie vertreten eher die Partei an sich, als die Wähler, sie werden ja auch von der Partei gewählt.

Es geht nur ums hier und jetzt. Es geht zu sehr darum, die aktuellen Wahlberechtigten anzuwerben und zufriedenzustellen. Die, die es aber tatsächlich betrifft, was jetzt entschieden wird, sind oft noch sehr jung, oder noch gar nicht geboren. Rentner oder einfach Menschen über 60 können grob vereinfacht also eher entscheiden, was mit Schulen und Unis passiert, als Schüler oder Studenten. Das klingt völlig dumm. Es ist für Politiker oft einfach zu riskant, langfristig zu denken, weil sie dann Wähler verlieren. Nutzen heute, Schaden morgen.

"Der Bürger" hat meist nicht die Zeit oder den Nerv, sich in die relevanten Themen einzuarbeiten. Oft basiert seine Meinung also auf dem Bisschen, das er so mitbekommen hat. Und man bekommt überwiegend von dem etwas mit, der viel und laut labert.

(Soziale) Medien bilden die Meinungen des Volkes mehr als alles andere. Also können die mit den mächtigsten Algorithmen und Strategien und dem meisten Geld sehr stark auf Wahlergebnisse einwirken.

Die Entscheidungen sind auch nicht neutral, weil jeder unterschiedlichen Zugang zu Informationen, also Bildung hat. Manchmal ist dieser Unterschied gigantisch.

Superreiche und sehr große Unternehmen können Politiker beeinflussen oder unter Druck setzen, einfach weil sie Geld haben. Ja, in unserer Welt ist Geld Macht. Das ist allerdings kein Problem mit Demokratie an sich, sondern mit Kapitalismus.

Habt ihr noch weitere Probleme oder stimmt ihr irgendwo nicht zu?

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Häufig hat die Mehrheit einfach faktisch und wissenschaftlich unrecht, was sich auch leicht beweisen lässt, aber eben nicht leicht ändern.

Das lässt sich gar nicht "beweisen", weil es keine weltanschauliche Wahrheit gibt.

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Ja, denn...

Es wird halt niemand gejagt. Die US-Einwanderungsbehörde ICE hat in Los Angeles kürzlich gerade einmal 44 illegale Migranten in Gewahrsam genommen (siehe hier). Die Folge waren Dutzende in Brand gesetzte oder beschädigte Fahrzeuge, mindestens 26 geplünderte Geschäfte und massive Angriffe auf die Polizei. In den USA leben Schätzungen zufolge bis zu 14 Millionen illegale Migranten.

Was machen da 44 Gewahrsamnahmen aus? Trump ist bei den Abschiebungen sogar hinter seine Vorgänger Biden und Obama zurückgefallen. Er rechnet jetzt einfach an der Grenze zurückgewiesene Migranten in die Zahl der Abschiebungen mit ein. Mit anderen Worten: Das ist alles bloß eine gigantische Show, um die Wähler zu täuschen.

Die Bundesbehörden schaffen es nicht mehr Einwanderungsgesetze durchzusetzen. Auch, weil die örtliche Polizeibehörden von Sanctuary Cities nicht mit ihnen kooperieren.

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Meinung des Tages: Gefährlicher Frauenhass im Internet - wieso glauben heute viele junge Männer an eine "Krise der Männlichkeit"?

(Bild mit KI erstellt)

Frauenhass im Internet

Die sogenannte „Mannosphäre“ beschreibt ein loses Netzwerk aus Online-Communities, Influencern und Gruppierungen, die antifeministische und frauenfeindliche Inhalte verbreiten. Zu den zentralen Akteuren gehören Pick-up-Artists, Incels, Red-Pill-Aktivisten und selbsternannte Männlichkeitscoaches, die konservative bis extremistische Vorstellungen von Geschlechterrollen im Internet propagieren.

Die zentrale Erzählung: Männer seien durch Gleichberechtigung und Feminismus benachteiligt, ihre Vormachtstellung sei bedroht. Die deutsche Szene ist eng mit der internationalen vernetzt und übernimmt dabei Inhalte, Begriffe und Strategien teils 1:1, z.B. von Personen wie Andrew Tate.

Verbreitung und Einfluss in den sozialen Netzwerken

Plattformen wie TikTok, YouTube oder Instagram fördern die Sichtbarkeit misogyn geprägter Inhalte – oft über Algorithmen, die polarisierende Inhalte bevorzugen. Dabei nutzen Influencer einfache, emotionalisierende Botschaften, um Unsicherheiten von Jugendlichen – vor allem Jungen – aufzugreifen.

Die Inhalte reichen dabei von manipulativen Dating-Tipps bis hin zu gewaltverherrlichendem Hass auf Frauen. Studien zeigen, dass diese Inhalte längst im Mainstream angekommen sind und teilweise auch politische Diskurse, wie bei der AfD, beeinflussen.

