Das kann man so nicht sagen.
Offenstall ist nicht gleich Offenstall und Boxenhaltung auch nicht gleich Boxenhaltung. Es steht und fällt mit dem richtigen Management und der Kenntnis darüber, was für das jeweilige Pferd am passendsten ist.
Von Berufs wegen sehe ich Haltungsformen aller Art und kann dir sagen: es gibt überall schwarze Schafe und wirklich tolle, mit Sinn und Verstand geführte Anlagen.
Die Kunst ist, sich nicht durch „Schnickschnack“ blenden zu lassen, sondern die wirklich essenziellen Dinge zu beachten: Sozialmanagement, Futtermanagement und -Qualität, Aufteilung und Größe der Lauf- und Liegeflächen und Kompetenz des Betreibers. Wenn das alles stimmt, dann kann man Wert auf Trainingsmöglichkeiten und Co. legen.
Meine eigenen stehen alle 24/7 draußen und kommen damit super klar. Wir haben aber auch eine kleine Gruppe, reine Stutenherde, ausgewogene Altersstruktur, ausreichend Platz, Fressplätze, Liegeflächen usw.
Unter den Einstellern habe ich sowohl noch (wenn auch wenige) „Boxenpferde“ (tagsüber Gruppenpaddock bzw Weide im Sommer, nachts Box) als auch reine Offenstallpferde und „Teilzeit-Offenstaller“, die im Sommer 24/7 draußen bleiben und nur in den Wintermonaten nachts aufgestallt werden.
Ich bekomme in letzter Zeit wieder vermehrt Anfragen aus Aktivställen: zu große Herden, keine Geschlechtertrennung, falsches Futtermanagement, usw. Nicht wenig der Kandidaten sind Magenpferde. Ich sage deshalb nicht, dass Aktivställe schlecht sind, allerdings ist die Anforderung an wirklich gutes Management da schon eine Hausnummer für sich die leider oftmals einfach nicht erfüllt wird.