Wie ist das Chemiestudium?

5 Antworten

Man muss die Chemie mögen und eine gewisse Freude an Laborarbeit, Rechnen und Protokollen haben, dann ist das Studium zwar immer noch knackig, aber gut machbar. Wenn man die Zeit als pure Arbeit empfindet ("X Stunden Arbeit pro Tag"), dann wird es schwieriger. Erfahrungsgemäß kommen die Leute nicht mit, die Chemie nur mal ausprobieren wollten oder es als "Plan B" gewählt haben, weil der NC niedrig war. Es wird Dinge geben, die einem leichter fallen, andere nicht so sehr, wichtig ist, dass man sich selbst motivieren kann, frustrationstolerant ist, wenn es mal nicht so gut läuft (wenn z. B. ein Versuch missglückt und man einen Tag umsonst im Labor stand) und man muss Freude am Gelernten haben. Die Chemie hat viel zu bieten und je nach Studienort und Wahlkursen kriegt man Einblicke in ein breites Sortiment von Fächern (von Umwelt- bis Materialwissenschaften).

Naja, nebenher kein Leben mehr, ist schon etwas hart gesagt. So schlimm ist es auch wieder nicht.

Aber sagen wir mal: Die 40 h Arbeitsaufwand, die bei einem Vollzeitstudium als Durchschnitt kalkuliert werden, sind im Chemiestudium eher das Minimum in entspannten Zeiten.

Man hat auch in einer 60 h Woche durchaus die Zeit für einen Minijob, ein oder zwei Hobbies und das eine oder andere soziale Event. Muss man sich halt einteilen. Der eine steht früh auf, damit er abends Freizeit haben kann und der andere sitzt halt abends noch am Schreibtisch, damit er am nächsten Morgen ausschlafen kann.

Du stehst viel im Labor, und da nützt Dir Deine Begabung etc., die Dich bisher die Schule quasi nebenbei erledigen ließ, nicht mehr viel, die Laborarbeit kostet Zeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kein Leben mehr“ ist übertrieben.
Aber ist auf jeden Fall deutlich arbeitsintensiver als das Abitur.
Das gilt übrigens nicht nur für Chemie sondern auch für die anderen MINT-Fächer.

Mein Sohn geht jede zweite Woche mit uns zum Kneipenquiz.

Er macht auch weiter seinen Sport und trifft sich mit Freunden. Trotzdem gehört er zu den Besten seines Studienjahrgangs.

Es scheint also ein Leben neben dem (Chemie-)Studium zu geben.