Wie kam’s zu den ganzen rechtsextremistischenverdachtsfällen beim KSK wenn das MAD die Soldaten auf sowas überprüft?

3 Antworten

Dir ist aber schon klar das die Betroffenen zu der Zeit mind. Feldwebel waren. Die waren wohl schon eine geraume Zeit in der BW. Zur Zeit wo die eingetreten sind waren Hintergrundchecks noch nicht so tief wie heute.

Und ja scheinbar hat es da auch Versäumnisse gegeben. Der MAD war wohl nicht tief genug im KSK. Dort gibt es eben immer ein Problem zwischen notwendiger Geheimhaltung und Informationen zu bekommen. Grundsätzlich gilt halt das je mehr Leute etwas wissen um so eher dringt Etwas nach Außen.

Von Außenstehenden ist das aber nicht so einfach nachzuvollziehen.

In der Zwischenzeit wurden aber Maßnahmen ergriffen um sowas in der Zukunft nach Möglichkeit auszuschließen.

SuperKuhnibert4  28.05.2023, 22:14
Und ja scheinbar hat es da auch Versäumnisse gegeben.

Eher sogar anscheinend, nicht nur "scheinbar".

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Nomex64  28.05.2023, 22:38
@SuperKuhnibert4

Danke für die Korrektur, war mir so nicht bewusst und musste ich erst mal nachschlagen:

Wann sagt man scheinbar?
Wenn also etwas in Wirklichkeit nicht so ist, wie es scheint, verwendest du scheinbar. Wenn eine Sache wahrscheinlich die Wahrheit ist, nimmst du anscheinend.

Natürlich anscheinend. 👍

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Da gibt es zig unterschiedliche Gründe:

1.) Die genaue Überprüfung (SÜ1) wurde erst NACH diesen Vorfällen eingeführt.

2.) Ist der MAD möglicherweise selbst nicht allzu entfernt von rechten Ansichten und auf dem rechten Auge ein bischen blind.

3.) Haben rechtsextreme Soldaten manchmal selbst beste Kontakte zum MAD- Zum Beispiel der KSK-Offizier Antré S. (alias "Hanibal"):

Er traf sich seit längerem regelmäßig mit MAD-Mitarbeitern und sollte ihnen über rechtsextreme Tendenzen in seiner Kompanie Auskunft geben. Nach BKA-Angaben stellte er 2017 „den einzigen glaubwürdigen Auskunftsgeber zu internen Prozessen des KSK“, der über alle Abläufe und Absprachen Bescheid wusste.[2] Er wusste schon von den Razzien am 28. August 2017 in Norddeutschland, erfuhr am 13. September wahrscheinlich auch den Grund dafür und vom Vorwurf des Generalbundesanwalts gegen Franco A. und Nordkreuz-Prepper, dass sie linksgerichtete politische Gegner zu töten planten.[12]

https://de.wikipedia.org/wiki/Hannibal_(Netzwerk)#Andr%C3%A9_S._(%E2%80%9EHannibal%E2%80%9C)

4.) Werden Nazis bei einer Sicherheitsüberprüfung nicht zwangsläufig entdeckt. Franko A. ging zum Beispiel zweimal ohne Verdacht durch.

Auch bei zwei üblichen Sicherheitsprüfungen fand der MAD nichts über ihn. In Datenbanken der Polizei und des Verfassungsschutzes lag nichts gegen ihn vor. Dennoch soll der MAD seitdem alle Bewerber bei der Bundeswehr überprüfen und dazu auch Datenbanken anderer Sicherheitsbehörden abfragen dürfen.[54]

5.) Weil rechtsextreme Verdachtsfälle dem MAD nicht immer gemeldet werden. Zum Beispiel ist den Vorgesetzten von Franko A. nicht in den Sinn gekommen, jemanden zu melden, der eine Masterarbeit mit dem Titel: "Politischer Wandel und Subversionsstrategie" geschrieben hatte.

Eine ganz einfache Vermutung: Vielleicht weil der MAD ähnlich verpestet ist? Das war mit dem Bundesverfassungsschutz unter Hans-Georg Maaßen auch so. Wenn ein Antisemit und Rechtspopulist ein Amt führt, ist dieses natürlich entsprechend blind.