Handlungsbedarf - Bildung, Aufklärung und Regulierung

Die Autoren einer Studie der FU Berlin fordern mehr Bildungsarbeit, um frühzeitig über Rollenbilder, Frauenhass und sexualisierte Gewalt aufzuklären. Ziel ist es, emotionale und soziale Kompetenzen bei Jugendlichen zu stärken, alternative Männlichkeitsbilder zu fördern und mediale Inhalte kritisch einordnen zu lernen.

Auch Plattformbetreiber müssten lt. den Autoren stärker zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie Hassinhalte nicht ausreichend moderieren. Juristisch sind viele Inhalte strafbar – dennoch fehlt es oft an Konsequenz und Sensibilität im Umgang.

Unsere Fragen an Euch:

  • Warum glauben Eurer Meinung nach heute so viele (junge) Männer an eine vermeintliche „Krise der Männlichkeit“?
  • Wie kann man Jugendliche dahingehed sensibilisieren, manipulative frauenfeindliche Inhalte auf Social Media besser zu erkennen?
  • Welche Rolle spielt Antifeminismus Eurer Meinung nach als politisches Instrument in populistischen Bewegungen?
  • Ab welchem Alter und wie sollte in Schulen über toxische Männlichkeitsideale gesprochen werden?

Wir freuen uns auf Eure Beiträge.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

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Die sogenannte „Mannosphäre“ beschreibt ein loses Netzwerk aus Online-Communities, Influencern und Gruppierungen, die antifeministische und frauenfeindliche Inhalte verbreiten.

Und wo ist jetzt das Problem daran antifeministische Inhalte zu verbreiten? Sollen Männer sich einer Ideologie, die ihre Interessen systematisch missachtet und sie durch Quoten benachteiligen will, etwa widerstandlos unterwerfen? Feminismus hat durch Abtreibung vermutlich mehr Leben auf dem Gewissen als Nationalsozialismus und Kommunismus zusammen.

Zu den zentralen Akteuren gehören Pick-up-Artists, Incels, Red-Pill-Aktivisten und selbsternannte Männlichkeitscoaches, die konservative bis extremistische Vorstellungen von Geschlechterrollen im Internet propagieren.

Was sollen bitte "extremistische Vorstellungen von Geschlechterrollen" sein? Das ist lächerlich.

Die zentrale Erzählung: Männer seien durch Gleichberechtigung und Feminismus benachteiligt, ihre Vormachtstellung sei bedroht.

Beim heutigen Feminismus geht es nicht um Gleichberechtigung, sondern um Gleichheit im Ergebnis. Das ist etwas völlig anderes.

Plattformen wie TikTok, YouTube oder Instagram fördern die Sichtbarkeit misogyn geprägter Inhalte – oft über Algorithmen, die polarisierende Inhalte bevorzugen.

Deshalb werden rechte Accounts auch regelmäßig massenhaft gesperrt. Was für ein himmelschreiender Schwachsinn aus einer ideologischen Parallelwelt.

Ziel ist es, emotionale und soziale Kompetenzen bei Jugendlichen zu stärken, alternative Männlichkeitsbilder zu fördern und mediale Inhalte kritisch einordnen zu lernen.

Warum sollte man "alternative Männlichkeitsbilder" fördern? Was spricht gegen klassische Männlichkeitsbilder?

Auch Plattformbetreiber müssten lt. den Autoren stärker zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie Hassinhalte nicht ausreichend moderieren.

Bitte was? Euch reicht die massenhafte Zensur im Netz noch nicht? Ich habe bei Facebook bereits zwei Accounts verloren. Unter anderem, weil ich einen "Bild"-Artikel zu einer Trump-Affäre verlinkt habe auf dem im Vorschaubild Brüste zu sehen waren und wegen der bloßen Erwähnung (!) von Martin Sellner. Alle Einsprüche wurden automatisiert abgelehnt.

Juristisch sind viele Inhalte strafbar – dennoch fehlt es oft an Konsequenz und Sensibilität im Umgang.

Das Gegenteil ist richtig: Juristisch sind die meisten Inhalte nicht strafbar, auch wenn sie linke Feministen zur Weißglut treiben. Das Strafrecht ist immer ultima ratio und setzt erst sehr spät ein.

Warum glauben Eurer Meinung nach heute so viele (junge) Männer an eine vermeintliche „Krise der Männlichkeit“?

Könnte daran liegen, dass klassische Männlichkeit in den Medien überall diffamiert und als bösartig dargestellt wird. Kann man übrigens auch an dieser Frage hier sehen.

Welche Rolle spielt Antifeminismus Eurer Meinung nach als politisches Instrument in populistischen Bewegungen?

Noch mal: Was spricht gegen Antifeminismus? Muss man Feminist sein? Oder darf man eine identitätspolitische Ideologie, die sich einseitig auf die vermeintlichen Interessen von Frauen fokussiert, in einer freiheitlichen Demokratie auch ablehnen und sogar offensiv bekämpfen? Wieselworte wie "populistisch" machen es auch nicht besser.

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Ab welchem Alter und wie sollte in Schulen über toxische Männlichkeitsideale gesprochen werden?

In der Schule sollte gar keine feministische Propaganda gemacht werden. Und wer über "toxische Männlichkeit" reden will, sollte auch über toxische Weiblichkeit reden.

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