Wie seid ihr früher zur Schule gekommen?

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Nein, von meinem Vater oder meiner Mutter wurde ich in allen Jahren meiner Schulzeit vielleicht 5 Mal gefahren.

In der Grundschule, also ab der Ersten Klasse bin ich, wir wohnten außerhalb des Dorfes, den rund 1,5 km kurzen weg über den Acker und dann durchs Dorf gegangen. Auf dem Rückweg bin ich manchmal bei irgendeinem Bauern auf dem Traktor mitgefahren, das war aber selten, meist musste ich da auch laufen.

Ab der 2. durfte ich mit dem Rad fahren, aber nicht die kurze Strecke, die an einer Bundesstraße lang ging, sondern über die Feldwege, 2,7 km (hab ich gerade auf Google Maps nachgeschaut).

Ab der 5. Klasse gings dann aufs Gymnasium in die nächste Kleinstadt. 7 km mit dem Fahrrad im Winter mit dem Bus, da durften wir nicht mit dem Fahrrad fahren. Bus war aber ätzend. Deshalb bin ich die 7 km im Winter auch oft gelaufen. Das war ja nur 1 Stunde.

Wenn wir nach hause kamen erstmal niemand zu Hause, meine Mutter hat solange wir noch klein waren nur halbtags gearbeitet. Sie war dann gegen 15:00 Uhr da.

Auch Freunde haben wir stets mit dem Fahrrad besucht.

Großzügig war das dann später mit dem Auto. Als ich 18 war hatte mein Vater einen älteren Kastenwagen aus der Firma den meine Schwester und Ich benutzen durften. Das war ein 50 PS Diesel VW-Bus mit 2 Sitzen und Ladefläche. Wir haben ihn intern immer als unseren Porsche bezeichnet weil er ein Porsche Schaltschema mit hintenliegendem 1. Gang, Heckmotor und nur 2 Sitze hatte. Das gab manchmal schon neidische Blicke wenn wir gesagt haben, leider können wir Dich nicht mitnehmen, wir sind mit dem 2 Sitzer da. ;-)

Allerdings war der Auto Komfort schon auch mit Auflagen verbunden. Einkaufen fahren, Essen kochen, Altglas wegbringen, u.s.w.

amormutuus  07.09.2023, 08:45

Teils habe ich ähnliche Erfahrungen und beim Lesen deines Textes aber fiel mir auf, dass ich dachte, nichts davon, wirklich keine Minute davon vermissen zu wollen. Es war gut so. Ich will meine Erfahrungen nicht mit denen von heute tauschen. Ich behalte sie gerne. Passt.

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Zu Fuß zur Bushaltestelle und damit weiter in den Nachbarort. Elterntaxi hatte ich so eigentlich nie. Wenn es regnete, trug man ne Regenjacke, bei Kälte ne Winterjacke und Mütze. Auch erwartete man noch, dass man als Kind schlau genug ist, sicher die Straße überqueren zu können. Bei Dunkelheit gabs nen Leuchtkragen für bessere Sichtbarkeit, das wars.

Ab und an mal mit dem Fahrrad gefahren, da musste halt nen Helm getragen werden, aber ansonsten trauten einem das die Eltern auch zu.

Heute trauen die Eltern ihren Kinder schlicht leider nichts mehr zu. Der Schulweg und jeder Schritt wird mit GPS Uhren überwacht; die Kinder zur Haltestelle oder gar Schule gefahren, weil man hinter jeder Laterne nen Entführer oder andere kranke Typen vermutet.

Nein. Deine Annahmen, was "ganz bestimmt" war, gehen fehl. Früher war das eine oder andere auch anders als heute.

Ich wurde nie zur Schule gefahren. Meine Mutter hat mich in der ersten Klasse während der ersten Schulwochen angeleitet, wie Schulweg funktioniert. Sie ging ihn einfach zusammen mit mir. Dabei erläuterte sie die Verkehrsregeln, wir übten Ampeln und dergleichen Dinge ein.

Das war in den 80er Jahren auch normal. Kinder, die von den Eltern gebracht wurden, waren eine Ausnahme. Und sowas wurde als skurril belächelt.

Bei uns wurde damals (1982-1993) niemand gefahren. Alle sind bei uns in Gruppen zusammen zu Fuss oder mit dem Fahrrad gegangen (15-20min) und zwar ab dem 1. Kindergarten (Vorschule) . (Fahrrad war aber erst ab der 7 Klasse und mindestens 2km Luftlinie erlaubt). Bei jedem Wetter und jeden Tag. Die meisten Mütter hatten gar kein eigenes Auto zur Verfügung und der Vater war mit dem Auto zur Arbeit. So hatten wir gar keine andere Wahl, als zu Fuss zu gehen. Es war cool, der Schulweg hat Spass gemacht und ich könnte es mir gar nicht anders vorstellen. Meine Kinder sind übrigens auch nie gefahren worden. Wäre mir gar nie in den Sinn gekommen. Das gefährlichste am Schulweg, sind die absolut sinnlosen und überflüssigen Elterntaxis.

Ich bin zu Fuß gegangen, manchmal mit dem Fahrrad gefahren oder im Winter einen Teil auf Schlittschuhen. In einer Großstadt. Bis zu 4 km.

Erst später fuhr ich mit dem Bus/der Trambahn.

Mein Vater war arbeiten und hätte mich ausgelacht, wenn ich ihn aufgefordert hätte, mich zur Schule zu fahren, zu Recht. So etwas stand nicht einmal zur Diskussion, nicht mal in meiner verwegensten Träumen.

Man hat uns das einfach zugetraut - und wurde auch nicht enttäuscht, daß wir das ganz alleine schaffen.