Wie kann ich meiner Mutter helfen (Stress im Job)?
Guten Tag,
meine Mutter ist eigentlich zuhause, übt aber zweimal pro Woche einen "Nebenjob" aus bzw. eine Art bezahltes Ehrenamt (Aufwandsentschädigung). Was anfangs als Beschäftigung galt (es geht dabei nicht ums Geld) und soweit okay gewesen sein muss, artet mehr und mehr aus insofern, dass sie jedes Mal hinterher total fertig und abgeschafft ist, gereizt und gestresst, sich beklagt, dass ihr die Zeit fehlt, dass sie um sechs Uhr aufstehen muss (sonst halb acht, wie sie sagt) und dass ihr da zwei Vormittage komplett fehlen, dass ihr zu viel zugemutet wird und dass sich da alle auf sie verlassen würden, sie habe keine Lust mehr.
Andererseits macht sie sich dort selbst unentbehrlich bzw. redet sich das ein. Es scheint auch so zu sein, dass sie dort, wenn ich ihre Schilderungen interpretiere, mehr oder weniger ausgenutzt wird. Es seien alles nette Leute, aber sie verlassen sich komplett auf meine Mutter.
Sie hatte in der Vergangenheit mehrfach erhebliche gesundheitliche Probleme (sie war Lehrerin und hat aus Gesundheitsgründen aufhören müssen!) und es ist sehr alarmierend, dass sie jedes Mal nach diesen Diensten körperlich fertig ist und total gestresst und gereizt, ruppig und unausgeglichen; sie muss sich sofort hinlegen und braucht den ganzen Tag Ruhe. An den Tagen, wo sie da ist, ist mir ihr nichts anzufangen. Ich merke, dass sie überlastet ist, meiner Tante und meinem Onkel fällt das auch zusehends auf.
Ich würde ihr gern einen Tipp geben - ich mache mir leichte Sorgen, will ihr aber auch nichts vorschreiben. Dennoch ist das alles auf seine weise besorgniserregend, ein Ratschlag wäre nett!
Danke & Grüße!
3 Antworten
Ich bin ehrlich.
Wer seinen festen Job aufgibt und sich "kaputt schreiben lässt", sollte überhaupt nicht mehr arbeiten.
Offensichtlich besteht die Fähigkeit zum Zeitmanagement nicht, somit macht das alles keinen Sinn.
Ich würde mich da raus halten, sie scheint keine Hilfe zu wollen und Du hast nachher ihre muffige Stimmung auszuhalten.
Du kannst ja mal offen mit ihr reden. Ihr sagen, dass du besorgt um sie bist und ob du ihr nicht irgendwie helfen kannst. Oder ob sie sich das mit der Arbeit noch einmal überlegen möchte. Vielleicht kannst du ja auch noch einer ähnlichen Arbeit mit besseren Verhältnissen in deiner Umgebung suchen, wenn sie unbedingt eine Tätigkeit haben möchte?
Da könnte ihr geholfen werden, ich sehe das sowieso kritisch auch bezogen auf das Umfeld dort.
Hast du denn schon einmal mit deiner Mutter über deine Beobachtungen und Sorgen gesprochen?
Ehrenamt ist ja eine gute Sache, sollte aber nicht so weit ausarten, dass jemand vollkommen fertig ist. Vielleicht kann sie sich ja ein anderes Ehrenamt suchen oder das Problem auf ihrer Arbeitsstelle einmal ansprechen.
Nicht direkt, sie ist da etwas schwierig - da braucht man viel Fingerspitzengefühl und den passenden Moment.
Meine Tante hat es schon versucht, kam aber nicht durch.
Der Meinung bin ich auch und meine Tante hat es ihr schon genau so erklärt, aber es brachte nichts - sie macht sich da unentbehrlich und Zeitmanagement ist seit einiger Zeit ein Thema für sich. Es kann auch passieren, dass sie um zehn Uhr aufsteht und sich den ganzen Tag bei allen darüber beschwert, dass sie müde ist und nicht in Gang kommt.
Ich verstehe das alles sowieso nicht, der Lehrerjob war okay und sie hätte das noch 2-3 Jahre machen können. Nötig hätte sie es sowieso nicht, da zu "reüssieren" und es kommt bei Ehrenamtspauschalen nicht viel bei rum.