Umgang meiner schwierigen und depressiven Mutter?
Hallo ich brauche mal euren Rat. Ich bin 29 und weiß einfach nicht mehr, wie ich mit meiner Mutter umgehen soll. Das Verhältnis zu ihr ist sehr schwierig. Sie lebt mit meinen Vater zusammen, beide verstehen sich leider gar nicht. Reden, obwohl sie zusammen leben nichts miteinander. Wenn hat jeder seine eigene Meinung und macht den anderen schlecht. Meine Mama hat leider auch sonst keine Freunde oder Kontakte und ist sehr viel alleine. Seit ein paar Monaten ist sie auch noch in Rente. Mein vater macht so sein Ding und ist viel unterwegs und macht nichts im Haushalt. Ich merke, dass sie sehr depressiv ist, da sie nie lacht und verbittert ist. Auch mir gegenüber. Ich lebe mit meinen Mann zusammen und wir erwarten derzeit unser erstes Kind. Bei uns läuft alles bilderbuchmäßig. Immer wenn ich mit ihr telefoniere oder sie sehe ist es ziemlich angespannt, weil sie vieles an mir kritisiert oder jegliche Kleinigkeit die ich erzähle. Die Gespräche sind immer sehr ernst und angespannt. Und ich pammt sie oft blöd an, weil ich mich nicht verstanden fühle. Wenn ich was sage ist sie immer gleich beleidigt und meint, sie kann ja gar nichts mehr sagen. Mich belastet das alles sehr, auch dass sie niemanden hat, wie sie mir gegenüber ist und ich mach mir gedanken, wie das meine Eltern mal machen, wenn einer hilfe braucht, wenn sie sich gegenseitig gar nicht helfen. Meine Mutter will sich leider gar nicht helfen lassen. Ich mache eine Therapie und habe ihr das auch schon vorgeschlagen. Sie lehnt das ab und lebt so vor sich hin. Mir bricht das das Herz....
Sorry für den langen Text. Ich könnte noch viel mehr schreiben.
Ich weiß einfach nicht mit dem ganzen umzugehen....
2 Antworten
Schade zu hören, dass die familiären Beziehungen bei dir so angespannt sind. Erstrecht wenn man das Beste für die Familie will und alle Seiten einfach nicht offen für Diskussionen sind, ist es immer schwer. Man fühlt sich so, als würde zu einer Wand reden. Du hast ja bereits gemeint, dass du dich da kaum verstanden fühlst. Aber vielleicht fühlt sie sich ebenso nicht verstanden? Normalerweise versuche ich immer Verständnis, Diskussion und Zuhören in einer wahrlich friedlichen Atmosphäre mit Interesse zu fördern, dennoch ist dies bei dieser Situation.. kaum möglich in meinen Augen. Du bist 29 Jahre alt und die Beziehung zwischen deinen Eltern muss schon sehr lange so herrschen. Ebenso bekomme ich das Gefühl, dass sie in einer ähnlichen Art erzogen worden sind. Also sind sie wirklich so extrem tief verwurzelt in ihren Handlungen und Denkweisen, dass es einfach nur schwer wäre.. Wenn sie kaum Verständnis für dich zeigt, dann würde sie eventuell auch kein Verständnis für einen Therapeuten zeigen. Damit Hilfe effektiv wirken kann muss man eben offen für Hilfe sein.
Ich weiß nicht wie schwer deine Kindheit gewesen sein muss, aber wenn diese Beziehung zwischen denen schon immer so war dann tut es mir wirklich Leid. All diese Jahre in einer ähnlichen Art erzogen zu werden. Kein Verständnis zu zeigen und jede Kleinigkeit zu kritisieren. Man sucht nach Fehlern und ignoriert alles positive. Man will immer alles perfekt haben, obwohl man es einem nie perfekt machen kann.
Dennoch.. immense großes Lob an dich. Du kommst mir so rüber, als wärst du doch etwas anders im Vergleich zu deinen Eltern. Du hast Therapie begonnen und bald bekommst du dein erstes Kind. In der Nachricht erscheinst du mir achtsam und empathisch und ich hoffe du wirst dich weiterhin in diese positive Richtung verändern.
