Wie kann ich besser sitzen, habe immer die Tendenz nach vorne zu fallen?
Aktuell reite ich ein Pferd, welches auf dem Platz recht brav ist, auch ausreiten mit anderen klappt gut. Alleine draußen wird besser, jedoch zu Beginn des Austritts und vom Stall weg ist das Pferd immer noch ziemlich aufgeregt, guckig, spannig. Da hüpft es auch gerne mal zur Seite und scheut vor allem möglichen, daher auch die Thematik meiner Frage: ich verliere zwar nicht den Halt und kann das sitzen, falle dann jedesmal tendenziell aber eher nach vorne. Wie kann ich das in den Griff bekommen? Es wäre doch sicherer, ich würde eher nach hinten sitzen in solcher Situation?
Ausreiten heißt in dem Fall übrigens auf einer dem Hof zugehörigen Geländestrecke, welche eingezäunt ist, dort befinden sich also keine anderen Personen, die in Gefahr geraten könnten, sollte ich das Pferd nicht im Griff haben. Alleine raus in die Öffentlichkeit reiten geht mit diesem Pferd noch nicht. Das üben wir gerade an der Hand.
Würde mich über höfliche Antworten freuen, vielen Dank.
4 Antworten
Das Problem ist dass man in solchen Situationen gerne dazu neigt sich instinktiv am Pferd „fest zu Klammern“. Selbst wenn der Kopf sagt „entspann dich doch mal“ tut der Körper das Gegenteil. Fängt das Pferd dann an spannig zu werden, ist der erste (völlig normale und natürliche) Reflex sich noch mehr fest zu krallen, wobei der Oberkörper ganz instinktiv mit nach vorne klappt.
Am Ende des Tages löst es nur die Routine. Je mehr du dich entspannen kannst (und zwar WIRKLICH entspannen) wird das automatisch besser. Nicht umsonst sind die Reiter die sich am wenigsten Kopf machen was alles passieren könnte oft die ausbalanciertesten.
Gleichzeitig können natürlich Entspannungsübungen (zB bewusstes ein- und ausatmen) oder auch kleine Lockerungsübungen (Schultern und Fußgelenke mal leicht kreisen lassen, Beine bewusst abspannen usw) helfen die Anspannung loszulassen.
Und: unterschätze nie, was ein Sattel ausmacht. Je nach Passform ist ein wirklich entspanntes Sitzen ggf sattelbedingt überhaupt nicht möglich. Da wirst du aber sofern es nicht dein Pferd ist leider wenig Einfluss nehmen können.
Auch bei Westernsätteln kann der Sattel deinen Sitz positiv wie negativ verändern. Ein falscher Schwerpunkt kippt dich im Becken falsch ab und verhindert unter Umständen ein reelles Mitgehen mit dem Pferd (was nicht heißt dass das zwangsläufig bei dir der Fall sein muss).
Nein, sicherer ist ein "hinten bleiben" nicht unbedingt, weil Du da ganz schnell hinter die Bewegung des Pferdes gerätst und dann erst recht in Wohnungsnot kommst.
Ich würde Dir eine Halsriemen empfehlen, in den Du generell reingreifen kannst, dann hast Du auch von Anfang an ein besseres Gefühl.
Und Steigbügel kurz genug, dass Du auch den Hintern schnell genug aus dem Sattel bekommst.
Prima Idee mit dem Halsring! Vielen Dank, das teste ich mal. Ist ein Westernsattel, daher sitze ich da denke ich schon relativ entspannt und sicher.
Hier ist auch erstmal zu klären ob der Sattel passt, Dir und dem Pferd!
Gerade bei RB kommt es immer mal vor, ds Schwierigkeiten entstehen durch nicht passende Sättel.
Wirklich helfen kann nur der Trainer vor Ort, der kann im Moment erkennen was schief läuft. Den auch beim Sitz kann der ursprüngliche Fehler, woanders liegen, wie Du meinst. Du nur mit dem Symptom zu kämpfen hast
Mach dir klar, dass die meisten Stürze nach vorne stattfinden, und dass du dich niemals durch Klammern mit dem Oberschenkel festhalten kannst. Sobald man unsicher wird, neigt man zur Embryonalstellung, was aber beim Reiten ziemlich kontraproduktiv ist. Aufrecht sitzen, locker bleiben und tief rein setzen: darauf konzentriere dich.
Vielen Dank für deine hilfreiche Antwort! Das Pferd trägt einen Westernsattel, ich denke, ich sitze darin doch relativ entspannt und sicher. Wie gesagt, ich verliere nicht den Halt, kippe aber tendenziell immer eher vor.