Wie real ist der "Fachkräftemangel" und in welchen Bereichen? (ehrliche Frage)?
Als ich die Neuigkeit mitbekommen habe, dass die Regierung beschloss, 250.000 (diesmal) Kenianer ins Land zu holen, die dann in Bereichen wie Pflege und Transportation (wo wirklich ein Mangel herrscht und die Gehälter seit dem auch stark gestiegen sind), aber auch als Ingenieure und in der IT und anderen Bereichen arbeiten sollen, habe ich ganz ehrlich Sorgen bekommen.
Man hört im englischsprachigen Raum schon länger, dass der Arbeitsmarkt für junge Absolventen inzwischen ziemlich ungünstig und in vielen Bereichen schon stark übersättigt sei. Der durchgängige Zufluss ausländischer Arbeiter hochbevölkerten Ländern in diese englischsprachigen Länder spielt sicherlich eine große Rolle dabei. Die Unternehmen und Regierung profitieren natürlich immer von mehr Arbeitskräften und niedrigeren Löhnen, aber die Bevölkerung im eigenen Land verliert. Wenn man z.B. auf Kanada schaut, sieht man, dass auch hochqualifizierte Spezialisten, die eingewandert sind, keine Arbeit finden. Was soll sich da die kanadische Jugend denken?
In Deutschland wollen viele Unternehmen das Land verlassen, aber Arbeitskräfte kommen stats hinzu. Selbst wenn man einen Job hat, sind die Abgaben hoch und wenn man auch noch mieten muss, bleibt kaum etwas vom Gehalt übrig. Ich bin ein junger Studienanfänger in einem MINT-Fach und sorge mich über meine Zukunft.
Kann mir vielleicht jemand seine Einblicke verschaffen? Aber danke allein schon für's Lesen ^^
3 Antworten
Vier Jahrzehnte IT.
Schulungen? Fehlanzeige! Wieso? Weil ich jemand bin, der dem Chef auch mal Gegenwind gibt und bereit ist, die Dinge auszufäusteln.
Jedes einzelne Buch hier von meinem Netto bezahlt! Jede externe Schulung und selbst die Zertifizierungen selbst gezahlt! Verdammt viel eigene Freizeit darin versenkt, mir viel überflüssiges Wissen anzueignen für Eventualitäten im Job der IT.
Gerade wieder so eine Stellenanzeige auf XING gesehen. Die Liste der Anforderungen ist gewaltig und man muss 2 Seiten scrollen! Auf der Angebotsseite steht lediglich was von "fair familiengeführtem Unternehmen"...
Klar! Macht doch jeder gern, vor allem professionell die Systeme administrieren, Dienstleister koordinieren und natürlich von allem und jedem Ahnung haben und dazu darf man dann noch Anwender im 1.Level-Support beackern mit ihren täglichen Sorgen und Nöten, von denen es reichlich gibt!
Gehaltsangabe:
50.000 Brutto im Jahr!
Kein Wunder, das sich eine erfahrene IT-Kraft da zurückzieht und das dann als "Fachkräftemangel" ausgelegt wird!
Warum gibt es keine Initiativen der Unternehmen, die den Fachkräftemangel derart beklagen, mal in die Schulen direkt zu gehen, Lehrkräften helfen, Unterricht vorzubereiten, als Ansprechpartner zur Verfügung stehen für die Schüler, die mal einen solchen Job besetzen sollen und Praktika anbieten?!
Der Grund wird sein, das eine Lustreise der oberen 10.000 da mehr Gewichtung hat als sich um den Nachwuchs zu sorgen. Ganz nach dem Prinzip nach mir die Sintflut!
Selbst wenn der Mangel real ist werden uns diese Leute nicht retten. Seit 2015 sind massig Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. 2/3 davon in etwa haben sich bis heute nicht integriert und leben häufig auf staatskosten.Ich glaube nicht, das es mit den Nenschen aus Kenia anders ablaufen wird.
Bei uns beginnt nächstes Jahr tatsächlich ein Projekt mit Menschen aus Kenia. In meinem Bereich gibt es große Personalprobleme. Deshalb finde ich diese Idee gut.