Wie sollte ich mich am besten auf den Hausbau vorbereiten?
Hallo zusammen,
ich bin 22 Jahre alt und habe den Plan, mir spätestens bis 30 ein eigenes Haus zu bauen bzw bauen zu lassen. Mir ist klar, dass das ein großes Projekt ist, bei dem man viel falsch machen kann, wenn man unvorbereitet startet.
Daher möchte ich gerne von euren Erfahrungen profitieren:
- Welche Themen sollte ich mir unbedingt aneignen (abgesehen von der Finanzierung - daran arbeite ich schon eine Weile)?
- Gibt es Gesetze oder Vorschriften, mit denen man sich frühzeitig beschäftigen sollte?
- Worauf muss man besonders achten, damit man nicht von Firmen über den Tisch gezogen wird?
- Was würdet ihr im Nachhinein anders machen, wenn ihr nochmal bauen würdet?
- Welche Fehler habt ihr vielleicht selbst gemacht, die man besser vermeiden sollte?
Ich möchte mich langfristig vorbereiten, damit ich gut informiert bin und mit realistischen Erwartungen in das Thema einsteige. Jede Erfahrung oder Empfehlung hilft mir weiter – egal ob es um Finanzen, Bauplanung, Handwerker, Grundstück oder Eigenleistung geht.
Ich möchte auch gleich sagen das ich natürlich keine super detaillierten und ausführlichen ''Anleitungen'' erwarte, dafür ist ja auch eure Zeit zu kostbar, sondern eher Denkanstöße, sowas wie ''du solltest dich mit Steinarten auskennen''.
Vielen Dank schon mal!
5 Antworten
Es gibt gute Bücher zum Thema Vorschriften und Gesetze beim Hausbau. Da sind auch Versicherungen und so Behörenkram gut erklärt.
Wenn du noch viel Zeit hast, dann versuche bei jemanden beim Hausbau zu helfen und erlerne möglichst alle notwendigen Tätigkeiten selber. Werde ein guter Handwerker. Ferienjobs würden auch funktionieren. Nur so kann man später wirklich abschätzen ob der Handwerker seine Arbeit ordentlich gemacht hat und man kann vieles selber machen.
Wenn du dann baust, dann nehme dir einen Generalunternehmer. Dann sind die Verantwortlichkeiten und auch die Garantien wie auch die Kosten von Anfang an klar geregelt.
Dann solltest du noch sehr ordentlich planen. Schau dich lange Zeit um was für Häuser es gibt und wie man so etwas gestalten kann. Überlege dann auch gut wie die Elektrik, dein Bad und deine Küche ausgelegt werden sollen. Informiere dich über die Bauvorschriften bevor du ein Grundstück kaufst und schau dir auch selber intensiv die Energieeinsparvorgaben bzw. Die Vorschriften hierzu genau an.
Beim Bau selber gehst du jeden Abend vorbei und schaust dir an was die Handwerker so getan haben. Geh aber solange die Handwerker noch da sind und packe dir immer (immer) eine kalte Kiste Bier ins Auto. Das ist zum einen als Belohnung und zum anderen als Verhandlungsmasse echt wertvoll.
Als erstes brauchst du mal das passende Grundstück... Und ds an besten mit Baugenehmigung...
Bei mir haben die zwei Punkte relativ lang gedauert, allerdings stand da bereits ein altes Haus, das dann weg musste...
Ich habe früher viel Sims gespielt und dabei erfahren, wie wichtig es ist, die Toiletten nahe dem Esszimmer zu haben und nicht im hintersten Eck versteckt...
Ich würde niemals ein Fertighaus bauen, denn ich habe eigene Wünsche und die setze ich in Plänen um...
Ich habe also ein CAD Programm gekauft ( CadVilla) und habe mir mein eigenes Haus gezeichnet - das sollte man daher etwas können...
Mit meinem Plan bin ich dann zum Bauzeichner gegangen und habe das nochmal so zeichnen lassen, wie es das Landratsamt haben wollte und damit habe ich meine Baugenehmigung eingereicht...
Thema Steckdosen, man sollte immer genug einplanen und dabei eher nicht so auf die Kosten schauen, denn später fehlt immer irgendwo eine bzw kommt es anders als geplant...
Mit fehlen im Büro ein paar und den Lichtschalter im Flur neben der Küche, habe ich auch vergessen...
Im Nachhinein würde ich kein Cat7 Netz mehr verlegen lassen, sondern nur noch Glasfaser und mehr Doppeldosen...
Die Lautsprecherkabel im Bad, würde ich ganz weglassen, denn Musik Streamt man mittlerweile (über vorhandene Echo Geräte)
Die Heizung (Wärmepumpe) bekäme einen eigenen Stromzähler und eigene, nach der Hauptischerung angeschlossenen Stromzugänge, mit Smartmeter...
Da mein Haus mehr und mehr Smart wird, muss natürlich auch so mnch ein Steoanschluss angepasst werden - ich bin aber selber vom Fach, daher kann ich das selbst machen...
Einen Blitzschutz (Dehn) sollte man unbedingt einbauen...
Ich habe Stein auf Stein, in Ziegelbauweise gebaut, KFW 55 und habe daher einen guten Kredit bekommen... das Haus hat, bis auf die Ziegel, keine externe Isolierung und bleibt dennoch im Winter schön warm und wird im Sommer nicht zu heiss - die Jalousien werden Smart, je nach Sonnenstand, heruntergefahren...
Du solltest dich also auskennen, wie du deine Wünsche auf Papier bringst, denn die Planung kann, einen Haufen Geld verschlingen...
Handwerkliches Geschick ist auch sinnvoll, da du immer mal was verändern willst - und lässt du das alles machen, dann kostet's halt wieder...
Danke, das hat sehr geholfen, insbesondere die Vorbereitung mit CAD.
Man kann und soll beim Hausbau sparen - aber nicht an der falschen Stelle!
Ich verkaufe seit 41 Jahren Bausatzhäuser an Selbstbauer. Die sind preiswert, weil man extrem viel Eigenleistung machen kann mit für Baulaien geeignetem Material. Dennoch gibt es Bauherren, die auf einen Bauleiter verzichten, auf einen Werkplan und auch auf die Baubetreuung vor Ort.
DAS sind dann die Fälle, die man später im Fernsehen sieht...
Mir fällt spontan ein, dass der Standort wichtig ist und ob du da 20 Jahre später immer noch wohnen willst.
Zumindest musst du überlegen, für wieviel Personen du da planen möchtest.
Ein Haus nur für Dich....plus Lebensgefährte / tin oder auch nicht.
Möchtest du mal eine Familie gründen oder ist das gar kein Thema?
Mit oder ohne Keller?
Möchtest du Kinderzimmer mit einplanen? Möchtest du Carport oder eine richtige Garage?
Für ein Auto oder doch besser für 2 Autos ?
Überlege bei der Auswahl des Grundstücks, des Hauses....wo zu welcher Uhrzeit die Sonne steht. Soll deine Terrasse im Schatten sein oder in der Sonne?
Niemand braucht die knalle Sonne vor dem Schlafzimmer.
Eine Doppelhaushälfte ist günstiger als ein freistehendes Einzelhaus.
Wenn du eine kleine Einliegerwohnung mit dazu baust (Obergeschoß)...dann hast du zwar einen Mieter im Haus, aber auch Mieteinnahmen. Später können deine Kinder da wohnen...nur als Beispiel.
Das fiel mir so dazu ein. Viel Spaß beim planen.
Auaha das sind einige sehr gute Dinge, insbesondere an die Sonne hätte ich im Leben nicht gedacht, danke 👍🏻