Wie sind eure Erfahrungen mit Angstlösern und Beruhigungsmitteln?
Hallo, ich M25, leide jetzt schon seit längerer Zeit unter Nervosität und Angststörungen(hat mit noch kein Arzt diagnostiziert, aber denke das ich die habe)
Es macht mein Leben einfach kaputt, egal mit dem Job, der Liebe oder andere soziale Dinge. Werde dauernd rot, fange an zu zittern usw.
Ich hab schon alles probiert an pflanzlichen dingen, es hat leider nichts geholfen. Sport gemacht, Tipps durch gelesen, gar nichts hilft.
Nun möchte ich was ändern und zum Psychiater gehen, ich denke mal, dass nur Gesprächs-Therapie nicht viel helfen wird und ich somit zu Angstlösern/Beruhigungsmittel greifen muss.
Nur habe ich Angst vor gewissen Nebenwirkungen....
Hat von euch jemand Erfahrungen damit? helfen die Mittel gut? habt ihr Nebenwirkungen?
5 Antworten
Hallo,
ich habe eine Angst- und Panikstörung. Wurde mir auch diagnostiziert. Habe gegen Panikattacken das Medikament Tavor bekommen. Hilft auch recht gut... Es ist nur mit vorsicht zu genießen. Denn dieses Medikament macht abhängig! Du solltest mit einem Arzt deines Vertrauens über deine Probleme sprechen.
Es gibt genug solcher Medikamente. Wenn du bei einem Nebenwirkungen bekommst, versucht man halt ein anderes. Es kann zwar dauern, bis man "sein" Medikament gefunden hat, aber es rentiert sich aus meiner Sicht.
Solche Medikamente sind keine Dauerlösung, aber sie helfen, dass man eine Therapie machen kann. Sie holen einen zumindest so weit aus der Angst raus, dass man dann die Kraft für eine Therapie hat.
Ich selber nehme wegen einer Angst/Zwangsstörung schon seit ein paar Jahren Antidepressiva. Bei mir hat man immer gesagt, es würde nach der Pubertät weggehen, daher hatte ich keine Therapie. Jetzt bin ich erwachsen und habe gerade eine angefangen. Man sieht, dass Medikamente da nur die halbe Lösung sind.
Wenn du Nebenwirkung bekommst dann setzt du das Medikament einfach ab und alles ist beim alten :) man muss es selber testen ob es gut für einen ist oder nicht:)
Eines Vorab: gerade im psychiatrischen Bereich sind Selbstdiagnosen mit größter Vorsicht zu genießen.
Angststörungen (was selbst nur ein Überbegriff für diverse Krankheitsbilder ist) werden i.d.R. psychotherapeutisch, häufig mit kognitiver Verhaltenstherapie behandelt. Je nach Krankheitsbild mit entsprechenden kontrollierten Expositionen.
Medikamentöse Angstlöser sind bei solchen Krankheitsbildern i.d.R. Bedarfsmedikationen, die nicht dauerhaft eingenommen werden.
Das hauptsächliche Risiko bei Anxiolytika ist ein sehr, sehr hohes Abhängigkeitspotential.
medikamente sorgen dafür, keinen weg finden zu müssen, mit der angst umgehen zu lernen. das ist psychische abhängigkeit.