Wie kann man so nett zum Kind sein?

6 Antworten

Warum sollte sie ADHS haben?

Es ist normal, dass Kinder die Aufmerksamkeit ihrer Bezugspersonen haben wollen.

Man muss nicht immer streng durchgreifen.

Bedenke, Kinder sind Kinder, je nach Alter kann man mehr oder weniger von Ben Kind erwarten.

Hinzu kommt, dass du als Tante auch die Möglichkeit hast eine andere Art von Beziehung zu ihr aufzubauen.

Beschäftigte dich ein wenig mit ihr, sieh sie dabei nicht aus dem erwachsenen Standpunkt sondern versuch dich auf sie einzulassen, meine Nichte ist auch nicht immer die bravste, aber sie erzählt mir Dinge die sie anderen nicht erzählt, sie hat mich ihrerer besten Freundin vorgestellt, die Mama oder die Oma kennen die kleine nur vom telefonieren oder wenn sie kurz vorbei schaut.

Wenn man ein wenig vom"Leben des Kindes" mit bekommt sieht man manche Dinge ganz anderes, als wenn man nur von außen einen Blick darauf hat.

Vorallem kann man auch Abseits der "Erziehungsebene" dann Einfluss auf das Kind nehmen, ohne gleich mal streng sein zu müssen.

Kommt auf die Situation an :) wurde das AHDS diagnostiziert und steht offiziell fest? Wenn ja, kann sie vielleicht nicht immer was dafür.....je nachdem, wie ausgeprägt das ADHS ist und ob sie Medikamente bekommt. Kinder werden provokant, wenn sie zu viel Energie haben und diese nicht abbauen können. Bei ADHSlern ist diese Energie nochmal ausgeprägter, deswegen machen sie oft mehr Quatsch, sind evtl aggressiv oder erscheinen den Eltern oder Angehörigen sehr frech. Dabei wissen sie nur nicht, wie man mit dieser Energie umgehen soll und sind in dem Moment überfordert (machen dann z.B. Quatsch, weil sie so aktiv, hibbelig und gut gelaunt sind, innere Unruhe haben).

Klar, man sollte immer Konsequenzen im richtigen Moment durchsetzen, aber Strafen finde ich im Falle von ADHS unnötig und auch sonst unnötig. Eine Konsequenz und eine Strafe ist nicht das gleiche.

Na gut, Scheidungskinder sind eventuell etwas auffällig, wenn sie damit noch nicht so gut klarkommen, aber das ist kein Grund, nicht konsequent handeln zu können. Kinder machen durchaus auch Quatsch und genau das, was sie nicht sollen, wenn sie eine Reaktion der Eltern testen wollen....gerade im Kleinkindalter von 1-3 haben sie diese Phase der Beziehungsüberprüfung und auch nochmal stark im Vorschulalter.

Wie alt ist denn die Nichte?

Unter 3: da wird ADHS nicht festgestellt, auf keinen Fall. Das wäre dann eher normales Kleinkind-Verhalten, vielleicht verstärkt durch die Scheidung. Das Kind testet Grenzen, weil es nicht weiß, was richtig und falsch ist.

Im Vorschulalter also 5-6 Jahre: das Kind testet nochmal bereits wissende Grenzen aus und versucht sie mit dem eigenen Willen zu überschreiten. Es erwartet bewusst eine Reaktion der Eltern, um zu schauen, ob die Eltern es auch lieben, wenn es "nicht artig" oder gar aggressiv ist (und beobachtet, wie die Eltern mit Stress und Wut umgehen, um daraus für sich selbst zu lernen).

Wie sehen denn bei dir Konsequenzen aus?:)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – wurde mit 16 Mama :)
Albaniakosovv 
Fragesteller
 08.01.2020, 21:12

Sie ist 11 und Echt sooooo nervig und respektlos das ich sie nicht mehr sehen möchte. Bei mir stoßt sie eher auf Boshaftigkeit anstatt auf Nettigkeit

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Kann es sein, Albaniakosovv, dass du eine strenge Erziehung „genossen“ hast?

Vielleicht waren deine Eltern nicht immer „nett“ zu dir. Und so hast du vorbildliche Verhaltensregeln verinnerlicht, die du nun bei deiner Nichte vermisst.

Sie ist „richtig frech“, hat „keinen Respekt“.

Damit beschreibst du welche Anmutungen sie bei dir ausgelöst hat.

Im sozialen Miteinander sind die Gefühle immer das Ergebnis einer Begegnung.

Welche Gefühle bewegen denn deine Nichte, wenn sie sich respektlos und frech verhält?

Die erfundene „Krankheit“ ADHS erspart das Sich-Einfühlen und füllt die Kassen der Apotheken.

Da fände ich es angemessener, wenn du der Frage nachgingst, was es für deine Nichte bedeuten könnte, dass ihre Eltern nicht mehr gemeinsam für sie da sind.

Und vielleicht könntest du mit ihnen dich darüber austauschen, wie sie weiterhin zusammen für ihr Kind da sein können, so dass es sich trotz der Trennung geborgen fühlt.

Ja, Erziehung ist wichtig!

Aber hat sie nicht zum Ziel, dass sich das entfalten kann, was im Kind werden will?

Und dabei ist – so meine ich – Einfühlung wesentlich wichtiger, als das Einfordern tradierter Normen.

Ansichtssache. Es ist individuell und um das genauer beurteilen zu können müsste man diese Nichte, ihr Verhalten und die Reaktionen ihrer nächsten sozialen Kontakte persönlich erleben.

Durch Strenge/ Entzug bzw. Versagen von körperlicher Nähe oder Trost oder Zuwendung wird sich ein kindliches (und aktuell auffälliges) Verhalten nicht einfach so "verbessern". Wie gesagt, es ist individuell

Die Nichte von mir ist richtig frech, hat kein Respekt, schreit rum wenn sie nicht das hat was andere haben und hat auffälliges ADHS.

Auch in Bezug zu deiner anderen Frage: bei dir scheint jedes Kind ADHS zu haben das in deinen Augen unruhig und "auffällig" ist. Es gibt einen Spruch: Schuster bleib bei deinen Leisten. Kennst du den? Übersetzt: rede nicht über etwas, womit du dich nicht auskennst. Es ist nicht deine Aufgabe jedem Kind Adhs anzuhängen und es ist nicht deine Aufgabe deine Nichte zu erziehen.