Wie lerne ich deutsche artikel?

8 Antworten

Durch Übung. Unterhalte dich mit Menschen die du kennt und bitte diese dich zu berichtigen wenn du fehler machst. So hat es mein Mann zum Anfang gemacht. Es kommt zwar nur noch sehr selten vor, aber wenn mein Mann einen falschen Artikel nutzt oder einen Grammatischen fehler macht, dann berichtige ich ihn.

Wirkliche Regeln gibt es nur für natürliches Geschlecht und zusammengesetzte Hauptwörter.

Ansonsten hilft leider nur Auswendiglernen (ob per Karteikarte, Lesen oder "Learning by Doing"), wie beim Englischen mit der Aussprache oder bei so gut wie jeder Sprache mit den unregelmäßigen Verben.

PWolff  24.08.2022, 17:23

Oder meintest du, wann bestimmte und wann unbestimmte Artikel verwendet werden und wann überhaupt kein Artikel?

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milujijazyky  24.08.2022, 17:46

Mit dem natürlichen Geschlecht stimmt das grammatische aber auch nicht zu hundert Prozent überein. Bestes Beispiel ist das Mädchen.

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PWolff  24.08.2022, 17:47
@milujijazyky

Stimmt - es sei denn, wir betrachten "chen" als eigenständiges Element.

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Von Experte AstridDerPu bestätigt

Immer zusammen mit dem Nomen.
Anders geht's nicht.

Und dann mit dem üblichen Vokabelheft - Lernen geht durch die Hand. Und zwar beim Schreiben, nicht beim Tippen.

Hallo,

leider gibt es zum richtigen Artikel im Deutschen nur sehr wenige Regeln. Außerdem gibt es zu jeder Regel wenigstens eine Ausnahme – Ausnahmen bestätigen die Regel!

Das Geschlecht richtet sich (teilweise) nach dem biologischen Geschlecht (*siehe unten):

die Frau – die Lehrerin, die Ärztin, die Fremde, aber: das Mädchen

der Mann – der Techniker, der Lehrer, der Kater, der Fremde

weiblich (= die) sind die Endungen

- heit (Freiheit, Menschheit)

- tion (Information, Kalkulation)

- keit (Heiterkeit, Einsamkeit)

- tung / ung (Zeitung, Vermutung, Meinung, Betonung)

- t (Fahrt, Naht) aber: der Bart

- e (Zunge, Reise, Freude) aber: der Junge etc.

- schaft (Mannschaft, Bekanntschaft)

- ei (Bäckerei, Schreinerei, Bücherei)

männlich (= der) sind die Endungen

- er (Finger, Fehler) aber: das Fenster, die Leiter

- ling (Frühling, Sperling)

sächlich (= das) sind wiederum die Endungen

- chen / -lein wiederum sind Mädchen, Mäuschen, Tischlein, Entlein

chen und lein machen die Wörter klein! heißt es im Deutschen.

Das Geschlecht kann an der Bedeutung erkennbar sein:

weiblich:

- Motorradmarken (von: die Maschine) – die Harley-Davidson, die Yamaha

männlich:

- Tageszeiten – der Abend, der Vormittag, der Nachmittag aber: die Nacht

- Wochentage – der Montag, der Freitag, der Samstag

- Monate – der Mai, der Dezember

- Jahreszeiten – der Frühling, der Sommer, der Herbst und der Winter

- Himmelsrichtungen – der Norden, der Osten, der Süden, der Westen

- Wetter – der Wind, der Schnee aber: die Wolke

- alkoholische Getränke – der Wein, der Cognac aber: das Bier

- Automarken – der Audi, der BMW

sächlich:

- Farbnamen: das Blau, das Violett

(Quelle u.a.: deutschalsfremdsprache.ch)

- die Nachsilbe tum leitet sächliche Nomen ab. Deshalb heißt es das Christentum. Ausnahmen: der Reichtum und der Irrtum. (http://www.canoo.net/services/WordformationRules/Derivation/To-N/Suffixe/tum.html)

*siehe oben: Das mit dem biologischen Geschlecht muss man noch differenzieren, sonst fällt man auf den Grundsatzfehler der Genderisten rein.

Zum einen gilt die vorstehende Behauptung natürlich nur für Wesen mit einem biologischen Geschlecht, nicht für Sachen, Abstraktes, den lieben Gott, usw.

