Wie kann eine Explosion wie der Urknall leben hervorbringen, obwohl man weiss das eigentlich Explosionen Zerstörung anrichten?
11 Stimmen
9 Antworten
Die Fachleute vermeiden es eigentlich, beim Urknall von einer "Explosion" zu sprechen.
Beim Urknall handelt es sich "um eine Diskontinuität, die nicht im Rahmen der Physik beschrieben werden kann, um einen Sprung in Raum, Zeit, Materie und Energie aus vorher nicht Vorhandenem und mithin um einen Entstehungsakt aus dem Nichts." (Albrecht Kellner, Moderne Physik und christlicher Glaube, Holzgerlingen, 2022, S. 34; der Autor ist bekennder Christ und promovierter Physiker).
Der Urknall fand vor ca. 13,8 Milliarden Jahren statt. Das Leben auf der Erde ist "erst" vor fast 4 Milliarden Jahren entstanden. Der Urknall ist logischerweise die Voraussetzung dafür, dass überhaupt eine kosmische, chemische und biologische Evolution stattfinden konnte.
Eine Explosion erfolgt, in dem ein Stoff schlagartig mehr vom vorhandenen Raum einnehmen will. In dem Sinne ist der – ach so lautlose – Urknall keine Explosion, da auch der Raum stark expandierte.
Betrachten wir die schnelle Ausdehnung in einem relativ kleinen Zweitraum als Explosion, so wird der sogenannte Urknall immer noch keine Explosion, die Zeugung und Entwicklung bis zur Geburt eines Kindes aber schon! Sic!
Zerstören ist immer leichter als Aufbauen oder Entwicklung, erst recht durch eine Explosion. Die Beharrlichkeit der kleinen Schritte hat uns aber von der Entstehung des Universums bis zu uns Menschen gebracht (anthropozentrische Sichtweise, nicht atheistische). Das gilt sowohl für Atheisten als auch Christen u. a. Gläubige.
Wir sind ja auch nicht durch die Explosion entstanden, sondern danach.
Wenn du Asche zum düngen nimmst, wächst ja auch was. Obwohl Feuer ja eigentlich zerstörerisch ist.
Wir sind nach dem Urjnall entstanden. Somit ist es doch logisch. Deine Vermutung hat keinen Halt.
anderes spontanes und interessantes Beispiel: Supernovae setzen auch zerstörerische Kräfte frei und dennoch entstehen beim "Ableben" eines Sterns etliche neue Sterne. :D
Leben bezeichne ich als "selbstorganisierende, selbstreproduzierende, dissipative Nichtgleichgewichtssysteme" (á la Lesch). Natürlich sind noch nicht alle Einzelheiten zur Entstehung des Lebens geklärt, wenn Du aber in diese vier Begriffe "eintauchst" und versuchst zu verstehen, wie alles sich entwickelt hat, bist Du bestimmt einen großen Schritt weiter.