Wie kann man schwul und jüdisch sein?
Geht doch gar nicht ist doch verboten im Judentum
4 Antworten
Nur Orthodoxe Juden haben ein echtes Problem mit Homosexualität. Nicht der Rekonstruktionismus und das Liberale Judentum, die eine gleichgeschlechtliche Ehe erlauben:
Reform Judaism and Reconstructionist Judaism in North America and Liberal Judaism in the United Kingdom view homosexuality to be acceptable on the same basis as heterosexuality.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Homosexuality_and_religion#Judaism
Das Konservative Judentum beginnt sich seit 2006 bei diesem Thema zu öffnen:
the Conservative leadership has been asked to stop discriminating against gay, bisexual, and lesbian people.
This goal has been partially completed with the approval of the ordination of gay, bisexual, and lesbian rabbis in 2006 and of same-sex marriage ceremonies under Jewish law in 2012;
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Conservative_Judaism_and_sexual_orientation
Du magst Recht haben. Das ist im Judentum verboten, wie auch in allen anderen Religionen.
Nur sucht sich das die betreffende Person nicht aus. Homosexualität gehört, ebenso wie Heterosexualität zu den festen Neigungen. Eine feste Neigung wird während der Schwangerschaft gebildet. Mal mehr, mal weniger schwach ausgebildet, ebenso wie die Heterosexualität. Wenn beides nicht so stark gebildet wurde könnte sich bei betreffender Person vielleicht eine Bisexualität gebildet haben.
Das kann man aber im Mutterleib nicht sehen. Eine Bisexualität wird meist erst im Erwachsenenalter sichtbar, während Homosexualität bei vielen Kindern schon im Kindergartenalter sichtbar wird.
Ich arbeite in einer Kita und hatte bisher einmal ein Kind, bei dem es ab dem vierten Lebensjahr gezeigt wurde. Den Eltern ist das erst vor der Schule aufgefallen, den betreffenden Erziehern schon mit dem vierten Lebensjahr, weil Erzieher, anders als Eltern, auf das Beobachten von Entwicklungsschritten und Verhaltensweisen geschult sind. Zu damaliger Zeit war das aber noch Streckenweise ein Tabuthema und die Eltern wurden nicht in Kenntnis gesetzt wenn sowas beobachtet wurde.
Bei dem Jungen äußerte sich das so, sobald die Eltern nach dem bringen weg waren verkrümelte er sich in die Verkleidungsecke und kleidete sich feminin um. Bei Jungs kann das eine Phase sein, aber wenn es anhält ist es eine Bobachtung das das Verhalten anders ist als bei anderen Jungen in der gleichen Altersklasse. Bei Mädchen ist es übrigens schwerer zu sehen ob das Mädchen Lesbisch wird. Weil allgemein erwartet wird, das Mädchen sich unter ihresgleichen aufhalten und das machen sie auch wenn sie lesbisch werden. Zurück zum Jungen. Die Gestik und Mimik wurde immer femininer. Damals versuchte man als Erzieherin dann, den Jungen mit anderen Jungs in Kontakt zu bringen, damit anderes Verhalten beobachtet werden soll. Heutzutage macht man das nicht mehr. Man lässt es heute so laufen wie es ist, weil solche Handlungsweisen haben letztlich nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Man wusste auch damals noch nicht, das es in der Schwangerschaft angelegt wurde.
Kurz vor dem Schulbeginn saßen die Eltern dann verloren im Büro zum Elterngespräch, aber auf Wunsch der Eltern. Sie berichteten davon dass er zuhause immer Modenschau spielt und immer nur die weiblichen Models nachstellt, sich schminkt und gar nicht daran denkt den Mütterlichen Schmuck und Kleider wieder auszuziehen nach dem Spielende.
Man konnte damals nicht helfen. Mehr als Mutter trösten und Vater beruhigen war nicht drin. Man hat es als verlängerte Phase abgetan. Heute würde es Broschüren geben und Infostellen an die man weiter leitet.
Ich habe zwischendrin immer mal wieder vom Jungen gehört. Hortkinder die in unsere Einrichtung kamen berichteten..... "ach das ist der komische Junge der immer in Prinzessinkleidung zur Schule geht. Er darf nicht so zur Schule, deshalb zieht er sich auf Toilette um." Lauter solche Sachen berichteten die Schüler. Auch dass er oft verkloppt wird. Dann wurde es ruhig. Viele Jahre.
Vor 5 Jahren stand dann ein Junger Mann vor der Türe, er wollte Erzieher werden. Es war der Junge von Damals. Er hatte sich für diesen Job entschieden, weil er sich daran erinnerte, dass die Kitazeit die schönste in seinem Leben war. Die einzige wo er nicht schikaniert wurde oder leiden musste. Seine Kindheit und Jugend waren ansonsten der Horror für ihn. Er war nicht nur Homosexuell, sondern dazu auch noch Trans. Und nicht weil ihn seine Eltern oder irgendwelche Erziehungsmethoden dazu machten, sondern weil, wie man heute weiß, es während der Schwangerschaft so festgesetzt wurde.
Es mag verboten sein in den Religionen. Aber was soll man dagegen machen. Es ist nicht wie der sechste Finger den man sich einfach entfernen lassen kann. Man muss als betroffener Mensch lernen damit zu leben. Und es gibt Millionen anderer Menschen denen es genau so geht. Und nur weils verboten ist haben diese Menschen dann kein Recht auf eine Partnerschaft?
Problematisch.
Sicherlich sind gläubige auch nicht perfekt und tun Dinge die Gott nicht gefallen. Es ist ein Weg, den wir mit dem Herren gehen, kein Standpunkt 😊
Vertrauen wir auf seinen Plan und tun, was er uns erkennen lässt ❤️
Kommt ganz drauf an in welcher Strömung des Judentums man ist. Konservative Auslegungen lehnen Homosexualität strikt ab. Jünger "Versionen" tolerieren es
Paulaner Garten