Wie verändert mab das verb im japanischen?

 - (Grammatik, Japan, Fremdsprache)

3 Antworten

Von Experte Kaydina97 bestätigt

Du hast gefragt, ob sich das Verb je nach Personalpronomen verändert. Die Antwort ist: Nein.

Kommentar von mir: Erstens gibt es im Japanischen keine Personalpronomen wie im Deutschen oder Englischen. Wenn man in einem Wörterbuch nachschlägt, kann es passieren, dass beispielsweise das Wort 彼女 (kanojo) mit 'sie' übersetzt wird, aber das stimmt eigentlich nicht. Die Japaner verwenden dieses Wort für eine Frau, mit der man als Mann sehr gut befreundet ist. Es bedeutet 'meine Freundin'. Das Gegenstück dazu wäre 彼氏 (kareshi), was so gut wie 'mein Freund' bedeutet.

Die Japaner kommen eigentlich ohne Personalpronomen aus. Sie verwenden den Vor- oder Nachnamen + san, kun, chan, etc., um jemanden anzureden, oder um über jemanden zu reden.

Und das Verb wird nicht flektiert:

Ich sah = 見た (mita).

Du sahst = 見た (mita).

Er / sie / es sah = 見た (mita).

Wir sahen = 見た (mita).

Ihr saht = 見た (mita).

Sie sahen = 見た (mita).

Balurot  28.01.2024, 21:06

Es ist auch egal, ob ein Mann oder eine Frau ein Verb benutzt. Die Form des entstandenen Prädikats ändert sich nicht.

Es gibt aber Wörter, die man an das Prädikat anhängen kann: Zum Beispiel: ね (ne). Es bedeutet 'ist es nicht so' oder 'nicht wahr?'.

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MZAanimefan41 
Fragesteller
 28.01.2024, 22:13
@Balurot

Du kannst so gut erklären, danke für die hilfreiche Antwort:)

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MZAanimefan41 
Fragesteller
 30.01.2024, 23:04

Und wie soll das mit Possessivpronomen gehen?

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Balurot  31.01.2024, 08:19
@MZAanimefan41

Possessivpronomen werden wie folgt gebildet: Man verwendet das entsprechende Wort für 'ich' und hängt の (no) dran. Also zum Beispiel 僕の (boku no) mein, あたしの (atashi no) mein, etc.

Interessanterweise kann man auch こっちの (kocchi no) für mein verwenden, obwohl kocchi eigentlich 'hier' heißt.

Über die verschiedenen Formen von dem Wort 'ich' gibt es ausgezeichnete Videos bei YouTube. Zum Beispiel von dem Japaner Kaname Naito.

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Wird es nicht.

Zudem wirst du aber noch früh auf Behauptungen treffen, man könne japanische Verben an sich konjugieren, was jedoch nicht stimmt. Zumindest nicht so, wie es dargestellt wird.

Japanische Verben besitzen 5 - 6 Formen (je nachdem, was man als Form ansehen will), die japanische Grammatiken als Konjugation - also der Veränderung des Verbs - bezeichnen, sich aber grundlegend von der Deutschen Methode unterscheiden. Da Verbänderungen im Japanischen nur verwendet werden, um es mit anderen Worten zu kombinieren und nicht wie im Deutschen, um Dinge wie Ich / Du / Er / Sie / Es ect. auszudrücken.

Siehe hier: https://kawaraban.de/japanische-konjugation/

Und da sind wir bei einem der Punkte, die ich nannte, weswegen man die Schrift können muss. Denn ohne lassen sich diese Änderungen nicht nachvollziehen.

Die Quelle, die du da nutzt, ist übrigens auch nicht sonderlich gut. Etwa geben sie bei jedem Wort links nur das Kanji an, lassen aber mal eben die Kana weg, die sie aber bei der Romaji-Umschreibung nennen. 話す (Hanasu) haben sie komplett vergeigt und bereits die Verbundsform mit Romaji hingeschrieben, statt die Wörterbuchform wie bei allen anderen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Japanologie studiert und nach Japan ausgewandert

Im Japanischen können Verben und Adjektive gebeugt werden. Das heißt die Endung vom Wort ändert sich.

Anders als im Deutschen hat das nix mit dem Personalpronomen zu tun sondern mit der Zeitform, Höflichkeitsform oder ob ein Wort verneint bzw. bejat wird.