Wie kann man die psychologischen Mechanismen verstehen, die hinter Vorurteilen und Diskriminierung stehen?

2 Antworten

Mit der Kapazitätsgrenze unseres Hirns.

Es ist nun mal nicht in der Lage, alle Reize differenziert zu verarbeiten. Stattdessen wird der grösste Teil in die Kategorien "gefährlich" und "ungefährlich", "vertraut" und "nicht vertraut" sowie "angenehm" und "nicht angenehm" abgelegt.

Diese groben Kategorien haben die letzte Million Jahre oder so völlig ausgereicht, um uns einen Eindruck von anderen Personen zu verschaffen.

Die meiste Zeit trafen wir vermutlich sowieso maximal einmal im Jahr auf Menschen, die wir noch nicht kannten - wir sind also schlichtwegs nicht gut gerüstet für die anonyme, freiheitliche Massengesellschaft.

Jetzt müssen wir halt noch ein wenig üben, bis wir das dann auch noch hinkriegen...

Indem man sich mit der Geschichte der Menschheit befasst und sich klar macht, das Angst vor dem Fremden sich historisch entwickelt hat, und sich auch als sinnvoll (überlebensnotwendig) herausgestellt hat und akzeptiert, das der Mensch ein Tier ist, bei dem jedes Individuum in seinem möglichen Rahmen so viel Macht wie möglich erlangen will, was wiederum zu Unterdrückung und Diskriminierung führt.