Jedoch hilft dir das alles nicht wirklich weiter. Du kamst hierher und suchst nach Rat, weil du nicht weiter weißt, aber so wissen wir es auch nicht. Wir kennen dich kaum, wir kennen deine Familie nicht, eine allmächtige Antwort oder Rat auf etwas gibt es (leider) nicht. Ich glaube was du einfach tun kannst, ist die Beziehung mit deiner Mutter beizubehalten. Sehe die Kritik von ihr eventuell nicht als Kritik, sondern fange an sie eher zu bemitleiden, weil die Kritik ja aus einem Ort voller Schmerz kommt. Also lasse dich nicht von ihr in ihrer vorgestellten Weise kontrollieren, wenn das Sinn macht. Natürlich so viel einfacher gesagt als getan. Du willst eben sie glücklich sehen, du willst sie mal lachen hören und deswegen versuchst du sehr stark.. Aber ich glaube das ist ein Problem, das ist nicht durch dich entstanden und wird auch nicht durch dich gelöst werden. Also versuche einfach weiterhin für deine Mutter da zu sein, aber arbeite eventuell in eine andere Richtung, nämlich Empathie und Verständnis? Ich hoffe das macht Sinn.
Also ja.. Tut mir Leid, dass ich dir da wirklich kaum helfen kann. Ich hoffe dennoch du wirst eine Lösung finden und ein Mirakel wird aus dem Wasser kommen und vielleicht kannst du deine Mutter doch etwas lastloser erleben :)
Viel Glück und alles Beste noch! <3
PS: Dein:
Ich lebe mit meinen Mann zusammen und wir erwarten derzeit unser erstes Kind. Bei uns läuft alles bilderbuchmäßig
kommt für mich so rüber, als würdest du die ganze Situation als etwas "erwartetes" und "normales" erleben und somit die "Spezialität" der Situation herausnehmen. Ich finde ein Kind zu bekommen ist höchst spannend, anstrengend und erfüllend zugleich. Ich fand deinen Ausdruck sehr interessant und hat mich auch etwas zum Lächeln gebracht :) Dennoch finde ich sowas sehr interessant und speziell und ich hoffe, dass du dadurch das Leben intensiver wieder erleben kannst, da Kinder nochmals das Leben wieder erleben lassen :D
(Jedenfalls denke ich so. Ich bin 20 Jahre alt und bin zurzeit in keiner Beziehung, aber ich denke Kinder werden nicht nur exorbitante Arbeit sein, sondern auch eine "Wiedererfüllung des Lebens" sein!)
So aufgewachsen bin ich nicht, ich denke es gab v8r meiner Geburt schon Probleme zwischen meinen Eltern als ich noch klein war, konnte ich die Aufmerksamkeit auf mich lenken, deshalb sind die Probleme untergegangen. Und je älter ich wurde und selbstverständlicher, desto mehr sind die Probleme wieder aufgetreten
du kannst leider niemanden zwingen sich mit sich zu beschäftigen oder gar was zu verändern. sie muss es von sich aus machen. wenns dir damit schlecht geht, stell den kontakt ein.
Ich versuch in eh schon zu reduzieren, aber wenn ich in noch mehr einstellen würde würde mich das auch kaputt machen, weil ich ihr dann das einzige nehme, was sie hat...
du bist dabei dein eigenes erstes kind zu bekommen und du bist das einzige was du hast, nämlich dich selbst. mach dich nicht abhängig. deine mutter muss für sich entscheiden was sie will, sie ist erwachsen.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort . Ich weiß, dass es dafür leider nicht wirklich rat gibt. Aber ich musste es mal loswerden und möchte vllt auch genau das lesen, was du geschrieben hast.
Was meinte Mutter angeht hat sie mir gegenüber schon geäußert, dass sie sich von niemanden verstanden gefühlt hat. Nachdem ich meinte, sie versteht mich nicht. Ich versuche sehr viel Verständnis für sie aufzubringen, soweit ich kann. Mir fällt es oft schwer, weil ich das Gefühl hab sie erwartet von mir Sachen, die man aber von mir, als ihr Kind, nicht erwarten kann. V. A von meinen Vater fühlt sie sich unverstanden, aber das beruht auch auf Gegenseitigkeit. Ich habe sehr viel Empathie für sie, zu viel, weil ich leider mit ihr z.t. mit. Mein Problem ist es, dass ich schlecht innerlich Abstand nehmen kann...