Wie viel Nähe sollte ich zu Welpen zulassen?

14 Antworten

Du hast einen Welpen übernommen. Das bedeutet diesem aufwachsendem Wesen die Sozialisierung zu ersetzen und ein soziales Gruppenleben anzubieten.

Kleine Welpen ab der, bestens 10. Woche wollen die Welt kennen lernen aber dabei auch einen sicheren Rahmen in der Sozialgruppe erlernen. Der Rahmen ist ein Zeitrahmen aber auch Regeln im Miteinander. Er gibt dem Hund für sein weiterees Leben Sicherheit.

Dieser Rahmen ist eine Art Stundenplan. Mit Zeiten zum Löseplatz zu gehen (so wird der Hund stubenrein). Mit festen Zeiten auf kleinen Ausgängen mit seinem Mensch die Welt zu erkunden, gemeinsam Kontakte zu anderen Wesen in der Welt zu knüpfen.

Das sind Zeiten in welchen der Welpe auch lernt seinen Körper immer besser zu beherrschen und einzusetzen.

Wichtig dabei sind immer - die gemeinsamen Zeiten für ein kleines Spiel bei welchem beide Seiten gewinnen sollen und Zeiten zum gemeinsamen Ruhen.

Körperlicher Kontakt ist ein wichtiges soziales Anliegen und dabei sollte Dein Welpe schon lernen, dass Du mit einer weichen Babybürste beginnst sein Fell zu pflegen, die Ohren anzugucken, die Zähnchen zu kontrollieren. Alles ganz unverkrampft beim gemeinsamen kuscheln.

Daran kannst Du sehen wie wichtig dieses Kuscheln ist und wie wenig wichtig wo Dein Hund nun erst einmal liegt.

Du siehst, vertrauensvolle Nähe ist wichtig. Das Wichtigste in einer Mensch - Hund Beziehung. Das soll Dein Welpe und Junghund nun lernen.

Das bedeutet aber nicht das Herumturnen auf dem Mensch zuzulassen. Wer nicht möchte, dass der Hund auf Bett und Sofa geht, der begibt sich zum Welpen auf den Boden. Welpen brauchen noch Körperkontakt, dass soll man ihenen nicht zu früh meinen "abgewöhnen zu müssen"

Räumliche Distanz kommt ganz von alleine mit dem sicherer werden und älter werden des Welpen.

Kein Welpe dominiert jemals einen Mensch wenn er körperliche Nähe sucht! Es gibt kein dominieren wollen des Hundes beim Mensch, das ist Fehlinformation von Gestern!

Seinen Liegeplatz machst Du Deinem kleinen Hund schmackhaft, indem er dort seine Kauknochen und Knabbersachen bekommt. Dort wird er in Ruhe gelassen - auch wenn Du meinst schmusen zu wollen. Das gilt eisern für alle in der Familie!

Kein Hund will dauernd beschmust werden. Hunde wollen mit ihrem Menschen etwas erleben, bei ihm Sicherheit finden. Und wenn sie müde nach Hause kommen wollen sie mit ihrem Menschen bei der gemeinsamen Ruhezeit - ruhen.

Das passiert aber nicht auf dem Menschen, sondern generell daneben, dort wo der Hund eben liegen möchte. Man muss auch den Wunsch auf Distanz eines Hundes, wenn er mit dessen Alter entsteht - akzeptieren.

Buchtipp: Welpen - Anschaffung, Erziehung und Pflege, Autor: Clarissa v Reinhard

Buchtipp: Mit dem Hund auf Du - Zum Verständnis seines Wesens und Verhaltens, Autor: Eberhard Trumler

Unbedingt lesen, jetzt wenn Dein Welpe neben Dir liegt und Ruhezeit hat:

Ein Jahr im Leben einer Hundefamilie, Autor: Enerhard Trumler

Mehr kann man gar nicht zum artgerechten Aufziehen eines Welpen lernen. Viel Spass mit dem kleinen Racker.

