Wie rede ich mit meiner Therapeutin?
Irgendwie ist es so das sie mich dann halt nach meinem Tag fragt, und ich erzähle ihr dann eben von meinem Tag. Und dann noch nach vergangener Woche fragt sie, das erzähl ich ihr dann auch.
Aber irgendwie gibt es noch so viel mehr zu erzählen aber ich weis nicht wie ich das ansprechen soll und ich habe nur eine gewisse Zahl an Therapiesitzungen und ich stresse mich voll das jetzt alles ganz schnell heilen muss.
Es wär halt komisch wenn ich sagen würde, und außerdem: Blabla…..
Die Chemie könnte vielleicht etwas besser sein aber für mich war das die einzige Entscheidung und ich hatte Angst das wenn ich sage das die Chemie nd so ganz stimmt ich keinen Therapeuten bekommen würde.
Sie ist ja recht lieb und es ist ganz oke aber irgendwie stellt sie so unnötige Fragen manchmal die einfach Zeitverschwendung sind (meiner Meinung nach)
6 Antworten
Hab keinen Ratschlag für dich, aber eine Geschichte. Vielleicht findest du etwas Brauchbares darin.
Die Geschichte geht so, dass ich letztes Jahr zu einer klinischen Psychologin ging, nachdem mir eine PTBS diagnostiziert wurde. Da dachte ich dann mit Jahresende fertig zu sein, bis ich heuer feststellen musste, dass ich an anderer Stelle noch viel tiefergehende Themen aus der Kindheit zum Aufarbeiten habe. Auf eine Deadline hab ich also gelernt zu verzichten. Mir ist klar, dass das alles Geld kostet, bloß für welchen Müll gibt man sonst oft Geld aus. Man hat nur ein Leben.
Gesprächsführung habe ich bis vor kurzem auch immer versucht sehr rasch und intensiv zu pflegen. Ich habe erkannt, dass dabei Inhalt und Tiefe leidet und mir die Verbindung zur Psychologin verloren geht. Seither protokolliere ich nicht mehr und gehe spontan nach Tagesverfassung ins Gespräch. Dadurch lerne ich mein Bedürfnis nach Sicherheit nachhaltig auf Beziehungsebene herzustellen anstatt in einem selbstgeführten Kontrollzwang der letztlich nur persönliche Ressourcen bindet.
Alles Gute!
Hey :)
In der Therapie erzählt man oft zuerst, wie der Tag oder die Woche war, dabei möchte man eigentlich über ganz andere Dinge sprechen. Gleichzeitig entsteht schnell der Druck, dass die Zeit nicht reicht und man alles möglichst schnell klären muss. Du musst aber nicht alles auf einmal schaffen. Vielleicht könnte es dir helfen, dir vorher ein paar Gedanken zu machen, was dir wirklich wichtig ist und das gleich zu Beginn zu sagen.
Manche Fragen von Therapeut*innen wirken manchmal unnötig, haben aber oft einen Sinn für den Verlauf der Therapie, auch wenn man ihn nicht sofort erkennt. Trotzdem darfst du ehrlich sagen, wenn dir etwas nicht hilfreich vorkommt oder du das Gefühl hast, dass ihr dadurch Zeit verliert. So kann deine Therapeutin besser auf dich eingehen und ihr könnt zusammen überlegen, wie ihr die Stunden noch sinnvoller nutzt :)
Ich bin Sozialpädagogin bei Digital Streetwork Bayern und habe ein offenes Ohr für junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren. Wenn du dich weiterhin über dieses oder ein anderes Thema austauschen möchtest, bin ich gerne für dich da. Melde dich bei Bedarf gerne :)
Liebe Grüße
Chantay von Digital Streetwork Bayern
Dann solltest du genau das klar ansprechen. Dass du gerne einen Therapieplan aufstellen würdest, weil ja nur begrenzt Stunden übrig sind und es dir wichtig ist das nicht zu verschwenden.
Ich weiß nicht wie ich das ansprechen soll
Das geht ganz vielen so. Schau mal dieses kurze Video: Warum Psychotherapie bei Trauma nicht funktioniert Da erklärt ein Therapeut warum das so ist, und schlägt eine Lösung vor.
Du willst von einem gewissen Thema sprechen?
Dann solltest du das ansprechen. Wenn sie fragt, wie der Tag war, sagst du ihr, dass du gerne über eine bestimmtes Thema sprechen möchtest. Dann wartest du ihre Reaktion ab. Wenn sie nachfragt, was das für ein Thema ist, dann nennst du das Thema. Sie wird dir dann sagen, ob du davon erzählen solltest oder nicht.
Du kannst ihr auch sagen, dass du dich gestresst fühlst, weil du ganz schnell geheilt werden willst. Auch dazu wird sie eine Frage dann stellen.
Ich würde sagen: immer frei heraus. Natürlich nicht frech dabei werden, sondern von all dem erzählen, ruhig und sachlich. Ich bin selber schon länger bei einer Psychotherapeutin wegen Angststörung.
Wir haben ja schon mal über das Thema gesprochen, und es ist ein allgemeines Thema und es nervt mich das sie nur oberflächliches vom Thema erzählt und nicht wieso mich das Thema überhaupt anspricht.
Aber ja danke für die Antwort