Wieso baut man keinen Tunnel zwischen London und New york?

9 Antworten

Flugzeuge und Schiffe zur Überquerung des Atlantiks sind schlichtweg alternativlos. Die Gründe dafür wurden den anderen Nutzern ausführlich analysiert.

Gesetzt den Fall, es gäbe einen überzeugenden Grund für eine solche Verbindung (mir fällt zwar gerade keiner ein, aber das muss ja nichts heißen) - dann würde man vermutlich nicht einen, sondern drei Tunnel bauen, und der erste Tunnel würde auch nicht in London, sondern an der Nordküste Schottlands anfangen und bis nach Island führen. Der zweite Tunnel dann von Island bis nach Grönland und der dritte Tunnel von Grönland bis nach Kanada. Das würde die zu bauende Strecke deutlich verkürzen und sie theoretisch auch um einiges billiger machen. Trotzdem wären Risiken und Kosten einer solchen Verbindung immer noch gigantisch hoch. Für dasselbe Geld (vermutlich sogar deutlich weniger) könnte man stattdessen (politische Stabilität vorausgesetzt) auch eine Zugstrecke durch Sibirien bis zur Beringstraße bauen und diese mit mehreren Brücken überqueren, um dann in Alaska Anschluss an das nordamerikanische Eisenbahnnetz zu bekommen. Das wäre meines Erachtens sogar einfacher - man bräuchte schließlich "nur" eine Trasse von Wladiwostok nach Norden zu verlegen.

Einen rund 38 km langen Tunnel in 45-75 m Tiefe unter den Ärmelkanal zu bauen ist schon was anderes als einen rund 5.500 km langen Tunnel in teils mehreren tausend Meter unter den Atlantik zu bauen. Zusätzlich Infrastruktur mal außen vorgelassen, denn da ist man ja nicht mal eben in ein paar Minuten/Stunden durchgefahren.

Die Baukosten des Eurotunnels waren mit 15 Mrd. Euro seiner Zeit vor 25 Jahren doppelt so hoch wie ursprünglich veranschlagt.

Ich lasse infaltion mal außen vor, ebenso die Frage ob es technisch überhaupt gegenwärtig möglich ist einen solchen Tunnel im Atlantik zu bauen. Selbst wenn man eine kürzere Strecke wählt (z. B. zwischen Irland und Kanada 3000 km), beliefen sich die Kosten wohl auf 900 Mrd. €.

Wie gesagt ohne Infaltion, ohne zusätzliche Infrastruktur, ohne Berücksichtigung der Tiefe. Unter Berücksichtigung der Tiefe (wobei es exponential schwieriger wird je tiefer es wird) schätze ich die Kosten überschlägig und wahrscheinlich noch viel zu optimistisch auf 20 Billionen Euro (also ein Vielfaches der Wirtschaftsleistung der gesamten EU) und die Bauzeit auf 100 Jahre.

Es ist ungefähr so als hättest du mit einem Spaten ein 2 m tiefes Loch gegraben, bist völlig kaputt und dann käme ich vorbei und sage "Na das war doch einfach. Dann kannst doch auch mal eben bis 100 m runter buddeln."

Und wozu? Da mit man tagelang durch nen Tunnel fährt statt zu ein paar Stunden zu fliegen oder damit tausende LKW sich durch die Röhren wälzen statt ein Containerschiff?

Es wäre also nicht nur technisch schwierig und unglaublich teuer, sondern in Anbetracht der alternativen sogar sinnlos.

  1. Der Bau wäre unfassbar teuer und technisch kaum möglich. Man müsste so weit im Meeresgrund bauen, dass der Wasserdruck die Röhre nicht mehr zerquetschen könnte
  2. Es hätte schlicht keinen Nutzen. Dann fährt ein Zug mit 200 km/h dort durch für knapp 6.000 km. Sprich, der ist schon non-stop 30h unterwegs - statt 6h Flugzeit

Ist wahrscheinlich technisch gar nicht möglich, wenn doch wäre es einfach völlig überflüssig...