Wie konnten die ersten Science - Fiction - Autoren die Zukunft vorhersehen?
5 Antworten
Sie haben die Zukunft nicht wirklich vorhergesehen.
Wenn du dir Texte von Autoren anschaust, die ihre Geschichte mehrere Jahrzehnte oder Jahrhunderte in der Zukunft spielen lassen, dann wirst du bemerken, dass man dabei eine Mischung vor sich hat, in denen ab und zu mal einer (oder eine) etwas zielsicher "vorhersagt", die Zukunftsversionen aber viele andere Male komplett daneben liegen.
Man beobachtet auch, dass manche Entwicklungen viel zu optimistisch eingeschätzt werden, andere aber vollkommen überraschend gekommen sind.
So hat die Menschheit auch im Jahr 2025 noch immer nicht das Erde-Mond-System verlassen, geschweige denn das ganze Sonnensystem bevölkert, im Asteroidengürtel Rohstoffe abgebaut oder gar Reisen in andere Sonnensysteme durchgeführt (von anderen Galaxien ganz zu schweigen).
Auf der anderen Seite hat meines Wissens kein SF-Autor die Computerrevolution durch die Entwicklung von Halbleiter-Transistoren vorausgesehen, die das Informationszeitalter samt den folgenden Entwicklungen (miniaturisierte Computer, Internet, VR, etc.) eingeläutet hat. Natürlich war ein Cyberpunk-Roman wie Gibsons Neuromancer auf seine Weise visionär, aber er kam eben erst 30 Jahre nach Entwicklung des ersten Silizium-Transistors zu einer Zeit, als die Transistor-Revolution schon lange im Gange war.
SF-Autoren, die entweder vom Fach sind oder gut recherchieren, können, mit etwas Glück, aktuelle Entwicklungen in Forschung und Technik in die Zukunft extrapolieren und so plausible Szenarien entwerfen, von denen man dann eine deutlich höhere "Trefferquote" erwarten kann als von wilden Phantasien.
Jules Verne hat das z.B. öfter so gemacht und manchmal (noch) wenig bekannte, aber schon vorhandene Konzepte gedanklich weiterentwickelt.
So gab es 1869, dem Jahr, als sein Roman 20.000 Meilen unter dem Meer zuerst in Fortsetzungen erschien, schon diverse U-Boot-Entwicklungen, allerdings steckte da die "U-Booterei" noch in Kinderschuhen. Ich weiß nicht, ob die lesende Allgemeinheit davon wusste, jedenfalls war ein Boot wie Nemos Nautilus keine Vorhersage, sondern gewissermaßen ein starkes Upgrade dessen, was es schon gab.
Abschließend wäre noch zu sagen, dass, entgegen der Vorstellungen von vielen Wenig-SF-Lesern, die Science Fiction in aller Regel nicht versucht, passgenaue Vorhersagen zu machen. Manchmal werden sogar explizit Szenarien entworfen, die als Warnung gelten sollten, um ihr Eintreffen zu verhindern.
Orwell zeichnete in seinem Roman 1984 ein düsteres Bild von einem totalitären Überwachungsstaat, aber er wollte damit wohl eher auf die Gefahren eines solchen Gesellschaftsentwurfes hinweisen, als in vorherzusagen.
Und Margaret Atwood hat ihren Report der Magd auch nicht als Blaupause entworfen, auch wenn sich die USA in einer erschreckenden Weise auf die Republik Gilead zubewegt, wie es die meisten nicht für möglich gehalten hätten.
Die Zukunft vorhersehen konnten sich ganz sicher nicht, aber sie haben die Entwicklungen gesehen und hatten wohl auch besonders viel Fantasie.
Wirklich erstaunlich - sie haben z. B. vorhergesehen, dass Mond und Mars bewohnt sind....
Konnten sie nicht, haben sie auch nicht.
Das konnten sie nicht
Schon damals gab es Gerüchte und Vermutungen darüber wie sich die Welt entwickeln wird es gab zb Leute die Unterwasser Cafés vermutet haben oder das jeder ein Flugzeug besitzen würde mit dem man fliegen könnte usw diese Ideen haben sie dann in Romanen umgesetzt so wie die heutigen Autoren es tun H.G Wells der Autor von "der zeitmaschine" hat auch neue Zivilisationen mit den eevoks und den warloks erschaffen Edgar allan poe selber hat auch einige science fiction Bücher verfasst
Kurzrum: sie hatten einfach Fantasie gehabt und haben die damaligen Theorien über die Zukunft in ihren Büchern eingebettet und weiter ausgebreitet
Ich denke, du meinst Eloi und Morlocks. Die Ewoks wurden von einem anderen SF-Schöpfer erdacht, und Warlocks gehören eher ins Reich der Fantasy (wobei einige bibeltreue Christen beim letzten Punkt widersprechen mögen...).
Aber du hast schon recht. Ich habe eine sehr empfehlenswerte Ausgabe der Zeitmaschine (diese hier), die nicht nur alle Versionen des Textes enthält, sondern auch etliche Essays von Wells sowie einige zeitgenössische Auszüge aus wissenschaftlichen und soziologischen Schriften, an denen Wells sich orientiert haben mag.
Natürlich sind diese Schriften nicht mehr auf der Höhe der Zeit und dem wissenschaftlichen Stand, aber es fällt nicht schwer, zu sehen, wie Wells diverse Überlegungen, die zu seiner Zeit offenbar in Diskussion waren, in sein Werk hat einfließen lassen.