Bei Personenbezeichnungen gibt das Femininum (die) im Singular eine Frau an. (Auch das mit Ausnahmen: die Person, die Wache, und einige andere)

Bei Personenbezeichnungen gibt das Maskulinum (der) im Singular einen Mann an oder eine Person unbekannten oder unbestimmten biologischen Geschlechts. (Mein Dank dafür geht an den gf-User RudolfFischer.)

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Zusammengesetzte Hauptwörter (Nomen, Substantive, Namenwort) bekommen immer den Artikel des hinteren Wortes vorangestellt:

- der Tisch - das Tuch --------> das Tischtuch,

- das Bett - die Decke -----------> die Bettdecke

Bei ins Deutsche übernommenen Wörtern werden häufig Analogien gebildet u. ä. 

Welcher Artikel richtig ist, kannst du im Duden (duden.de) nachschauen.

Auch gibt es landschaftliche Unterschiede.

Wo ich herkomme, sagt man z.B. die Fanta,

wo ich jetzt daheim bin, sagt man das Fanta.

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Im Grunde hilft also nur, Nomen gleich zusammen mit den Artikeln zu lernen.

Auch wenn das normalerweise keine gute Lernmethode ist, bleibt nur stures Auswendiglernen, da sich die Artikel auch immer in Abhängigkeit vom Genus und vom Singular/Plural ändert. 

männlich

1. der / ein / mein / kein

2. des / eines / meines / keines

3. dem / einem / meinem / keinem

4. den / einen / meinen / keinen

weiblich

1. die / eine / meine / keine

2. der / einer / meiner / keiner

3. der / einer / meiner / keiner

4. die / eine / meine / keine

sächlich

1. das / ein / mein / kein

2. des / eines / meines / keines

3. dem / einem / meinem / keinem

4. das / ein / mein / kein

Mehrzahl (männlich, weiblich, sächlich): 

1. die / meine / keine

2. der / meiner / keiner

3. den / meinen / keinen

4. die / meine / keine

Anosnten kann man die vier Fälle im Deutschen durch die Frageprobe erkennen, z. B.: 

1. Fall / Nominativ / Werfall: Wer / Was [spricht mit mir]? -----> Er (der Mann) spricht mit mir.

2. Fall / Genitiv / Wesfall: Wessen [Hut ist das]? -----> Das ist sein Hut / der Hut des Mannes.

3. Fall / Dativ / Wemfall: Wem [helfe ich]? -----> Ich helfe ihm / dem Mann.

4. Fall / Akkusativ / Wenfall: Wen (Was) [sehe ich]? -----> Ich sehe ihn / den Mann

Vielleicht hilft dir folgender Link: 

allgemeinbildung.ch/arb/arb=deu/q_Nomen+Artikel_05_Faelle1.pdf 

Auch das kann helfen:

Die Präpositionen  ab    aus    bei    mit    nach   seit    von    zu brauchen den Dativ. (https://mein-deutschbuch.de/praepositionen-mit-dativ.html)

https://www.youtube.com/watch?v=31zwzdBhYS8

https://youtu.be/bw1O_Z9Wo-8

Die Präpositionen - bis, durch, für, gegen, ohne, um, entlang - brauchen den Akkusativ.

(mein-deutschbuch.de/lernen.php?menu_id=82)

https://www.youtube.com/watch?v=8Nu6FO4fnuc&list=RDz5FCe8ozMg4&index=11

Bei der Frage Wohin? wird der Akkusativ

und bei der Frage Wo? wird der Dativ verwendet.

https://deutschlernerblog.de/lokale-praepositionen-deutsch-ortsangaben-wo-wohin-woher/

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Ein lustiger Text zum Thema Artikel im Deutschen:

spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-der-butter-die-huhn-das-teller-a-432890.html

:-) AstridDerPu

PS: Manchmal ändert sich der Artikel im Deutschen im Laufe des Tages auch:

Bild zum Beitrag

 - (Schule, Deutsch, Sprache)

Internetseiten, komplett auswendig lernen mit den Nomen

Generell gilt aber

Der = Männlich/Maskulin

Das = Sachlich/Neutral

Die = Weiblich/Femininum

Ein = Männlich

Eine = Weiblich