Nähe so viel wie möglich geben. Das entspricht der Natur, denn ein Welpe braucht rund um die Uhr Schutz und Geborgenheit. Distanz in Form von alleinlassen kommt die nächsten Monate nicht in Frage und bedarf dann Übung. Hund auf dem Arm nehmen und rumtragen ist gegen die Natur. Es liegt an Dir wie weit Du Nähe zulassen möchtest. Er muss auch nicht unbedingt auf den Schoß, doch Kontaktliegen braucht er und es fördert die Bindung. Ob der Hund aufs Sofa darf ist eine langfristige Entscheidung. Einmal Sofa = immer Sofa oder Bett.

Ein Welpe braucht unbedingt menschliche Anlehnung, doch wie weit diese geht, entscheidet der Halter. Ich verweise immer auf die ähnlichen Bedürfnisse eines Menschenbabys/ - kleinkind. Ein Menschenkind braucht auch seine geregelten Zeiten/ strukturierten Tagesablauf, altersgerechte Beschäftigung, Grenzaufzeigung, Ruhephasen, liebevollen Umgang. Ein gemütliches Körbchen, wo er Übersicht hat, was zugfrei und in beruhigter Wohnzone ist, wird sein Rückzugsort werden, wie ein Kinderbett. Später wird es seine "Festung". Soll er ein Körbchen annehmen, dann bringe ihn immer zu bestimmten Zeiten dahin (nach dem Lösen, s. Erziehung zur Stubenreinheit).

Das wird schon, wenn Du und andere merken, dass er seine Ruhe braucht und dort ungestört ist. Die Neuankunft ist für alle Seiten unsicher und unruhig.

Grundsätzlich bestimme ich wann Spiel- oder Kuschelzeit ist. Bei Welpen bin ich nachgiebiger, aber auch da gibt es Grenzen. Habe auch noch anderes zu tun. Ganz viel Liebe und Zuwendung, aber keine Vereinnahmung.

Die ersten Tage bekommt sie soviel Liebe wie sie will und brauchst. Da wird gar nichts reduziert. Dann fängst du an, sie minutenweise alleine zu lassen. ZB wenn du ins Bad willst oder so. Später, etwa wenn sie 16 Wochen ist, drehst du langsam und von ihr unbemerkt, die Kuschelregeln um: sie bekommt so viel Zuneigung wie DU ihr geben willst, aber niemals wenn SIE die einfordert. Als Beispiel: sie kratzt bei dir am Bein und fordert kuscheln ein. Das ignorierst du so lange, bis sie das lässt. Dann kannst du sie nehmen und knautschen und kuscheln soviel du willst.

Nähe unbegrenzt,allerdings sie ständig und überall auf den Arm zu nehmen macht nicht gerade einen selbstsicheren Hund aus ihr. Lass sie daheim ruhig auf Deinen Schoss,aber Du bestimmst wann und wie lange.

Wenn Du die Kleine erst zwei Tage hast dann ist es normal das sie schüchtern ist.

Immerhin ist sie zum ersten mal ohne Mutter und Geschwister in einer völlig fremden Umgebung mit fremden Gerüchen. Das sie sich dann fürchtet kann man ihr nicht verübeln, deshalb solltest Du ihr die Nähe und die Wärme geben die sie jetzt dringend braucht. Wenn sie sich eingelebt hat wird sich das wieder legen. 

Ich hoffe nur das sie aus guter Haltung kommt und nicht krank ist. Wie alt ist sie denn?

LG

Silviaa 
Fragesteller
 01.11.2015, 00:39

In ein paar Tagen 10 Wochen :)

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brandon  01.11.2015, 00:46
@Silviaa

Okay, wie gesagt Du kannst ihr ruhig die Nähe geben die sie sucht.

Du solltest sie nur nicht bedauern weil Du dieses Angstgefühl sonst bestätigst.

Lass ihr einfach ein bisschen Zeit dann wird das schon.

Ich wünsche Dir viel Freude an Deiner Kleinen.

LG

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