Wie ist man im alltag weniger angespannt, verkrampft und steif?

4 Antworten

Alles ein Frage des Selbst-Bewusstseins.

Es geht darum sich selbst sehr gut zu kennen und ja zu sich zu sagen. Wenn man seine Stärken kennt, aber auch seine Schwächen, dann kann einem Kritik von Außen nicht mehr so viel ausmachen, denn man mag sich selbst genau so wie man ist.

Mir hat es geholfen Tagebuch zu schreiben und viel mit anderen über mich zu reden (wie sie mich sehen, was sie als meine Stärken und was sie als meine Schwächen ansehen...). Man lernt im Laufe der Zeit, dass man das Verhalten anderer Menschen nicht mehr so sehr auf sich selbst bezieht.

Witzig und locker sein ergibt sich ebenfalls aus Selbst-Bewusst-sein. Je bewusster mir ist, wer und was ich bin und wo meine Grenzen sind, desto lockerer und leichter kann ich mit allen möglichen Situationen umgehen.

Ein Stück weit ist es auch die Persönlichkeit, ob man eher locker ist und Witze reißt oder eher ein stiller, tiefgründiger Mensch ist. Das kann man dann nur zum Teil ändern.

Aber man kann sich mit Menschen umgeben, die so sind wie man gerne sein würde. Dann lernt man automatisch am Vorbild...

Sauer sein wenn man verletzt wird ist schon normal...über vielen Dingen kann man lernen "drüber zu stehen", aber natürlich kann jeder Mensch verletzt werden. Das tut dann erst mal weh und man ist auch wütend. Aber wenn man sich klar macht, dass der andere nur verletzt, weil er sich in Wirklichkeit hilflos und unterlegen fühlt, dann kommt man auch schnell wieder von seiner Wut runter und lässt sich nicht weiter provozieren.

Bei mir ist das mit der Zeit selbst geworden, hauptsächlich durch mein Umfeld. Ich hatte Leute um mich, die mir gut tun, mich nicht runtermachen. Ich darf Fehler machen ohne dass sie mir vorgehalten werden. Und ich sehe bei anderen dass man nicht die Kontrolle verliert wenn man locker ist. Ich habe es mir gewissermaßen von anderen abgeschaut, lockerer zu werden.

Was sicher auch geholfen hat, ist dass ich Christ wurde. Gott nimmt mich so an wie ich bin, ich bin gut, geliebt, wichtig, wertvoll.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das geht mit etwas Abstand.

Du weißt ja sicher und/oder hast die Erfahrung gemacht, dass sich nach einiger Zeit "wieder alles normalisiert", die Spannung sich abaut.

Es gibt auch die Möglichkeit sich innerlich zu distanzieren.

Dazu eignet sich sehr gut regelmäßiges meditieren;

Die Technik, die das "Sahaja-Yoga" entwickelt hat ist meiner Erfahrung nach dazu (und für viel Anderes auch)sehr gut geeignet.

Man bekommt davon eine Art Schutzmantel, der Ärger, Sorgen und Hass gar nicht mehr zu Einem vordringen lässt. Man erlebt Situationen wie ein bloßer Beobachter und damit gibt es (fast) keine persönliche Betroffenheit/Beeinträchtigung mehr. Man regiert dann auch nicht mehr (überzogen), man entwickelt Gelassenheit, "Coolness".

Man kann versuchen, das grosse Ganze zu sehen. Am Ende wird die Erde eine Weile als Steinbrocken durchs All rotieren und alles endet im Nichts. Hat diese Kleinigkeit im Hier und Jetzt dann noch eine Bedeutung? Oder anders gesehen: Am Ende steuern wir alle auf ein grosses Licht der Liebe zu, wo wir keine Mühsal mehr erleiden müssen. Derjenige, der uns beleidigt hat, weiss vielleicht gar nichts davon - dass er die Wahl hat zwischen Trübsal und Freude. Aber wir können uns bewusst für die Freude entscheiden und damit seine Kränkung oder was immer im Nichts verschwinden lassen.